Meine bescheidene Meinung:
Die deutsche Filmlandschaft ist voll mit Road-Movies und da sind sogar ein paar wirklich gute dabei. KNOCKIN’ ON HEAVEN’S DOOR (dem in diesem Film, den ich hier bespreche, eine lustige Szene gewidmet wird) , IM JULI, VINCENT WILL MEER oder 25 KM/H um nur ein paar zu nennen. Diese Art von filmischer Unterhaltung wird also gern gesehen und kommt gut an bei den deutschen Zuschauern. Darum hat man wohl die Geschichte, die auf wahren Ereignissen und dem Buch von Frank Pape über die letzten 296 Tage seiner Tochter Stefanie beruht, so abgeändert. Denn es gibt im Buch weder die Fahrt nach Paris, noch das geplante und hervorgehobene "erste Mal". Jedenfalls kann ich mir diese Entscheidung, einen solchen Road-Trip daraus zu machen, nur so erklären. Geschadet hat dieser kreative Eingriff dennoch nicht. Jetzt aber noch schnell etwas zur Story.
Die junge Steffi (Sinje Irslinger) ist eine lebensfrohe 16-Jährige und hat gerade ihren Realschulabschluss gefeiert. Später will sie Polizistin werden, doch am Wichtigsten ist in ihrem Leben die Abschlussfahrt nach Paris. Denn dort will sie endlich, zusammen mit ihrem Freund, ihre Jungfräulichkeit verlieren. Steffi plant gerne und somit ist dieser Tag auch akribisch durchgetimt. Doch als sie bei dem obligatorischen Medizincheck für die polizeiliche Ausbildung durchfällt, offenbart sich ein unheilvoller Befund. Sie hat Krebs im Endstadium und hat gerade mal so noch ein paar Monate zu leben. Für ihre Eltern, dem eher zurückhaltenden Pfarrer Frank (Til Schweiger) und dessen (über)fürsorgliche Frau Eva (Heike Makatsch) bricht eine Welt zusammen. Sie wollen es nicht wahrhaben, doch Steffi nimmt es scheinbar gelassener auf. Die behandelnde Ärztin rät der kleinen Familie zum sofortigen Beginn einer Chemotherapie, damit sie eine längere Lebenserwartung hat. Die noch immer lebenslustige Teenagerin will aber stattdessen lieber mit zur Abschlussfahrt und ihren normalen Alltag weiterleben. Doch ihre besorgten Eltern erlauben dies nicht und nehmen ihr Ausweis und Geld weg.
Verbittert und traurig akzeptiert sie es. Als aber der junge Zirkusartist Steve (Max Hubacher) in ihr Leben tritt, nutzt sie die Gunst der Stunde und haut mit ihm ab. Aus Trotz und Gelegenheit reisen die beiden mit dem Pick-up ihres Vaters nach Paris. Ein Roadtrip der besonderen Art nimmt seinen Lauf. Und die beiden Jugendlichen durchqueren Täler der Liebe, des Schmerzes, der Hoffnung und auch die des Todes. Ein einzigartiges Abenteuer: Im Nordseewind fliegen, auf Kühen reiten, oder Snowboard fahren im Hochsommer - angetrieben von unbändiger Lebenslust stürzt sich Steffi in ihre beste Zeit, die auch ihre Letzte sein könnte...