Meine bescheidene Meinung:
Endlich wieder vielversprechender, neuer Stoff aus China!
Sechs Jahre nach seinem genialen Berlinale-Gewinner-Film FEUERWERK AM HELLLICHTEN TAGE kommt der chinesische Regisseur Diao Yinan erneut mit einem modernen Film Noir um die Ecke. Ob es mir sein neuster Streich DER SEE DER WILDEN GÄNSE auch so angetan hat wie sein Vorgänger, das erfahrt ihr vollumfänglich in den nächsten Zeilen.
DER SEE DER WILDGÄNSE beginnt mit einem Treffen zwischen dem Gangster Zhou (Hu Ge) und der verführerischen Prostituierten Aiai Liu (Lun-Mei Kwei). Es ist dunkel, der Regen fällt und die Kamera kreist unruhig um ihr Treffen und deutet eine unsichtbare Gefahr an. Typisch für einen Film Noir und typisch für den Regisseur. Die undurchschaubare Liu hatte den Auftrag, Zhous Familie zu finden, doch diese ist dem Berufsverbrecher schon lange entfremdet. Liu findet sie schließlich auch, doch geht ihr seine Frau Shujun Yang (Regina Wan) schnell wieder verloren. Noch dazu sind viele Menschen tot, darunter ein Polizist und mehrere Gangmitglieder. Durch spannende, kuriose und teilweise absurde Rückblicke wird geschildert, wie die beiden Hauptfiguren in ihre missliche Lage kamen und warum sie von Polizei und Gangstern verfolgt werden. Die aus der Not heraus entstandene Allianz und ihre Unsicherheit wird durchleuchtet und in manchen flüchtigen Augenblicken könnte man auch eine Liebesgeschichte aufleuchten sehen...