Man kann nicht sagen, dass sie Hochkonjunktur haben, diese Filme, in denen die kleine Frau oder der kleine Mann sich mit der Obrigkeit anlegt, aber spätestens seit Robert Redford und Dustin Hoffman vor fast einem halben Jahrhundert Watergate aufdeckten, kamen in unregelmäßigen Abständen immer wieder echte Perlen in diesem Genre ans Tageslicht. So nun also auch der auf einem Sachartikel der New York Times basierende VERGIFTETE WAHRHEIT, in dem sich Mark Ruffalo in der Rolle des Rob Bilott als männliche Erin Brockovich mit übermächtigen Gegnern konfrontiert sieht und im Namen der Gerechtigkeit den Kampf gegen die Windmühlen aufnimmt.
Der aufsehenerregende Fall beginnt mit einem örtlichen Farmer, der Rob – in der Anwaltskanzlei, in der er arbeitet, gerade zum Partner aufgestiegen – über seine Großmutter kontaktiert, da seine Tiere allesamt mit Missbildungen zur Welt kommen und ihm reihenweise wegsterben, weshalb er dunkle Machenschaften des Chemieunternehmens DuPont wittert, welches das Land neben seinem besitzt. Er sieht Rob als seine letzte Rettung und doch blockt dieser zunächst ab, ist er als Unternehmensverteidiger doch eigentlich genau auf der anderen Seite tätig. Als er sich dann doch hinreißen lässt, den Farmer zu vertreten, zunächst nur mit dem Ziel, seiner Firma einen Fall und Einkommen zu bescheren, ahnt er nicht, welche Ausmaße dies annehmen soll, wie sehr er sich nach und nach bis zur Grenze des Zusammenbruchs in die Materie reinsteigern und was für einen katastrophalen Umweltskandal er schließlich aufdecken wird.