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Interview mit Regisseur und Autor Steffen Weinert 

Thomas P. Groh • 17. Mai 2019

ORGANSPENDE! Es ist ein sehr bewegendes Thema. Ein Thema das uns alle angeht. Organspende! Jeder kennt es, nur wenige erklären sich dazu bereit. Jetzt kommt ein Film in die Kinos, der genau dieses Thema aufgreift, auch wenn es nicht die vorrangige Intention des Films ist aufzurütteln oder Euch das Thema Organspende näher zu bringen. Denn "Das Leben meiner Tochter" ist vorrangig ein Film und der soll unterhalten. Der Regisseur des bewegenden Dramas, Steffen Weinert, stand mir Rede und Antwort auf seine nette und ehrliche Art! DANKE FÜR DAS INTERVIEW!

Steffen Weinert Interview

1. Was war die Intension diesen emotionalen Film zu drehen und es nicht „nur“ bei einem Buch zu belassen?

„Das Leben meiner Tochter“ war von Anfang an als Film geplant. Den Kurzroman habe ich während der Drehbuchentwicklung geschrieben. Da stand das Drehbuch schon mehr oder weniger. Ich wollte es einfach mal ausprobieren, einen Roman zu schreiben. Es war auch eine sehr gute Erfahrung, deswegen bin ich auch dabei geblieben. Bei den beiden folgenden Projekten „Die Netten schlafen allein“ und „Läuft bei uns“ habe ich aber zuerst den Roman geschrieben und anschließend das Drehbuch, denn es ist deutlich einfacher zu kürzen, als Dinge zu einem eigentlich schon stimmigen Stoff hinzuzufügen.

2. Sie sind ja auch Schriftsteller! Was reizt Sie mehr, das Schreiben an sich oder die Arbeit als Regisseur?

Beides ist sehr reizvoll. Auf verschiedene Arten. Sich eine Geschichte auszudenken, ist harte Arbeit, aber wenn es läuft, dann ist das das beste Gefühl überhaupt. Regieführen ist auch harte Arbeit, vor allem weil man mit so vielen Menschen zu tun hat und viele Entscheidungen in kurzer Zeit treffen muss. Deshalb freue ich mich nach einem Film immer, wenn ich wieder in mein einsames Schreibzimmer zurückkehren kann. Umgekehrt freue ich mich dann irgendwann aber auch, es wieder verlassen zu können, um mal wieder ein paar Menschen zu sehen. Schreiben und Regieführen ergänzen sich für mich also recht gut.

3. Ihr neuer Film „Das Leben meiner Tochter“, erhielt 275.000, - Euro Produktionsförderung aus Baden-Württemberg (MFG Filmförderung). Wie dürfen sich das meine Leser vorstellen bzw. wie kam es dazu und wie läuft so etwas ab?

Kinofilme werden in Deutschland in der Regel durch verschiedene Quellen finanziert. Vorabverkäufe von Senderrechten ist ein wesentlicher Teil und die Filmförderungen der Länder oder des Bundes ein weiterer. Der Produzent stellt bei einer oder mehreren Förderinstitutionen einen Antrag und eine Jury entscheidet dann, ob das Projekt gefördert wird oder nicht.

4. „DAS LEBEN MEINER TOCHTER“ ist emotionales und aufwühlendes Kino. Drama pur! Für welches Genre lösen Sie ein Kinoticket?

Für die verschiedensten Genres. Drama, Komödie, Thriller, Dokumentarfilme. Auch Kinderfilm und Family Entertainment. Ich bin da vielfältig interessiert. Einzig mit Superheldengeschichten kann ich so gar nichts anfangen.

5. Im Film steht der Vater vor einer schier unmöglichen Entscheidung. Wie würden Sie in dieser Situation reagieren? Wie weit würden Sie gehen, um einen geliebten Menschen das Leben zu retten?

Das ist wirklich schwer zu beantworten und kommt auf die konkrete Situation an. So rein hypothetisch kann ich das nicht sagen.

6. Was reizt Sie am Geschichtenerzählen, besonders am Filme machen?

Geschichtenerzählen ist ja immer eine Möglichkeit die Welt zu strukturieren und bestimmten Ereignissen einen Sinn zu verleihen, den sie so sonst nicht hätten. Man kann also eine Haltung zur Welt transportieren. Das ist das reizvolle am Geschichtenerzählen. Speziell am Filme machen ist es natürlich auch die größere Reichweite, die Filme im Vergleich zu Büchern in den meisten Fällen haben.

7. Mit welchem Schauspieler würden Sie noch gerne zusammenarbeiten?

Mit Kostja Ullmann zum Beispiel. Mit ihm drehe ich meinen nächsten Film: „Die Netten schlafen allein“. Dieses Mal eine Komödie.

8. Die Anzahl der OrganspenderInnen stagniert auf niedrigstem Niveau. Laut der „Deutschen Stiftung Organtransplantation" sterben allein in Deutschland statistisch gesehen jeden Tag drei Menschen, die auf der Warteliste für eine Transplantation stehen, weil für sie nicht rechtzeitig ein passendes Organ verfügbar ist. Was wollen sie mit dem Film bewirken? Möchten sie aufrütteln? Ist „DAS LEBEN MEINER TOCHTER“ ein Film, der das Publikum emotional packen und für das Thema Organspende sensibilisieren möchte?

In erster Linie soll der Film ein emotionales Erlebnis sein. Der zentrale Punkt des Films ist für mich auch mehr die moralische Frage, über wie viele Grenzen man gehen darf, um das Leben seines Kindes zu retten. Organspende und Organhandel sind da eher nur die Folie, auf der das verhandelt wird. Wenn der Film aber für das Thema Organspende sensibilisiert, ist das für mich natürlich ein willkommener Nebeneffekt. Die Hauptintension diesen Film zu machen war das aber nicht.

9. Im Film spielen, Christoph Bach („Dutschke“) als Vater Micha Faber und die super süße Maggie Valentina Salomon als achtjährige Jana sowie Alwara Höfels („Keinohrhasen“) als Janas Mutter Natalie Faber, die vom Schicksal gebeutelte Familie. Wie stehen Ihre Hauptdarsteller zu dem Thema Organspende?

Bei Maggie weiß ich es ehrlich gesagt gar nicht. Alwara und Christoph sind sehr dafür. Von Christoph weiß ich, dass die Arbeit an dem Film ihn dazu bewogen hat, sich einen Organspendeausweis zuzulegen. In dieser Hinsicht ist der Film also jetzt schon ein Erfolg.

10. Könnten Sie uns bitte Ihren neuen Film, in einem Satz näherbringen?

„Das Leben meiner Tochter“ handelt von einem verzweifelten Familienvater, der versucht, auf illegalem Weg ein Spenderherz für seine todkranke Tochter zu organisieren.

11. Zum Schluss sind Sie gefragt: Gibt es noch irgendetwas, über das Sie gerne sprechen wollen, bzw. was Sie noch loswerden wollen?

Ja, ich hoffe auf schlechtes Wetter bis mindestens Mitte Juni – sorry! - damit viele Menschen ins Kino gehen, um sich unseren Film anzusehen, anstatt in Biergärten oder Schwimmbäder.

Vielen lieben Dank für das aufschlussreiche und ehrliche Interview. Ich wünsche Ihnen, dass ihr Film "Das Leben meiner Tochter" ein riesen Erfolg wird und mehr Menschen dazu bewegt, Organspender zu werden! KINOSTART ist übrigens der 06. Juni 2019

von Thomas P. Groh 27. November 2022
Der Start einer neuen (Comic) PUNISHER-Reihe birgt so einige Abgründe, Überraschungen und neue Verbündete, seid gespannt, es lohnt sich...
von Thomas P. Groh 27. November 2022
Dies ist wirklich ein kleines, feines Meisterwerk, anders kann ich es nicht beschreiben. Dies liegt mit unter an der mitreißend wie ungewöhnlich erzählten Geschichte von Josh Vann (übrigens, sein Erstlingswerk, wie von allen Mitwirkenden auch), aber das wirkliche Highlight und das berauschende Augenmerk liegt an den wunderschönen und absolut einzigartigen Zeichnungen von der begnadeten Künstlerin Simone D`Armini und der beeindruckenden Kolorierung von Adrian Bloch. Einfach nur Wow! THE SPIDER KING ist ein über Crowdfunding finanzierter Comic, der die absurd fantastische Frage stellt: Was wäre passiert, wenn Aliens im Mittelalter auf die Erde gekommen wären? Kurz etwas zur Story: Als im Jahr 956 n. Chr. eine Flotte von Raumschiffen in Nordeuropa abstürzt, ist eine bunte Truppe heldenhafter Wikinger die letzte Phalanx gegen einen brutalen intergalaktischen Kriegsherrn. Stürzt euch gemeinsam mit diesen Wikingerkriegern in die alles entscheidende Verteidigungsschlacht: Ausgerüstet mit futuristischer Technologie und Waffen jenseits aller Vorstellungskraft liefern die Außerirdischen unseren ungewöhnlichen Helden einen unvergleichlichen Kampf … Meine Wenigkeit hat ja schon viel abgedrehtes Zeug gesehen oder gelesen, aber was THE SPIDER KING hier abfeuert ist sehr besonders. Besonders in der Bildersprache, besonders in der Story, besonders in den Feinheiten, besonders originell und vor allem besonders wundervoll. THE SPIDER KING ist gespickt mit schwarzen Humor, besticht mit wuchtiger Action und mit stilsicherer Brutalität. Ein Genre-Crossover der besonderen Art, welches sich in Science-Fiction sowie in Fantasy einordnen lässt. Der Lesefluss ist nahezu berauschend und man wird regelrecht hineingezogen, in diese bunt-düstere Welt, von der man eigentlich gar nicht mehr weg will. Charaktere zum Verlieben, Kämpfe zum Staunen, eine Geschichte zum Mitfiebern und ein Bilderrausch zum Wegträumen. THE SPIDER KING hat alles. Mein Review ist kurz und knapp, ja, das weiß ich, aber mehr gibt es nicht zu sagen - THE SPIDER KING ist ein kleines Meisterwerk, wie schon erwähnt... Der mir hier vorliegende Comicband enthält die Serie mit vier Ausgaben, plus zwei Bonus-Kurzgeschichten, des weiteren eine Kunstgalerie mit Covern und Pin-ups und ein Skizzenbuch mit Charakterdesigns von Simone D'Armini. Was will ein ComicHerz mehr? THE SPIDER KING hat alles was man sich von einem Comic wünschen kann – EIN COMIC MIT HERZ UND SEELE!
von Thomas P. Groh 12. November 2022
Was für ein kranker, geiler Scheiß! Was habe ich da nur gelesen ? Der Autor Garth Ennis (THE BOYS, PREACHER) präsentiert uns hier ein Werk welches doch sehr von seinem eigentlichen Schreibstil abweicht. Klar, sind seine Geschichten brutal und zynisch aber meist auch durchzogen von schwarzen Humor und leichtfüßigen Dialogen, die beiden letzten Komponenten lässt Ennis hier komplett außen vor. Seine neuster Streich A WALK THROUGH HELL ist ein alptraumartiger Trip in die Tiefen der menschlichen Abgründe und darüber hinaus... Kurz etwas zur Story: Es ist eine Routineuntersuchung. Die FBI-Spezialagenten Shaw und McGregor kümmern sich um die kleinen, alltäglichen Fälle – und Shaw ist das ganz recht so. Sie ist 40, dem Burnout nahe, und die Schatten ihres letzten Falls verfolgen sie noch immer. Ihr Partner McGregor hingegen ist jung und idealistisch, bereit es mit allem aufzunehmen, das ihm das Schicksal vor die Füße wirft. Doch dann verschwinden zwei Agenten in einer Lagerhalle. Shaw und Mc Gregor werden losgeschickt, um das Gebäude zu untersuchen … und finden dort einen Albtraum vor, der die Grenzen jeder Vorstellungskraft übersteigt. Diese Nacht wird nie enden... Die Story in A WALK THROUGH HELL ist intelligent geschrieben und sehr verschachtelt erzählt. Dies kommt der düsteren, sehr beklemmenden Prämisse sehr entgegen und hebt das Potenzial der Horror-Story um ein vielfaches. Die Wendungen und die Spannung sind kaum zu ertragen, so wie manche diabolische Grausamkeiten, die mit Wort und Bild beängstigend beschrieben werden. Ennis lässt uns den Schmerz, die Angst und die Dunkelheit wahrlich spüren, so sehr, dass man nach dem lesen doch etwas verstört sein könnte. So komplex und unkategorisierbar wie die Geschichte selbst sind auch die Figuren darin. Wir blicken tief in die tragischen Erlebnisse der Protagonistin und erblicken das absolut Böse des Antagonisten und nichts davon lässt uns kalt oder ist gar so wie es scheint. Die Kritik an Religionen, die Brutalität, der Symbolismus und das ständige Spiel mit der Angst, sowie mit den Erwartungen des Lesers sind allgegenwärtig und zerren an den Nerven. Ja, A WALK THROUGH HELL ist nicht für schwache Nerven, nichts für zwischendurch und schon gar nichts für unerfahrene Comicleser. Die hervorragende Geschichte wird durch die Zeichnungen von Goran Sudžuka (Y – THE LAST MAN, HELLBLAZER) so richtig lebendig. Die Zeichnungen sind sehr Detailreich, qualitativ hoch und spiegeln die d üstere Vision Ennis perfekt wider. A WALK THROUGH HELL ist ein Comic der dir alles abverlangen wird, dich aber mit einer intelligenten wie grausamen Geschichte belohnt und mit tollen wie verstörenden Bildern betören sowie verstören wird.
von Thomas P. Groh 11. November 2022
Ein Film übers Filmemachen, das klingt erst Mal nicht mehr so spannend, da es schon einige Vertreter davon gibt, kann aber durchaus funktionieren. Vor allem wenn dabei solch viele kreative wie talentierte Filmemacher und Schauspieler zusammenkommen um das Projekt zu realisieren. Kurz etwas zur Story: Als ein milliardenschwerer Unternehmer impulsiv beschließt, einen unvergesslichen Film zu drehen, ist nur das Beste gut genug. Die exzentrische Filmemacherin Lola Cuevas (Penélope Cruz) wird rekrutiert, um bei diesem ehrgeizigen Unterfangen Regie zu führen. Vervollständigt wird das All-Star-Team durch zwei Schauspiel-Legenden mit enormem Talent, aber noch größeren Egos: Hollywood-Frauenschwarm Félix Rivero (Antonio Banderas) und das Enfant Terrible der Theaterwelt Iván Torres (Oscar Martínez), die gegensätzlicher nicht sein könnten. Beide sind Legenden – und einander nicht gut gesonnen. Um die Dreharbeiten nicht zu gefährden, stellt Lola die beiden auf immer exzentrischere Proben. Félix und Iván müssen sich nicht nur den Fallstricken ihrer Eitelkeit stellen, sondern auch ihrem eigenen Vermächtnis.
von Thomas P. Groh 11. November 2022
Bilder: © Busch Media Group www.buschmediagroup.com www.facebook.com/buschmediagroup
von Thomas P. Groh 30. Oktober 2022
WALKING TALL das Remake des gleichnamigen Actionfilms von 1973, ist eine Ein-Mann-Show die einen unzerstörbaren Helden auf Selbstjustiz-Tour zeigt. Selbst in der Zeit, als WALKING TALL rauskam (2004) war diese Art Actionfilme zu machen schon altmodisch. Doch dafür bringen uns die Macher des Films für kurze Zeit die 80er/90er wieder zurück. Kurz etwas zur Story: Wenn es darum geht, der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen, sind alle Mittel heilig. Bei der Rückkehr in seine einstmals friedliche Heimatstadt findet der ehemalige Soldat Chris Vaughn (Dwayne Johnson) ein desolates Bild vor: Korruption und Kriminalität haben sich unter den Bürgern breitgemacht. Um dem Einhalt zu gebieten, lässt sich Vaughn kurzerhand zum Sheriff wählen und nimmt das Gesetz selbst in die Hand.
von Thomas P. Groh 29. Oktober 2022
Regisseur David Leitch, der schon Actionkracher wie ATOMIC BLONDE und DEADPOOL 2 inszenierte, wollte mal etwas noch dynamischeres machen und erschuf BULLET TRAIN, welcher auf den gleichnamigen Buch von Kotaro Isaka basiert, aber seine eigene Selbstständigkeit besitzt. Auch wenn es ein amerikanischer Actioner wurde, blieb das japanische Feeling dennoch erhalten, welches eine stilistische Mischung ergibt. Kurz etwas zur Story: L adybug (Brad Pitt), der vom Pech verfolgte Auftragskiller ist entschlossen, seinen Job in Ruhe und Frieden zu erledigen, nachdem in letzter Zeit zu viele Dinge aus dem Ruder gelaufen sind. Das Schicksal hat jedoch andere Pläne, denn Ladybugs neueste Mission setzt ihn auf einen direkten Kollisionskurs mit tödlichen Gegnern aus der ganzen Welt – die alle irgendwie miteinander verbunden sind, dabei aber gegensätzliche Ziele verfolgen. Das alles passiert an Bord des schnellsten Zuges, den es gibt - und Ladybug muss einen Weg finden, wie er ihn verlassen kann.
von Thomas P. Groh 28. Oktober 2022
Bilder: © Sony Pictures Entertainment
von Thomas P. Groh 27. Oktober 2022
Der Horrorfilm ist ein Genre, welches man anscheinend nicht totreiten kann, jährlich kommen hunderte Filme raus, aber nur sehr wenige sind wirklich schaubar. Bei asiatischen Horrorfilmen hingegen trifft dies nicht ganz zu, denn diese liefern meist solide oder herausragend ab. Nun bringt uns Busch Media Group das Horrordrama GHOST MASK: SCAR vom Kameramann des Zombie-Hits ONE CUT OF THE DEAD, Takeshi Sone. Kurz etwas zur Story: Vor zwei Jahren verschwand die Schwester der japanischen Studentin Miyu in der koreanischen Metropole Seoul. Geplagt von schmerzvollen Erinnerungen ist Miyu nach Korea gekommen und hat sich auf die Suche nach der Verschollenen begeben. Kurz nach ihrer Ankunft lernt sie die Schönheitschirurgin Hana kennen, die sie auf mysteriöse Weise an ihre Schwester erinnert. Als Miyu auch Hanas eifersüchtige Partnerin Hyoshin kennenlernt, wird es immer gefährlicher, die Wahrheit über die verschwundene Schwester ans Licht zu bringen.
von Thomas P. Groh 15. Oktober 2022
Wenn einem beim Lesen Gänsehaut über den ganzen Körper läuft, oder man vom Staunen nicht mehr herauskommt, dann weiß man definitiv, dies ist eine geniale Geschichte. Dafür muss die Story nicht einmal besonders innovativ sein, nein, es reicht wenn man sie gut erzählt und die Bildersprache dazu passt. Dies alles und noch so viel mehr vereint GOD COUNTRY und lässt den Leser für eine gewisse Zeit darin versinken. Kurz etwas zur Story: Emmett Quinlan. Der verwitwete ältere Herr, der an Demenz leidet, ist nicht nur ein großes Problem für seine Kinder – seine gewalttätigen Ausbrüche nehmen ein Ausmaß an, dem auch die örtliche Polizei nicht mehr Herr werden kann. Als ein Tornado sein Haus und die umliegende Stadt im Westen von Texas verwüstet, erhebt sich ein wiederhergestellter Quinlan aus diesen Trümmern: Ein verzaubertes Schwert aus dem Auge des Sturms hält jedoch mehr für ihn bereit als nur einen gesunden Geist und Körper. Emmett ist nun der einzige Mann weit und breit, der sich den überirdischen Kreaturen stellen kann, die seine Heimat terrorisieren. Jenen Ungeheuern, die das mysteriöse Schwert erst nach Texas gelockt hat … GOD COUNTRY hat alles was ein toller Comic braucht, reichlich Action, bisschen Drama, eine Prise Humor, Spannung und ganz viel mystischen Heldenkram. Die herzerwärmende, in sich schlüssige und abgeschlossene Geschichte handelt von Glauben, Vergebung, Schuld und Sühne, Familie und den ewigen Kampf Gut gegen Böse und macht daraus eine Heldensaga der Extraklasse. Obwohl die Fantasy und die (Götter)Kämpfe klar im Vordergrund stehen, ist GOD COUNTRY in den Tiefen seines Herzen ein emotional berührendes Familiendrama. - Eine Familie, die beinahe durch die Krankheit Demenz auseinander gerissen wird, ein sprechendes Schwert, das Schwert aller Schwerter, ein allmächtiger Gott der das Schwert zurück will, ein Held wider Willen, die Hölle und noch vieles mehr – das ist GOD COUNTRY - Die Macher schaffen es die Spannung bis zum Schluss aufrechtzuerhalten und es, trotz der Emotionalität, ohne Kitsch durchzuziehen. Ohne Angst vor großen Gefühlen, noch größeren Kämpfen und mit der nötigen Härte im Gepäck, erschufen Donny Cates (DOCTOR STRANGE, THANOS, THOR, VENOM) und Geoff Shaw (CONAN, CROSSOVER) einen brennenden Stern am ComicHimmel. Die Bilder, das Worldbuilding sind einfach fantastisch und auf höchstem Level. Das Pacing gönnt dem Leser keine Verschnaufpause, dies könnte auch der einzige Kritikpunkt sein, aber das wäre Meckern auf hohem Niveau. So um die ein oder zwei Kapitel mehr hätten der Geschichte sicher nicht geschadet, aber dafür kommt bestimmt keine Langeweile auf. GOD COUNTRY ist rundum stimmig und ein Gewinn für jeden der sich diesen Band zulegt.
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