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#FilmKritik zu THE PROFESSOR AND THE MADMAN

Thomas P. Groh • 2. Januar 2020
Mel Gibson und Sean Penn in einem Film!? Den musst ich einfach sehen! Ob oder wie mir das Historiendrama gefiel, das erfahrt ihr hier, in meiner Review, zu The Professor and the Madman
INHALT
Mitte des 19. Jahrhunderts arbeitet Sprachforscher James Murray (Mel Gibson) mit großer Leidenschaft an seinem ehrgeizigen Traum: der Erstellung der ersten Ausgabe des Oxford English Dictionary, dem bis heute umfangreichsten Wörterbuch der englischen Sprache. Unterstützung erhält er dabei von einem ominösen Dr. William Chester Minor (Sean Penn), der Murray über die Jahre 10.000 Beiträge schickt. Der Forscher ahnt dabei nicht, dass sein leidenschaftlicher Unterstützer sein Dasein in einer Hochsicherheits-Psychiatrie fristet. Doch zwischen den beiden ungleichen Männern, die aus völlig unterschiedlichen Gründen als "verrückt" gelten, entwickelt sich eine starke Verbindung, um ein gemeinsames Vermächtnis zu erschaffen: das größte englische Wörterbuch aller Zeiten!

INFO
Titel: The Professor and the Madman (2019)
Originaltitel: The Professor and the Madman
FSK: ab 12
Veröffentlichung: 05.12.2019
Regie: Farhad Safinia
Drehbuch: John Boorman, Todd Komarnicki, Farhad Safinia
Kamera: Kasper Tuxen
Darsteller: Mel Gibson, Sean Penn, Natalie Dormer, Jennifer Ehle, Jeremy Irvine, Ioan Gruffudd
Musik: Bear McCreary
Schnitt: John Gilbert, Dino Jonsäter
Produktionsland: Irland
Genre: Drama, Biographie
Label:  NewKSM Cinema
Vertrieb: KSM

Meine bescheidene Meinung: 

Endlich konnte ich diesen Film sehen, man was habe ich mich darauf gefreut. Mel Gibson und Sean Penn in einem Film, der auf wahren Begebenheiten beruht, das kann eigentlich nur ganz großes Kino werden. Selbst wenn die Entstehung eines Wörterbuchs verfilmt wird, denn wenn es zwei Darsteller gibt, die so etwas  so unterhaltsam und doch tiefgründig rüberbringen können, dann diese zwei. 

Es dauerte fast 18 Jahre, doch dann konnte Mel Gibson sein Traumprojekt endlich produzieren. Er erwarb die Rechte von der Romanvorlage The Surgeon Of Crowthorne von Simon Winchester, die 1998 erschienen ist. Danach wollte er das Historiendrama selbst inszenieren, doch es kam immer etwas dazwischen und so, übergab er den Job an Farhad Safinia, der auch sein Drehbuchautor zu Apocalypto war. The Professor and the Madman wurde abgedreht, aber der Kampf von Mel Gibson war noch nicht vorbei. Denn Gibson bestand danach auf einen fünftägigen Nachdreh, in Oxford und er wollte den Film selbst neu schneiden. Die Produktionsfirma Voltage Pictures, lehnte dankend ab und daraufhin entbrannte ein Rechtsstreit zwischen ihnen und Gibson. Denn der bockige Schauspieler, wollte verhindern, dass dieses Machwerk niemals in die Kinos kommt. Gibson verlor den Prozess und verweigerte jegliche Form, diesen Film mit ihm zu promoten. Dazu musss ich gestehen, hätte man einen Nachdreh genehmigt, dann wäre der Film optisch, auf jeden Fall noch ein Deut besser, denn dass es nicht an original Schauplätzen gedreht wurde, sieht man dem fertigen Film wirklich an. 

So aber nun zum wichtigsten Punkt in meiner Review, der Review. 

Regisseur Farhad Safinia erzählt die Geschichte in The Professor and the Madman unspektakulär, schön und geradlinig. Trotz des scheinbar trockenen Themas gelang es dem kompletten Team, sei es Cast, Regisseur, auch egal einfach allen, das Geschehene fast ohne Längen und ohne aufkommende Langeweile zu inszenieren. Der Film zog mich in seinen Bann und ich verfolgte den Verlauf, der Geschichte, mit großer Faszination. Das nicht Einblenden von Zeitebenen, machte es mir schwer, dem Verlauf der Geschichte zu folgen, weil sich mir so nie wirklich erschloss, wieviel Zeit nun vergangen war. Man erfährt die Zeitebenen nur an Hand der Bärte der Männer, bzw. man kann sie in etwa schätzen. Denn bis sich Murray (Gibson) und Dr. Minor (Penn) im Film das erste Mal wirklich sehen, vergeht fast die Hälfte des Films. (mit Recherche, erfuhr ich dann, dass sie da schon 10 Jahre zusammenarbeiteten, Wahnsinn) Nach diesem sehr wichtigen Moment, dreht sich der Film und schlägt eine komplett andre Richtung ein. Denn ab diesem Zeitpunkt, rückt die Entstehung des Wörterbuches in den Hintergrund und der Fokus liegt auf der Schuld und Sühne Frage des Dr. Minor. Denn Minor versucht die Vergebung der Witwe des Manns, den er einst tötete, zu erlangen und die seiner Selbst. Die beiden Geschichten um das Wörterbuch und die der Vergebung, werden gut verwoben. Dann beginnt erst so richtig die Glanzzeit der beiden Hauptdarsteller. 

"Lassen sie Papier und Tinte zu unserem Fleisch und Blut werden, bis wir die Ehre haben uns zu begegnen."


Mel Gibson und vor allem Sean Penn sind eine Wucht, sie investierten ihr ganzes Können in ihre Charaktere und hauchten ihnen somit beeindruckendes Leben ein. Penn liefert seine herausragendste Performance seit Jahren ab und reißt den Film an sich. Gibson hingegen, spielt seine Figur, ruhig bedacht, ja fast anmutig wie nur selten in seiner Kariere. Beide zusammen ergeben eine wahre Offenbarung an schauspielerisches Talent, dem man sich nur schwer entziehen kann. Wundervoll! 

Die Ausstattung, sei es Kostüme oder Kulissen, bis hin zu den Bärten der Männer, ist einfach wundervoll und gut in Szene gesetzt. Die Dialoge sind wundervoll, fast poetisch. Ja, man lauscht gerne diesen Klängen. Ich tauchte nur zu gern ein, in die Flut der Worte, in das Meer der schönen Dialoge. 

The Professor and the Madman ist unaufgeregtes, langsames und ein sehr intensives Filmerlebnis. Gespickt, mit wundervollen Dialogen und einem beeindruckenden Cast, der eine immense Spiellaune an den Tag legt. Daraus entspinnt sich eine zutiefst menschliche und liebevolle Geschichte, die mit ein paar wirklich schockierenden und ans Herz gehenden Momenten aufwarten kann. The Professor and the Madman ist pures Schauspielkino ohne pompösen Schnickschnack. Ruhig, langsam aber zu jedem Zeitpunkt fesselnd. 


Darum bekommt The Professor and the Madman von mir, in der Genre-Bewertung, 4 1/2 Punkte und Gesamt 4 von 5 möglichen Punkten! 

GENRE-BEWERTUNG:
GESAMT-BEWERTUNG:

PUNKTEWERTUNG

1/2 Punkt - Zum Vergessen!

1 Punkt - Katastrophe!

1 1/2 Punkte - Immer noch Katastrophal, aber nicht mehr ganz so schlimm!

2 Punkte - Ein Hauch von Nichts!

2 1/2 Punkte - Ein Hauch von Etwas!

3 Punkte - Kann man ansehen, muss man aber nicht!

3 1/2 Punkte - Ganz gut! 

4 Punkte - Sollte man sehen!

4 1/2 Punkte - Sollte man unbedingt sehen!

5 Punkte - Muss man sehen, Meisterwerk!
Bilder: © KSM
von Thomas P. Groh 27 Nov., 2022
Der Start einer neuen (Comic) PUNISHER-Reihe birgt so einige Abgründe, Überraschungen und neue Verbündete, seid gespannt, es lohnt sich...
von Thomas P. Groh 27 Nov., 2022
Dies ist wirklich ein kleines, feines Meisterwerk, anders kann ich es nicht beschreiben. Dies liegt mit unter an der mitreißend wie ungewöhnlich erzählten Geschichte von Josh Vann (übrigens, sein Erstlingswerk, wie von allen Mitwirkenden auch), aber das wirkliche Highlight und das berauschende Augenmerk liegt an den wunderschönen und absolut einzigartigen Zeichnungen von der begnadeten Künstlerin Simone D`Armini und der beeindruckenden Kolorierung von Adrian Bloch. Einfach nur Wow! THE SPIDER KING ist ein über Crowdfunding finanzierter Comic, der die absurd fantastische Frage stellt: Was wäre passiert, wenn Aliens im Mittelalter auf die Erde gekommen wären? Kurz etwas zur Story: Als im Jahr 956 n. Chr. eine Flotte von Raumschiffen in Nordeuropa abstürzt, ist eine bunte Truppe heldenhafter Wikinger die letzte Phalanx gegen einen brutalen intergalaktischen Kriegsherrn. Stürzt euch gemeinsam mit diesen Wikingerkriegern in die alles entscheidende Verteidigungsschlacht: Ausgerüstet mit futuristischer Technologie und Waffen jenseits aller Vorstellungskraft liefern die Außerirdischen unseren ungewöhnlichen Helden einen unvergleichlichen Kampf … Meine Wenigkeit hat ja schon viel abgedrehtes Zeug gesehen oder gelesen, aber was THE SPIDER KING hier abfeuert ist sehr besonders. Besonders in der Bildersprache, besonders in der Story, besonders in den Feinheiten, besonders originell und vor allem besonders wundervoll. THE SPIDER KING ist gespickt mit schwarzen Humor, besticht mit wuchtiger Action und mit stilsicherer Brutalität. Ein Genre-Crossover der besonderen Art, welches sich in Science-Fiction sowie in Fantasy einordnen lässt. Der Lesefluss ist nahezu berauschend und man wird regelrecht hineingezogen, in diese bunt-düstere Welt, von der man eigentlich gar nicht mehr weg will. Charaktere zum Verlieben, Kämpfe zum Staunen, eine Geschichte zum Mitfiebern und ein Bilderrausch zum Wegträumen. THE SPIDER KING hat alles. Mein Review ist kurz und knapp, ja, das weiß ich, aber mehr gibt es nicht zu sagen - THE SPIDER KING ist ein kleines Meisterwerk, wie schon erwähnt... Der mir hier vorliegende Comicband enthält die Serie mit vier Ausgaben, plus zwei Bonus-Kurzgeschichten, des weiteren eine Kunstgalerie mit Covern und Pin-ups und ein Skizzenbuch mit Charakterdesigns von Simone D'Armini. Was will ein ComicHerz mehr? THE SPIDER KING hat alles was man sich von einem Comic wünschen kann – EIN COMIC MIT HERZ UND SEELE!
von Thomas P. Groh 12 Nov., 2022
Was für ein kranker, geiler Scheiß! Was habe ich da nur gelesen ? Der Autor Garth Ennis (THE BOYS, PREACHER) präsentiert uns hier ein Werk welches doch sehr von seinem eigentlichen Schreibstil abweicht. Klar, sind seine Geschichten brutal und zynisch aber meist auch durchzogen von schwarzen Humor und leichtfüßigen Dialogen, die beiden letzten Komponenten lässt Ennis hier komplett außen vor. Seine neuster Streich A WALK THROUGH HELL ist ein alptraumartiger Trip in die Tiefen der menschlichen Abgründe und darüber hinaus... Kurz etwas zur Story: Es ist eine Routineuntersuchung. Die FBI-Spezialagenten Shaw und McGregor kümmern sich um die kleinen, alltäglichen Fälle – und Shaw ist das ganz recht so. Sie ist 40, dem Burnout nahe, und die Schatten ihres letzten Falls verfolgen sie noch immer. Ihr Partner McGregor hingegen ist jung und idealistisch, bereit es mit allem aufzunehmen, das ihm das Schicksal vor die Füße wirft. Doch dann verschwinden zwei Agenten in einer Lagerhalle. Shaw und Mc Gregor werden losgeschickt, um das Gebäude zu untersuchen … und finden dort einen Albtraum vor, der die Grenzen jeder Vorstellungskraft übersteigt. Diese Nacht wird nie enden... Die Story in A WALK THROUGH HELL ist intelligent geschrieben und sehr verschachtelt erzählt. Dies kommt der düsteren, sehr beklemmenden Prämisse sehr entgegen und hebt das Potenzial der Horror-Story um ein vielfaches. Die Wendungen und die Spannung sind kaum zu ertragen, so wie manche diabolische Grausamkeiten, die mit Wort und Bild beängstigend beschrieben werden. Ennis lässt uns den Schmerz, die Angst und die Dunkelheit wahrlich spüren, so sehr, dass man nach dem lesen doch etwas verstört sein könnte. So komplex und unkategorisierbar wie die Geschichte selbst sind auch die Figuren darin. Wir blicken tief in die tragischen Erlebnisse der Protagonistin und erblicken das absolut Böse des Antagonisten und nichts davon lässt uns kalt oder ist gar so wie es scheint. Die Kritik an Religionen, die Brutalität, der Symbolismus und das ständige Spiel mit der Angst, sowie mit den Erwartungen des Lesers sind allgegenwärtig und zerren an den Nerven. Ja, A WALK THROUGH HELL ist nicht für schwache Nerven, nichts für zwischendurch und schon gar nichts für unerfahrene Comicleser. Die hervorragende Geschichte wird durch die Zeichnungen von Goran Sudžuka (Y – THE LAST MAN, HELLBLAZER) so richtig lebendig. Die Zeichnungen sind sehr Detailreich, qualitativ hoch und spiegeln die d üstere Vision Ennis perfekt wider. A WALK THROUGH HELL ist ein Comic der dir alles abverlangen wird, dich aber mit einer intelligenten wie grausamen Geschichte belohnt und mit tollen wie verstörenden Bildern betören sowie verstören wird.
von Thomas P. Groh 11 Nov., 2022
Ein Film übers Filmemachen, das klingt erst Mal nicht mehr so spannend, da es schon einige Vertreter davon gibt, kann aber durchaus funktionieren. Vor allem wenn dabei solch viele kreative wie talentierte Filmemacher und Schauspieler zusammenkommen um das Projekt zu realisieren. Kurz etwas zur Story: Als ein milliardenschwerer Unternehmer impulsiv beschließt, einen unvergesslichen Film zu drehen, ist nur das Beste gut genug. Die exzentrische Filmemacherin Lola Cuevas (Penélope Cruz) wird rekrutiert, um bei diesem ehrgeizigen Unterfangen Regie zu führen. Vervollständigt wird das All-Star-Team durch zwei Schauspiel-Legenden mit enormem Talent, aber noch größeren Egos: Hollywood-Frauenschwarm Félix Rivero (Antonio Banderas) und das Enfant Terrible der Theaterwelt Iván Torres (Oscar Martínez), die gegensätzlicher nicht sein könnten. Beide sind Legenden – und einander nicht gut gesonnen. Um die Dreharbeiten nicht zu gefährden, stellt Lola die beiden auf immer exzentrischere Proben. Félix und Iván müssen sich nicht nur den Fallstricken ihrer Eitelkeit stellen, sondern auch ihrem eigenen Vermächtnis.
von Thomas P. Groh 11 Nov., 2022
Bilder: © Busch Media Group www.buschmediagroup.com www.facebook.com/buschmediagroup
von Thomas P. Groh 30 Okt., 2022
WALKING TALL das Remake des gleichnamigen Actionfilms von 1973, ist eine Ein-Mann-Show die einen unzerstörbaren Helden auf Selbstjustiz-Tour zeigt. Selbst in der Zeit, als WALKING TALL rauskam (2004) war diese Art Actionfilme zu machen schon altmodisch. Doch dafür bringen uns die Macher des Films für kurze Zeit die 80er/90er wieder zurück. Kurz etwas zur Story: Wenn es darum geht, der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen, sind alle Mittel heilig. Bei der Rückkehr in seine einstmals friedliche Heimatstadt findet der ehemalige Soldat Chris Vaughn (Dwayne Johnson) ein desolates Bild vor: Korruption und Kriminalität haben sich unter den Bürgern breitgemacht. Um dem Einhalt zu gebieten, lässt sich Vaughn kurzerhand zum Sheriff wählen und nimmt das Gesetz selbst in die Hand.
von Thomas P. Groh 29 Okt., 2022
Regisseur David Leitch, der schon Actionkracher wie ATOMIC BLONDE und DEADPOOL 2 inszenierte, wollte mal etwas noch dynamischeres machen und erschuf BULLET TRAIN, welcher auf den gleichnamigen Buch von Kotaro Isaka basiert, aber seine eigene Selbstständigkeit besitzt. Auch wenn es ein amerikanischer Actioner wurde, blieb das japanische Feeling dennoch erhalten, welches eine stilistische Mischung ergibt. Kurz etwas zur Story: L adybug (Brad Pitt), der vom Pech verfolgte Auftragskiller ist entschlossen, seinen Job in Ruhe und Frieden zu erledigen, nachdem in letzter Zeit zu viele Dinge aus dem Ruder gelaufen sind. Das Schicksal hat jedoch andere Pläne, denn Ladybugs neueste Mission setzt ihn auf einen direkten Kollisionskurs mit tödlichen Gegnern aus der ganzen Welt – die alle irgendwie miteinander verbunden sind, dabei aber gegensätzliche Ziele verfolgen. Das alles passiert an Bord des schnellsten Zuges, den es gibt - und Ladybug muss einen Weg finden, wie er ihn verlassen kann.
von Thomas P. Groh 28 Okt., 2022
Bilder: © Sony Pictures Entertainment
von Thomas P. Groh 27 Okt., 2022
Der Horrorfilm ist ein Genre, welches man anscheinend nicht totreiten kann, jährlich kommen hunderte Filme raus, aber nur sehr wenige sind wirklich schaubar. Bei asiatischen Horrorfilmen hingegen trifft dies nicht ganz zu, denn diese liefern meist solide oder herausragend ab. Nun bringt uns Busch Media Group das Horrordrama GHOST MASK: SCAR vom Kameramann des Zombie-Hits ONE CUT OF THE DEAD, Takeshi Sone. Kurz etwas zur Story: Vor zwei Jahren verschwand die Schwester der japanischen Studentin Miyu in der koreanischen Metropole Seoul. Geplagt von schmerzvollen Erinnerungen ist Miyu nach Korea gekommen und hat sich auf die Suche nach der Verschollenen begeben. Kurz nach ihrer Ankunft lernt sie die Schönheitschirurgin Hana kennen, die sie auf mysteriöse Weise an ihre Schwester erinnert. Als Miyu auch Hanas eifersüchtige Partnerin Hyoshin kennenlernt, wird es immer gefährlicher, die Wahrheit über die verschwundene Schwester ans Licht zu bringen.
von Thomas P. Groh 15 Okt., 2022
Wenn einem beim Lesen Gänsehaut über den ganzen Körper läuft, oder man vom Staunen nicht mehr herauskommt, dann weiß man definitiv, dies ist eine geniale Geschichte. Dafür muss die Story nicht einmal besonders innovativ sein, nein, es reicht wenn man sie gut erzählt und die Bildersprache dazu passt. Dies alles und noch so viel mehr vereint GOD COUNTRY und lässt den Leser für eine gewisse Zeit darin versinken. Kurz etwas zur Story: Emmett Quinlan. Der verwitwete ältere Herr, der an Demenz leidet, ist nicht nur ein großes Problem für seine Kinder – seine gewalttätigen Ausbrüche nehmen ein Ausmaß an, dem auch die örtliche Polizei nicht mehr Herr werden kann. Als ein Tornado sein Haus und die umliegende Stadt im Westen von Texas verwüstet, erhebt sich ein wiederhergestellter Quinlan aus diesen Trümmern: Ein verzaubertes Schwert aus dem Auge des Sturms hält jedoch mehr für ihn bereit als nur einen gesunden Geist und Körper. Emmett ist nun der einzige Mann weit und breit, der sich den überirdischen Kreaturen stellen kann, die seine Heimat terrorisieren. Jenen Ungeheuern, die das mysteriöse Schwert erst nach Texas gelockt hat … GOD COUNTRY hat alles was ein toller Comic braucht, reichlich Action, bisschen Drama, eine Prise Humor, Spannung und ganz viel mystischen Heldenkram. Die herzerwärmende, in sich schlüssige und abgeschlossene Geschichte handelt von Glauben, Vergebung, Schuld und Sühne, Familie und den ewigen Kampf Gut gegen Böse und macht daraus eine Heldensaga der Extraklasse. Obwohl die Fantasy und die (Götter)Kämpfe klar im Vordergrund stehen, ist GOD COUNTRY in den Tiefen seines Herzen ein emotional berührendes Familiendrama. - Eine Familie, die beinahe durch die Krankheit Demenz auseinander gerissen wird, ein sprechendes Schwert, das Schwert aller Schwerter, ein allmächtiger Gott der das Schwert zurück will, ein Held wider Willen, die Hölle und noch vieles mehr – das ist GOD COUNTRY - Die Macher schaffen es die Spannung bis zum Schluss aufrechtzuerhalten und es, trotz der Emotionalität, ohne Kitsch durchzuziehen. Ohne Angst vor großen Gefühlen, noch größeren Kämpfen und mit der nötigen Härte im Gepäck, erschufen Donny Cates (DOCTOR STRANGE, THANOS, THOR, VENOM) und Geoff Shaw (CONAN, CROSSOVER) einen brennenden Stern am ComicHimmel. Die Bilder, das Worldbuilding sind einfach fantastisch und auf höchstem Level. Das Pacing gönnt dem Leser keine Verschnaufpause, dies könnte auch der einzige Kritikpunkt sein, aber das wäre Meckern auf hohem Niveau. So um die ein oder zwei Kapitel mehr hätten der Geschichte sicher nicht geschadet, aber dafür kommt bestimmt keine Langeweile auf. GOD COUNTRY ist rundum stimmig und ein Gewinn für jeden der sich diesen Band zulegt.
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