Meine bescheidene Meinung:
Vom König der Unterwelt zum dementen Wrack: Er war einst der dickste Player im Unterwelt-Geschäft und der größte Hai im Becken. Sein Name ließ sowohl Feind als auch Freund erzittern. Al Capone war ein König. Egal ob illegaler Alkoholhandel, Prostitution, Mord oder Schutzgelderpressung, Al hatte überall seine Finger im Spiel und regierte die Chicagoer Unterwelt der 1920er und 30er Jahre. Auch heute gilt er noch als Gangster-Genie, der nur zu gerne glorifiziert wird. Ja, man könnte behaupten er habe Legendenstatus. Doch von den glorreichen Zeiten sind wir in Josh Tranks Biobic weit entfernt. Er zeichnet sein ganz eigenes Bild von dem Gangster und konzentriert sich, bis zu ein paar Erinnerungsfetzen, an dem unrühmlichen letzten Lebensabschnitt, des gefeierten Verbrechers. Regisseur und Drehbuchautor Josh Trank (CHRONICLE – WOZU BIST DU FÄHIG?) verpackt sein neuestes Werk als eine Demontierung einer kriminellen Ikone. Er zeigt einen alten, schwachen Capone, der langsam der Demenz und dem damit einhergehenden Wahnsinn verfällt. Eine Teils eklige wie brutale Odyssee, durch die letzten Tage eines einstigen Verbrechergenies.
Der berüchtigte Al Capone (Tom Hardy) wird aus dem Gefängnis entlassen und in sein Exil am See in Miami Beach verfrachtet. Dort lebt er zusammen mit seiner Frau Mae (Linda Cardellini) und steht unter ständiger Beobachtung von Bundesagenten. Der Legende nach hat Capone irgendwo 10 Millionen US-Dollar versteckt. Nur leider kann sich der Gangster, aufgrund seiner Demenzerkrankung, nicht mehr daran erinnern. Genaugenommen, kann er sich an gar nichts mehr erinnern. Das ist wohl der Tribut seines unbeschwert sündigen Lebens. Capones Zustand verschlechtert sich täglich und er wandelt wie ein Untoter durch Realität und Halluzinationen dem Tod entgegen…