Kapitel 4 flacht dann am Anfang ein bisschen ab und hat nicht mehr diese depressive Sogkraft. Doch umso länger das Kapitel andauert, kommt dieses Vereinnahmende wieder zurück, voller Bitternis gepaart mit Hoffnung.
Kapitel 5 ist getränkt in einem sentimentalen Score und einem kitschigen Ende. Dennoch versöhnlich und hoffnungsvoll! Komm, geh einen Schritt weiter!
Regisseur Dan Fogelman versucht nach THIS IS US, mit einem wahren Staraufgebot, erneut das Leben, den Verlust und die Liebe zu verstehen und packt all dies in seinem neuen Film…
Durch die vielen Anspielungen und Metaphern über Musik und Film, kann man zusätzlich noch etwas entdecken. Die Bob Dylan Anspielungen sind für einen Musik-Nerd wie mich, einfach wundervoll. Alle Darsteller agieren routiniert und spielen sehenswert auf, doch der eigentliche Star des Films ist doch Fuckface.
All die vielen Charaktere erschweren es den Machern, alle Figuren mit viel Hintergrund zu bestücken. So bleiben manche Figuren eher „leblos“ und sind eben nur Beiwerk. Manche Themen werden leider nur so beiläufig angerissen, obwohl es bei manchen Erzählungen wirklich intensiveren „Redebedarf“ gebraucht hätte. Dass Abby von ihrem Stiefvater missbraucht wurde wird nur angedeutet und die jungen Jahre von Dylan mit ihren Großeltern, werden nur überflogen auch wenn der Großvater einen rührenden Moment bekleidet. Die Kamera ist mir an machen Stellen zu verwackelt, die Belichtung in manchen Szenen zu dunkel und ein viel zu unterforderter Antonio Banderas sind ein paar weitere Kritikpunkte, aber dafür ist der Soundtrack top.
Man muss sich auf diesen Film einlassen können. Traurig, langsam und voller Melancholie. Nahbar, ehrlich und traurig schön. Das muss man mögen und zulassen können.
Life Itself ist ein grotesker Anfang, mit niederschmetternden Ereignissen im Mittelteil und ein Ende wie im Märchen.
Ein wehmütiger Film, der einem zu Boden wirft, aber gleichzeitig die Hoffnung nährt und die Liebe in Aussicht stellt. Ein Film so wunderbar vielschichtig und beseelt inszeniert, wie ein Bob Dylan Lied. (Dank diesen schönen Film kramte ich sofort meine alten Platten von Bob Dylan raus und hörte mir TIME OUT OF MIND an. Wunderschön!)
Kitschig? Ja! Sentimental? Auf jeden Fall! Teilweise manipulativ? Jap! Und dennoch hat mich der Film gepackt. Tja, so ist das Leben.
Durch all diese Traurigkeit und den unglaublichen Fügungen ist So ist das Leben Life Itself eher als melancholisches Märchen zu verstehen, als eine Studie des echten Lebens und eine Hommage an Bob Dylan! Toll!