Serienkiller-Thriller lösten bei mir schon immer eine düstere Faszination aus und somit kam ich auch nicht an Nomis vorbei. Ob mir der Film gefiel und mir gar die Adern gefroren sind vor Spannung, das kläre ich in meiner Review.
INHALT
Seit Jahren macht ein Serienkiller über das Internet Jagd auf junge Frauen. Bis es Cop Marshall (Henry Cavill) mit Unterstützung des undurchsichtigen Cooper (Ben Kingsley) gelingt, den offenbar schwer gestörten Simon (Brendan Fletcher) als Täter zu identifizieren. Doch die Spirale der Gewalt dreht sich trotz seiner Verhaftung unerbittlich weiter. Unbekannte Komplizen nehmen plötzlich die Ermittler selbst ins Visier und zwingen sie in einen tödlichen Wettlauf mit der Zeit...
INFO
Erscheinungstermin: 26.09.2019
Originaltitel: Nomis
Regie: David Raymond
Drehbuch: David Raymond
Darsteller: Henry Cavill, Alexandra Daddario, Ben Kingsley u.a.
Filmlänge: ca. 98
Produktionsjahr: 2018
Produktionsland: Kanada/ USA
FSK: ab 16
Verleih: Koch Films
Meine bescheidene Meinung:
Egal ob Das Schweigen der Lämmer , Sieben , Zodiac oder um einen deutschen Vertreter zu nennen Antikörper , ich liebe Serienkiller-Thriller. Diese düsteren Abgründe faszinierten mich schon immer und die ermittelnde Polizeiarbeit, um den Täter zu fassen, üben schon eine gewisse Sogwirkung auf mich aus. Nun kommt mit Nomis ein neuer Vertreter dieses Genres in die Heimkinos . Durchaus prominent besetzt und mit einem guten Trailer am Start, machte mich der Film neugierig…
Tatsächlich beginnt Nomis wirklich vielversprechend und stark und das ist definitiv Ben Kingsleys ( Schindlers Liste ) Anteil. Sein Charakter verspricht einen etwas anderen Ansatz, jenseits der Cop jagt Serienkiller Klischees. Doch leider, hat man es verpasst, dem durchaus gut aufgelegten Darsteller einen wirklich wichtigen Hauptpart zu geben. Nach kurzer Zeit entwickelt sich dann doch wieder ein Katz- und Mausspiel zwischen Cops und Killer, voller Klischees und einem wirklich arg konventionellen Ende. Trotz des gemächlichen Erzähltempos entwickelt sich doch reichlich Spannung, die gegen Mitte des Films, leider etwas arg abfällt und erst zum Ende hin, wieder Fahrt aufnimmt. Regisseur David Raymond ( The Other Man ) schafft es auch, ein paar wirklich emotionale Szene einzubauen, die immer dann am stärksten sind, wenn eine Vater/Tochter-Thematik entsteht. Die eingebauten Twists fand ich jetzt nicht so spektakulär, das liegt wohl an der dramaturgischen Herangehensweise des Regisseurs und die Beiläufigkeit, in dem alles offenbart wird. Nomis ist auch wirklich schön fotografiert und schmeichelt so, in jeder Szene, den gespannten Augen.
Die Darstellerriege ist prominent besetzt, doch am besten von allem war, wie bereits erwähnt, Ben Kingsley, wenn auch leider nur kurz. Sein Selbstjustiz- verübender Ex-Richter ist ne Wucht und Kingsley hat sichtlich Spaß dieser Figur Leben einzuhauchen. Henry Cavill ( Man of Steel ) der hier die Hauptrolle bekleidet, ist herrlich abgefuckt, unrasiert und leider vollgepackt mit gängigen Klischees. Sein Ermittler ist geschieden, wortkarg, ruppig und ein Einzelgänger, nur dem Alkohol ist er noch nicht verfallen. Die Macher haben es auch verpasst, dem Cop einen richtigen Background zu geben. Dennoch ist sein Spiel mehr als gelungen, gefühlvoll, düster und passend. Dann wäre da noch Brendan Fletcher ( Rampage ) als mutmaßlicher frauenmordender Psychopath. Seine Darstellung grenzt an Nicolas Cage-artiges Overacting, macht aber durchaus Sinn, wenn man bedenkt, welchen Charakter er da spielt. Außerdem muss man so verrückt erst mal spielen können. Alle anderen, hier nicht erwähnten Darsteller, machen ihren Job ganz solide und fügen sich gut mit ein. Das Setting, in der verschneiten Landschaft, wirkt schön eisig atmosphärisch, und der düstere leise Score, untermalt die Szenen Thriller-dienlich.
Trotz ein paar Längen und Logiklöchern, ist aus Nomis doch ein ganz solider, bis guter, Serienkiller-Thriller geworden. Obwohl mir eine Geschichte über Kingsleys Figur besser als Film gefallen hätte, aber gut. Teils spannend, teils emotional, teils stark gespielt und gut fotografiert, ist Nomis ein guter Thrill für zwischendurch, nicht mehr und nicht weniger! Darum bekommt Nomis von mir 3 von 5 möglichen Punkten! Nur zur Info, meine Frau hätte dem Film locker 4 von 5 gegeben 😉!
PUNKTEWERTUNG
1 Punkt - Katastrophe!
2 Punkte - Ein Hauch von Nichts!
3 Punkte - Kann man ansehen, muss man aber nicht!
4 Punkte - Sollte man sehen!
5 Punkte - Muss man sehen!