Der weitgehende Verzicht auf musikalische Untermalung, sowie die die teils starren, statischen Bilder, mit denen Kitty Green ihrem Spielfilmdebüt hier kaltes Leben einhaucht, lassen nicht nur den Dokumentarfilmhintergrund der Regisseurin durchscheinen, sondern erzeugen auch eine beklemmende, fast bedrohlich wirkende Ruhe, die das Gefühl hervorruft, aus dieser Ausweglosigkeit nicht entkommen zu können. Der Zuschauer kann sich hier genauso eingeengt fühlen, wie Jane, die titelgebende Assistentin einer großen Filmproduktionsfirma. In dieser muss sie auch die unsinnigsten, kleinsten Aufgaben übernehmen. Die, die mitnichten in ihren Zuständigkeitsbereich fallen. Die, die ihr aufgedrückt werden, die unwillkommenen, die sie übernimmt, weil sie es sich gar nicht anders leisten kann. Und das nur der Chance wegen, auf der Karriereleiter weiter emporzusteigen. Denn eigentlich hat sie Ambitionen, sieht sich in Zukunft selbst als Produzentin und wäre in einer gleichberechtigten Gesellschaft wahrscheinlich schon selbst in leitender Position tätig, zerbricht hier aber nach und nach an dem psychischen Druck, der wegen der endlosen Schikanen ihres Chefs auf ihr lastet. Dieser tritt in THE ASSISTANT nie persönlich auf, nur als Stimme am Telefon lernen wir ihn kennen, und dennoch ist er der prominenteste Charakter des Films. Obwohl die Bedrängungen durch ihn nie offen gezeigt werden, so sind sie doch durchweg spürbar und hängen die ganze Zeit wie ein dunkler Schatten über dem Geschehen. Welche berüchtigte Hollywood-Figur Pate für diese Rolle stand ist unübersehbar. Ohne direkt darauf einzugehen, was den Streifen zu einem sehr guten dieses Themas macht, da er so – hoffentlich nicht mehr lange – zeitlos bleibt, verarbeitet THE ASSISTANT #metoo und die Verbrechen des Harvey Weinstein. Es ist jedoch nicht nur ihr Boss, dieser eine allmächtige Mann, der Jane hier Steine in den Weg legt, es ist die ganze Firma, nein, sogar die gesamte Industrie, die patriarchalische Machtgefüge stützt und aufrecht erhält.