BULLET TRAIN verbindet bunt-blutige Action mit einem gut aufgelegten Schauspiel-Ensemble welches man so auch in einem Theater aufführen hätte können. Die Schauspieler sind allesamt herausragend, aber dennoch will und muss ich ein paar hervorheben. Neben dem sensationellen Brad Pitt, der wirklich den sympathischsten Auftragskiller seit Jules Winnfield und Vincent Vega mimt, sticht vor allem das Duo Tangerine (Aaron Taylor-Johnson) und Lemon (Brian Tyree Henry) hervor – da würde ich gerne einen Solo-Film haben – beide bekleiden mit die besten Szenen des Films und Lemon sorgt mit seinen ständigen THOMAS, DIE KLEINE LOKOMOTIVE - Referenzen für die lustigsten Theorien. Herrlich!
Leitch schafft es mühelos, sein dynamisches Konzept durchzuziehen und exzellent zu unterhalten, trotz, oder gerade wegen des simplen Konzepts.
Er paart seine wuchtigen, einfallsreichen Kämpfe mit exzentrischen Wortgefechten und verleiht dem übertriebenen Chaos eine strukturierte Leichtigkeit. BULLET TRAIN atmet den Geist der 90er und kombiniert es mit knallbunter Mangaoptik. Dazu gesellt sich das rasend schnelle Pacing, welches geradewegs in einem explosiven Showdown mündet. David Leitch kreiert hier absurde Momente gepaart mit witzig leichtfüßigen Dialogen und spielt dabei auch wiederholt mit den Erwartungen der Zuschauer, wenn er sein fintenreiches Spiel mit genretypischen Klischees auf die Spitze treibt. Mit verschachtelten Rückblenden und viel blutigen Augenblicken wird aus BULLET TRAIN ein filmisches Feuerwerk, welches es in der heutigen Filmlandschaft nur noch sehr selten gibt. Schnelle Schnitte, cooles Sounddesigne und sympathisch böse Figuren, hier stimmt das Gesamtpaket.
BULLET TRAIN ist eine knallbunte, charmante Mischung aus JOHN WICK, KILL BILL, PULP FICTION und blutig getränkt in nostalgische Erinnerungen an alte Jackie Chan Filme. Schnell, bunt, blutig und absolut verrückt. BULLET TRAIN ist Actionabsurdum vom Feinsten.