Meine bescheidene Meinung:
Bill Murray (UND TÄGLICH GRÜßT DAS MURMELTIER) ist ein Schauspieler, der mir sehr viel bedeutet und mir einige wundervolle Filmstunden in meinem Leben geschenkt hat. Gleichgestellt mit Jack Nicholson (BESSER GEHTS NICHT) und Robin Williams (PATCH ADAMS) verkörpert er für mich alles, was ein Ausnahme-Schauspieler haben muss. Er ist jetzt schon eine Legende und seine darstellerische Raffinesse ist unumstritten. Niemand kann so traurig lustig aussehen und melancholisch unterhaltsam schauspielern wie er. Darum wurde ihm wohl auch die Rolle des Vic in ST. VINCENT von Ted Melfi auf den Leib geschrieben. Diese Rolle wird bei all den Lobeshymnen auf Murrays Person oft vergessen, dennoch ist das eine seiner besten Performance und eine seiner am liebenswertesten erschaffenen Figuren, trotz all seiner Ecken und Kanten. Ja, ich liebe die Figur und ich liebe diesen Film und in den folgenden Zeilen erkläre ich euch, warum das so ist.
Vic (Bill Murray) ist ein alter mürrischer Mann, er raucht, säuft, flucht, wettet und auch sonst ist er kein netter Zeitgenosse. Er wohnt allein mit seiner Katze in einem heruntergewirtschafteten Haus in Brooklyn. Vincent ist kein Arbeitstier und verbringt lieber seine Zeit in Bars, auf Rennpferdestrecken oder mit der schwangeren Stripteasetänzerin Daka (Naomi Watts). Noch dazu ist er pleite und bei ominösen Buchmachern hoch verschuldet. Als dann noch neue Nachbarn nebenan einziehen, die gleich mal seinen Baum und sein Auto schrotten, ist sein „Unglück“ perfekt. Doch die beiden Neuankömmlinge, die alleinerziehende Krankenschwester Maggie (Melissa McCarthy) und ihr 12-jähriger Sohn Oliver (Jaeden Lieberher), sind von Vincents Negativität wenig beeindruckt und er kann sie damit auch nicht verschrecken. Ganz im Gegenteil, er wird sogar im Laufe der Zeit der bezahlte Babysitter von Oliver, weil Maggie im Krankenhaus immerzu Überstunden machen muss. Aus anfänglicher Widerwilligkeit beider Seiten entsteht schon bald eine skurrile Freundschaft und Vic nimmt Oliver unter seine fragwürdigen Fittiche...