Quentin Tarantino ist zurück mit seinem 9. und voraussichtlich vorletzten Film Once Upon a Time ... in Hollywood ! Hier findest Du meine Review zum Film!
INHALT
Quentin Tarantinos ONCE UPON A TIME… IN HOLLYWOOD spielt im Los Angeles von 1969, zu einer Zeit, als alles im Umbruch ist. Auch TV-Star Rick Dalton (LEONARDO DICAPRIO) und sein langjähriges Stunt-Double Cliff Booth (BRAD PITT) müssen sich in einer Branche zurechtfinden, die sie kaum mehr wiedererkennen.
INFO
Titel: Once Upon a Time in Hollywood (2019)
Originaltitel: Once Upon a Time in Hollywood
Startdatum: 15.08.2019
FSK: ab 16
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
Kamera: Robert Richardson
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Brad Pitt, Margot Robbie, Al Pacino, Tim Roth, Dakota Fanning, Kurt Russell, Burt Reynolds, Timothy Olyphant, Emile Hirsch, Luke Perry, James Remar, Damian Lewis, James Marsden, Clifton Collins Jr., Zoe Bell, Michael Madsen, Scoot McNairy, Brenda Vaccaro
Genre: Drama, Krimi, Thriller, Komödie
Produktionsland: USA
Filmlänge: 159 Min
Filmverleih: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
Meine bescheidene Meinung:
Quentin Tarantino präsentiert seinen 9. und voraussichtlich vorletzten Film Once Upon a Time ... in Hollywood . Sein Name steht für absurde Situationen, geschliffene Dialoge und überdrehte Gewaltspitzen, sowie ein geballtes und schier unendliches Filmwissen. Er erschuf Meilensteine und wahre Kultfilme wie Reservoir Dogs , Pulp Fiction , Kill Bill oder Inglourious Basterds . Wenn einer wie er, einen neuen Film ins Kino bringt, dann horcht fast jeder Filmfan auf und wartet gebannt auf die Veröffentlichung. Jedes kleinste Detail und jede Info wird sehnsüchtig aufgesaugt, bis das neue Werk endlich in die Lichtspielhäuser kommt. Man liebt Tarantino oder man hasst ihn, etwas dazwischen ist fast nicht möglich. Ich, für meinen Teil, liebe ihn!
Dieses Mal verschlägt es Tarantino in das Hollywood von 1969. Once Upon a Time … in Hollywood ist in drei Tagen aufgeteilt und endet am 9. August 1969. Also am Tag der Manson Morde, als der Mord an Sharon Tate und anderen Menschen die Welt erschütterte und den Summer of Love mörderisch beendete. In der Geschichte verfolgt der Zuschauer die Geschehnisse, gemeinsam mit Dalton (Leonardo DiCaprio) und Booth (Brad Pitt). Es ist wieder ein Zitatenfeuerwerk und fast jede Szene ist immer etwas drüber, aber das kennt man ja aus dem Tarantino-Universum! Die Dialoge sind eine wahre Offenbarung und bis auf das kleinste Wort großartig geschrieben. Tarantino nimmt sich, wie immer, gewisse Freiheiten und erschafft, so sein ganz eigenes Bild der Traumfabrik, das es so, wohl nie gegeben hat. Der wunderbare 60er Score unterlegt die Szenen nostalgisch und verleiht ihnen den nötigen Schwung. Die Sets sind großartig anzusehen und man wird sofort in diese Zeit-Epoche hineingezogen. Das Ganze wird mit 35mm-Bildern wunderschön von Kameramann Robert Richardson ( Aviator ) eingefangen. Abgerundet, wird das fast drei stündige Vergnügen, mit einem Zahl- und namhaften Staraufgebot der Extraklasse. Neben Pitt und DiCaprio und der liebreizenden Margot Robbie ( I, Tonya ) als perfekt besetzte Sharon Tate, tummeln sich in Tarantinos Hollywood noch so manche Stars und alte Weggefährten rum die oftmals, auch nur mal ganz schnell, durchs Bild huschen. In Once Upon A Time... In Hollywood ist einfach alles Over the Top und genau aus diesem Grund verfliegen die Minuten nur so und versprechen jede Menge Tarantino-Spaß. Die letzten fünfzehn bis zwanzig Filmminuten, sind dann auch noch das unterhaltsamste und verrückteste der jüngsten Kinogeschichte!Was Tarantinos Film so sehenswert macht, ist aber etwas völlig Anderes. In jeder Szene spürt man einfach diese Liebe, diese unerbittliche Hingabe zum Film. Er macht aus dem Kinobesuch ein Erlebnis. Jede Faser des Films ist Nostalgie und Huldigung zugleich, wie es nur ein Mann wie Tarantino erschaffen kann. Die Detailbesessenheit, die geschliffenen Dialoge, die Farb- sowie die Musikwahl oder zitatenreichen Referenzen machen Once Upon a Time ... in Hollywood zu einem ungewöhnlichen Film, geschrieben und inszeniert von einem ungewöhnlichen Menschen mit einer ungewöhnlichen, aber fantastischen Art Kinobesucher zu begeistern!
Mit den beiden Hauptdarstellern ist Tarantino wieder einmal ein wahrer Coup gelungen. Denn dank Pitt und DiCaprio braucht der Film keinen wirklichen Plot und keine klug durchdachte Geschichte. Die beiden haben eine so unvergleichliche Chemie zusammen, dass es einfach einen Wahnsinnsspaß macht, ihnen bei der Arbeit oder im Privatleben zuzusehen. DiCaprio kann seine vielschichtige Bandbreite an Emotionen zu Geltung bringen und Pitt (verdammt sieht der immer noch gut und fit aus) hat die Sympathiepunkte und die meisten Lacher auf seiner Seite.
Tarantinos neuestes Werk ist eine Hommage, eine Liebeserklärung von einem Kinoverrückten an das damalige Hollywood und an Filme selbst, mit einer epischen Besetzungsliste und einer, nicht minder epischen Laufzeit, von 159 Minuten, die nur so vor Nostalgie und Filmliebe strotzen. Dennoch werden auch viele, von Tarantinos Werk enttäuscht sein, denn er spielt gekonnt mit den Erwartungen der Zuschauer. Ein überraschender, aber dennoch typischer Tarantino eben, nicht sein bester aber auch bei weitem nicht sein schlechtester! Darum bekommt Once Upon A Time... In Hollywood von mir 4 von 5 möglichen Punkten! Lang lebe Tarantino! Nur er schafft es, einen Film ohne wirkliche Story, so unterhaltsam zu inszenieren und dabei gefeiert zu werden!
PUNKTEWERTUNG
1 Punkt - Katastrophe!
2 Punkte - Ein Hauch von Nichts!
3 Punkte - Kann man ansehen, muss man aber nicht!
4 Punkte - Sollte man sehen!
5 Punkte - Muss man sehen!