Blog Post

FilmReview zu ST. VINCENT

Thomas P. Groh • 26. September 2020

Bill Murray-Woche Tag #6

DER HEILIGE UND DAS LEBEN

Meine bescheidene Meinung:

Bill Murray (UND TÄGLICH GRÜßT DAS MURMELTIER) ist ein Schauspieler, der mir sehr viel bedeutet und mir einige wundervolle Filmstunden in meinem Leben geschenkt hat. Gleichgestellt mit Jack Nicholson (BESSER GEHTS NICHT) und Robin Williams (PATCH ADAMS) verkörpert er für mich alles, was ein Ausnahme-Schauspieler haben muss. Er ist jetzt schon eine Legende und seine darstellerische Raffinesse ist unumstritten. Niemand kann so traurig lustig aussehen und melancholisch unterhaltsam schauspielern wie er. Darum wurde ihm wohl auch die Rolle des Vic in ST. VINCENT von Ted Melfi auf den Leib geschrieben. Diese Rolle wird bei all den Lobeshymnen auf Murrays Person oft vergessen, dennoch ist das eine seiner besten Performance und eine seiner am liebenswertesten erschaffenen Figuren, trotz all seiner Ecken und Kanten. Ja, ich liebe die Figur und ich liebe diesen Film und in den folgenden Zeilen erkläre ich euch, warum das so ist. 


Vic (Bill Murray) ist ein alter mürrischer Mann, er raucht, säuft, flucht, wettet und auch sonst ist er kein netter Zeitgenosse. Er wohnt allein mit seiner Katze in einem heruntergewirtschafteten Haus in Brooklyn. Vincent ist kein Arbeitstier und verbringt lieber seine Zeit in Bars, auf Rennpferdestrecken oder mit der schwangeren Stripteasetänzerin Daka (Naomi Watts). Noch dazu ist er pleite und bei ominösen Buchmachern hoch verschuldet. Als dann noch neue Nachbarn nebenan einziehen, die gleich mal seinen Baum und sein Auto schrotten, ist sein „Unglück“ perfekt. Doch die beiden Neuankömmlinge, die alleinerziehende Krankenschwester Maggie (Melissa McCarthy) und ihr 12-jähriger Sohn Oliver (Jaeden Lieberher), sind von Vincents Negativität wenig beeindruckt und er kann sie damit auch nicht verschrecken. Ganz im Gegenteil, er wird sogar im Laufe der Zeit der bezahlte Babysitter von Oliver, weil Maggie im Krankenhaus immerzu Überstunden machen muss. Aus anfänglicher Widerwilligkeit beider Seiten entsteht schon bald eine skurrile Freundschaft und Vic nimmt Oliver unter seine fragwürdigen Fittiche...

Hier menschelt es gewaltig: ST. VINCENT ist eine traurig-komische Geschichte über einen vom Leben gezeichneten Mann, der seine Menschlichkeit und Liebe durch eine ungewöhnliche Freundschaft wiederentdeckt. Angereichert wird der Film mit viel Charme und noch mehr Herz. 

Bill Murray wandelt hier als mürrisches Wrack so charmant kratzig wie selten zuvor durch jede Szene und gewinnt damit die Herzen der Zuschauer für sich. Ganz egal, wieviel er flucht, säuft, raucht oder fragwürdige Verhaltensmuster an den Tag legt, die Menschen werden ihn lieben. Ja, die Story über einen alten miesgelaunten Griesgram, der durch die Freundschaft mit einem Kind sein warmes Herz wiederfindet, ist nicht gerade neu oder besonders innovativ. Dadurch kommt einem auch vieles sehr bekannt vor. Dennoch schafft es Regisseur und Autor Ted Melfi, diese Geschichte frisch und mit so viel Gefühl zu inszenieren, dass es selbst in den kältesten Stunden unsere Seelen erwärmen wird. Ted Melfi beweist bei ST. VINCENT sein Talent für große Momente, leisen Humor, pointierte Dialogszenen und dass er gefühlvolle Figuren in eine bittersüße Geschichte integrieren kann. Sein Spiel mit Klischees, Anekdoten und tragischer Ehrlichkeit ermöglicht die nahtlosen Übergänge der Genres. Zwischen rührendem Drama, vermischt mit Coming of Age und warmherziger Komödie, entwickelt sich eine unbändige Intensität, die den Zuschauer mitreißt und mitfühlen lässt. Tränen sind erlaubt. Dazu gesellt sich ein mitreißender Soundtrack und Bilder, die so echt wirken wie das Leben selbst. Herrlich!

WARMHERZIGE VERLIERER-BALLADE

Denn ST. VINCENT ist so viel mehr als nur eine Dramedy über einen alten versoffenen Mann. Ja, ST. VINCENT erzählt die Story von einem sturen Arschloch, der einem kleinen Jungen, der seinen Platz in der Welt sucht, die Bitternis des Lebens beibringt.

Doch durch den vom Leben gezeichneten Vic selbst, seine "Freundin", die schwangere Prostituierte Daka (unfassbar wandelbar mit Hang zur Ironie: Naomi Watts) und die Mutter von Oliver (angenehm zurückhaltend: Melissa McCarthy) wird aus ST. VINCENT auch eine Geschichte über die Verlierer unserer Gesellschaft. Die Ausgestoßenen, die alles dafür tun müssen, um zu überleben. Eine Ode an die Huren und Trinker dieser Welt. Eine Geschichte vom Scheitern und über zweite Chancen. Vom Verlieren und Wiederaufstehen und dass selbst am äußersten Rand der Gesellschaft Menschen leben, die es zu kennen lohnt. Denn egal ob Trinker, Huren oder bis zur totalen Ermüdung arbeitende Mütter, die ums Überleben und ihre Kinder kämpfen, alle sind es wert, respektiert zu werden. ST. VINCENT wirft ehrliche Fragen auf wie: Was braucht es, um ein guter Mensch zu sein? Oder: Welche Art Mensch will man sein – jemand, der vorschnell verurteilt oder eine Person, die tiefer blickt und das Gute in einem erkennt? Und dieser Film sinniert über liebevolle Erkenntnisse: Sieht man genauer hin, erkennt man den Menschen jenseits seiner Mängel? Oder: In jedem steckt etwas Gutes und jeder hat eine liebende Familie verdient. 

Es ist einfach eine wahre Freude, dabei zuzusehen, wie Bill Murray mit unnachahmlicher Art versucht, ein guter Babysitter zu sein, Dosensardinen als Sushi serviert oder dem hilflosen Jungen beibringt, wie man sich richtig verteidigt. Außerdem ist es eine wärmende Wohltat, Zeuge zu sein, wie aus einem Haufen Ausgestoßener eine kleine Familie heranwächst. 

BILL MURRAY IS THE BEST

„Bill Murray in der Rolle seines Lebens“. Ein grantiger alter Kauz erobert die Herzen der Zuschauer. So will man Bill Murray sehen - mürrisch, sarkastisch und dennoch liebenswert. Der liebenswerteste Grantler der Filmgeschichte. 

Murray füllt die Figur von Vincent mit Leben, Herz und auch berührender Traurigkeit zugleich. Wenn man sieht, wie einsam und am Ende dieser Mann ist, könnte man sofort losheulen. Nur er schafft es, eine so traurige Figur mit vielschichtigem Witz zu versehen, ohne dabei ins Lächerliche abzudriften. Murray behandelt seine Figuren immer mit Respekt und verleiht ihnen eine melancholische Würde, eingekleidet in leisem Humor. Egal was er macht, es wird zu etwas ganz großem. Weil man eben nur einem Bill Murray stundenlang bei seinem Schauspiel zusehen kann, selbst wenn er nur rauchend und falsch vor sich hinsingend eine Topfpflanze gießt, dann ist das immer noch ganz großes Kino. Sein nuancenreiches Spiel macht Vincent zu der interessantesten Figur, die er je performen durfte und zeigt, einmal mehr, die erhabene Kunst, die Murray ausmacht. 


Auch die damalige Nachwuchsentdeckung Jaeden Lieberher (ES 2017) macht in ST. VINCENT einen guten Job. Er spielt hier keinen neunmalklugen Fratz, sondern einen zerbrechlichen, von den Umständen seines Elternhauses gebeutelten jungen Heranwachsenden, der seinen Platz im Leben noch sucht. Sein zurückhaltendes Spiel und die spürbare Chemie zwischen ihm und Murray machen das Herzstück des Films aus. Unwiderstehlich! Wenn Murray und Lieberher zu tanzen beginnen, ist das ein so toller und vielsagender Moment, der den ganzen Film definiert - denn geht dein Leben auch zu Bruch, dann tanze auf den Scherben und mach das Beste daraus – das ist hier die Devise. So wunderschön! 

FAZIT:

ST. VINCENT ist ein Film voller Magie des Lebens, Gefühl, Traurigkeit, Hoffnung, Familie und Freundschaft, schön verpackt und herausragend getragen von einem großartigen Bill Murray. Ein Film für die Ewigkeit! Ein hoch auf St. Vincent - Amen

Bilder: © polyband

von Thomas P. Groh 27. November 2022
Der Start einer neuen (Comic) PUNISHER-Reihe birgt so einige Abgründe, Überraschungen und neue Verbündete, seid gespannt, es lohnt sich...
von Thomas P. Groh 27. November 2022
Dies ist wirklich ein kleines, feines Meisterwerk, anders kann ich es nicht beschreiben. Dies liegt mit unter an der mitreißend wie ungewöhnlich erzählten Geschichte von Josh Vann (übrigens, sein Erstlingswerk, wie von allen Mitwirkenden auch), aber das wirkliche Highlight und das berauschende Augenmerk liegt an den wunderschönen und absolut einzigartigen Zeichnungen von der begnadeten Künstlerin Simone D`Armini und der beeindruckenden Kolorierung von Adrian Bloch. Einfach nur Wow! THE SPIDER KING ist ein über Crowdfunding finanzierter Comic, der die absurd fantastische Frage stellt: Was wäre passiert, wenn Aliens im Mittelalter auf die Erde gekommen wären? Kurz etwas zur Story: Als im Jahr 956 n. Chr. eine Flotte von Raumschiffen in Nordeuropa abstürzt, ist eine bunte Truppe heldenhafter Wikinger die letzte Phalanx gegen einen brutalen intergalaktischen Kriegsherrn. Stürzt euch gemeinsam mit diesen Wikingerkriegern in die alles entscheidende Verteidigungsschlacht: Ausgerüstet mit futuristischer Technologie und Waffen jenseits aller Vorstellungskraft liefern die Außerirdischen unseren ungewöhnlichen Helden einen unvergleichlichen Kampf … Meine Wenigkeit hat ja schon viel abgedrehtes Zeug gesehen oder gelesen, aber was THE SPIDER KING hier abfeuert ist sehr besonders. Besonders in der Bildersprache, besonders in der Story, besonders in den Feinheiten, besonders originell und vor allem besonders wundervoll. THE SPIDER KING ist gespickt mit schwarzen Humor, besticht mit wuchtiger Action und mit stilsicherer Brutalität. Ein Genre-Crossover der besonderen Art, welches sich in Science-Fiction sowie in Fantasy einordnen lässt. Der Lesefluss ist nahezu berauschend und man wird regelrecht hineingezogen, in diese bunt-düstere Welt, von der man eigentlich gar nicht mehr weg will. Charaktere zum Verlieben, Kämpfe zum Staunen, eine Geschichte zum Mitfiebern und ein Bilderrausch zum Wegträumen. THE SPIDER KING hat alles. Mein Review ist kurz und knapp, ja, das weiß ich, aber mehr gibt es nicht zu sagen - THE SPIDER KING ist ein kleines Meisterwerk, wie schon erwähnt... Der mir hier vorliegende Comicband enthält die Serie mit vier Ausgaben, plus zwei Bonus-Kurzgeschichten, des weiteren eine Kunstgalerie mit Covern und Pin-ups und ein Skizzenbuch mit Charakterdesigns von Simone D'Armini. Was will ein ComicHerz mehr? THE SPIDER KING hat alles was man sich von einem Comic wünschen kann – EIN COMIC MIT HERZ UND SEELE!
von Thomas P. Groh 12. November 2022
Was für ein kranker, geiler Scheiß! Was habe ich da nur gelesen ? Der Autor Garth Ennis (THE BOYS, PREACHER) präsentiert uns hier ein Werk welches doch sehr von seinem eigentlichen Schreibstil abweicht. Klar, sind seine Geschichten brutal und zynisch aber meist auch durchzogen von schwarzen Humor und leichtfüßigen Dialogen, die beiden letzten Komponenten lässt Ennis hier komplett außen vor. Seine neuster Streich A WALK THROUGH HELL ist ein alptraumartiger Trip in die Tiefen der menschlichen Abgründe und darüber hinaus... Kurz etwas zur Story: Es ist eine Routineuntersuchung. Die FBI-Spezialagenten Shaw und McGregor kümmern sich um die kleinen, alltäglichen Fälle – und Shaw ist das ganz recht so. Sie ist 40, dem Burnout nahe, und die Schatten ihres letzten Falls verfolgen sie noch immer. Ihr Partner McGregor hingegen ist jung und idealistisch, bereit es mit allem aufzunehmen, das ihm das Schicksal vor die Füße wirft. Doch dann verschwinden zwei Agenten in einer Lagerhalle. Shaw und Mc Gregor werden losgeschickt, um das Gebäude zu untersuchen … und finden dort einen Albtraum vor, der die Grenzen jeder Vorstellungskraft übersteigt. Diese Nacht wird nie enden... Die Story in A WALK THROUGH HELL ist intelligent geschrieben und sehr verschachtelt erzählt. Dies kommt der düsteren, sehr beklemmenden Prämisse sehr entgegen und hebt das Potenzial der Horror-Story um ein vielfaches. Die Wendungen und die Spannung sind kaum zu ertragen, so wie manche diabolische Grausamkeiten, die mit Wort und Bild beängstigend beschrieben werden. Ennis lässt uns den Schmerz, die Angst und die Dunkelheit wahrlich spüren, so sehr, dass man nach dem lesen doch etwas verstört sein könnte. So komplex und unkategorisierbar wie die Geschichte selbst sind auch die Figuren darin. Wir blicken tief in die tragischen Erlebnisse der Protagonistin und erblicken das absolut Böse des Antagonisten und nichts davon lässt uns kalt oder ist gar so wie es scheint. Die Kritik an Religionen, die Brutalität, der Symbolismus und das ständige Spiel mit der Angst, sowie mit den Erwartungen des Lesers sind allgegenwärtig und zerren an den Nerven. Ja, A WALK THROUGH HELL ist nicht für schwache Nerven, nichts für zwischendurch und schon gar nichts für unerfahrene Comicleser. Die hervorragende Geschichte wird durch die Zeichnungen von Goran Sudžuka (Y – THE LAST MAN, HELLBLAZER) so richtig lebendig. Die Zeichnungen sind sehr Detailreich, qualitativ hoch und spiegeln die d üstere Vision Ennis perfekt wider. A WALK THROUGH HELL ist ein Comic der dir alles abverlangen wird, dich aber mit einer intelligenten wie grausamen Geschichte belohnt und mit tollen wie verstörenden Bildern betören sowie verstören wird.
von Thomas P. Groh 11. November 2022
Ein Film übers Filmemachen, das klingt erst Mal nicht mehr so spannend, da es schon einige Vertreter davon gibt, kann aber durchaus funktionieren. Vor allem wenn dabei solch viele kreative wie talentierte Filmemacher und Schauspieler zusammenkommen um das Projekt zu realisieren. Kurz etwas zur Story: Als ein milliardenschwerer Unternehmer impulsiv beschließt, einen unvergesslichen Film zu drehen, ist nur das Beste gut genug. Die exzentrische Filmemacherin Lola Cuevas (Penélope Cruz) wird rekrutiert, um bei diesem ehrgeizigen Unterfangen Regie zu führen. Vervollständigt wird das All-Star-Team durch zwei Schauspiel-Legenden mit enormem Talent, aber noch größeren Egos: Hollywood-Frauenschwarm Félix Rivero (Antonio Banderas) und das Enfant Terrible der Theaterwelt Iván Torres (Oscar Martínez), die gegensätzlicher nicht sein könnten. Beide sind Legenden – und einander nicht gut gesonnen. Um die Dreharbeiten nicht zu gefährden, stellt Lola die beiden auf immer exzentrischere Proben. Félix und Iván müssen sich nicht nur den Fallstricken ihrer Eitelkeit stellen, sondern auch ihrem eigenen Vermächtnis.
von Thomas P. Groh 11. November 2022
Bilder: © Busch Media Group www.buschmediagroup.com www.facebook.com/buschmediagroup
von Thomas P. Groh 30. Oktober 2022
WALKING TALL das Remake des gleichnamigen Actionfilms von 1973, ist eine Ein-Mann-Show die einen unzerstörbaren Helden auf Selbstjustiz-Tour zeigt. Selbst in der Zeit, als WALKING TALL rauskam (2004) war diese Art Actionfilme zu machen schon altmodisch. Doch dafür bringen uns die Macher des Films für kurze Zeit die 80er/90er wieder zurück. Kurz etwas zur Story: Wenn es darum geht, der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen, sind alle Mittel heilig. Bei der Rückkehr in seine einstmals friedliche Heimatstadt findet der ehemalige Soldat Chris Vaughn (Dwayne Johnson) ein desolates Bild vor: Korruption und Kriminalität haben sich unter den Bürgern breitgemacht. Um dem Einhalt zu gebieten, lässt sich Vaughn kurzerhand zum Sheriff wählen und nimmt das Gesetz selbst in die Hand.
von Thomas P. Groh 29. Oktober 2022
Regisseur David Leitch, der schon Actionkracher wie ATOMIC BLONDE und DEADPOOL 2 inszenierte, wollte mal etwas noch dynamischeres machen und erschuf BULLET TRAIN, welcher auf den gleichnamigen Buch von Kotaro Isaka basiert, aber seine eigene Selbstständigkeit besitzt. Auch wenn es ein amerikanischer Actioner wurde, blieb das japanische Feeling dennoch erhalten, welches eine stilistische Mischung ergibt. Kurz etwas zur Story: L adybug (Brad Pitt), der vom Pech verfolgte Auftragskiller ist entschlossen, seinen Job in Ruhe und Frieden zu erledigen, nachdem in letzter Zeit zu viele Dinge aus dem Ruder gelaufen sind. Das Schicksal hat jedoch andere Pläne, denn Ladybugs neueste Mission setzt ihn auf einen direkten Kollisionskurs mit tödlichen Gegnern aus der ganzen Welt – die alle irgendwie miteinander verbunden sind, dabei aber gegensätzliche Ziele verfolgen. Das alles passiert an Bord des schnellsten Zuges, den es gibt - und Ladybug muss einen Weg finden, wie er ihn verlassen kann.
von Thomas P. Groh 28. Oktober 2022
Bilder: © Sony Pictures Entertainment
von Thomas P. Groh 27. Oktober 2022
Der Horrorfilm ist ein Genre, welches man anscheinend nicht totreiten kann, jährlich kommen hunderte Filme raus, aber nur sehr wenige sind wirklich schaubar. Bei asiatischen Horrorfilmen hingegen trifft dies nicht ganz zu, denn diese liefern meist solide oder herausragend ab. Nun bringt uns Busch Media Group das Horrordrama GHOST MASK: SCAR vom Kameramann des Zombie-Hits ONE CUT OF THE DEAD, Takeshi Sone. Kurz etwas zur Story: Vor zwei Jahren verschwand die Schwester der japanischen Studentin Miyu in der koreanischen Metropole Seoul. Geplagt von schmerzvollen Erinnerungen ist Miyu nach Korea gekommen und hat sich auf die Suche nach der Verschollenen begeben. Kurz nach ihrer Ankunft lernt sie die Schönheitschirurgin Hana kennen, die sie auf mysteriöse Weise an ihre Schwester erinnert. Als Miyu auch Hanas eifersüchtige Partnerin Hyoshin kennenlernt, wird es immer gefährlicher, die Wahrheit über die verschwundene Schwester ans Licht zu bringen.
von Thomas P. Groh 15. Oktober 2022
Wenn einem beim Lesen Gänsehaut über den ganzen Körper läuft, oder man vom Staunen nicht mehr herauskommt, dann weiß man definitiv, dies ist eine geniale Geschichte. Dafür muss die Story nicht einmal besonders innovativ sein, nein, es reicht wenn man sie gut erzählt und die Bildersprache dazu passt. Dies alles und noch so viel mehr vereint GOD COUNTRY und lässt den Leser für eine gewisse Zeit darin versinken. Kurz etwas zur Story: Emmett Quinlan. Der verwitwete ältere Herr, der an Demenz leidet, ist nicht nur ein großes Problem für seine Kinder – seine gewalttätigen Ausbrüche nehmen ein Ausmaß an, dem auch die örtliche Polizei nicht mehr Herr werden kann. Als ein Tornado sein Haus und die umliegende Stadt im Westen von Texas verwüstet, erhebt sich ein wiederhergestellter Quinlan aus diesen Trümmern: Ein verzaubertes Schwert aus dem Auge des Sturms hält jedoch mehr für ihn bereit als nur einen gesunden Geist und Körper. Emmett ist nun der einzige Mann weit und breit, der sich den überirdischen Kreaturen stellen kann, die seine Heimat terrorisieren. Jenen Ungeheuern, die das mysteriöse Schwert erst nach Texas gelockt hat … GOD COUNTRY hat alles was ein toller Comic braucht, reichlich Action, bisschen Drama, eine Prise Humor, Spannung und ganz viel mystischen Heldenkram. Die herzerwärmende, in sich schlüssige und abgeschlossene Geschichte handelt von Glauben, Vergebung, Schuld und Sühne, Familie und den ewigen Kampf Gut gegen Böse und macht daraus eine Heldensaga der Extraklasse. Obwohl die Fantasy und die (Götter)Kämpfe klar im Vordergrund stehen, ist GOD COUNTRY in den Tiefen seines Herzen ein emotional berührendes Familiendrama. - Eine Familie, die beinahe durch die Krankheit Demenz auseinander gerissen wird, ein sprechendes Schwert, das Schwert aller Schwerter, ein allmächtiger Gott der das Schwert zurück will, ein Held wider Willen, die Hölle und noch vieles mehr – das ist GOD COUNTRY - Die Macher schaffen es die Spannung bis zum Schluss aufrechtzuerhalten und es, trotz der Emotionalität, ohne Kitsch durchzuziehen. Ohne Angst vor großen Gefühlen, noch größeren Kämpfen und mit der nötigen Härte im Gepäck, erschufen Donny Cates (DOCTOR STRANGE, THANOS, THOR, VENOM) und Geoff Shaw (CONAN, CROSSOVER) einen brennenden Stern am ComicHimmel. Die Bilder, das Worldbuilding sind einfach fantastisch und auf höchstem Level. Das Pacing gönnt dem Leser keine Verschnaufpause, dies könnte auch der einzige Kritikpunkt sein, aber das wäre Meckern auf hohem Niveau. So um die ein oder zwei Kapitel mehr hätten der Geschichte sicher nicht geschadet, aber dafür kommt bestimmt keine Langeweile auf. GOD COUNTRY ist rundum stimmig und ein Gewinn für jeden der sich diesen Band zulegt.
Show More
Share by: