IM NETZ DER VERSUCHUNG ist ein Experiment jenseits aller Hollywood-Konventionen, ein mutiges Werk, das nicht immer logisch funktioniert! Meine bescheidene Meinung zum Film bekommt ihr hier unterbreitet!
INHALT
Baker Dill hat sich auf eine scheinbar paradiesische Insel zurückgezogen, wo er Touristen zum Hochseefischen rausfährt. Zurück an Land stattet er meist seiner Geliebten Constance einen Besuch ab und beendet die Abende in der örtlichen Hafenspelunke. Bis er eines Tages von seiner Vergangenheit eingeholt wird, als seine Ex-Frau unerwartet auftaucht und Baker bittet ihren gewalttätigen neuen Mann auf einem seiner Fischtrips den Haien zum Fraß vorzuwerfen – nicht ihrer sondern um ihres gemeinsamen Sohnes willen. Doch schnell stellt Baker fest, dass nicht alles so ist, wie es scheint…
INFO
Titel : Im Netz der Versuchung (2019)
Originaltitel: Serenity
Startdatum: 02.05.2019
FSK: 12
Regie: Steven Knight
Darsteller: Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Diane Lane, Djimon Hounsou, Jason Clarke
Drehbuch: Steven Knight
Kamera: Jess Hall
Musik: Benjamin Wallfisch
Schnitt: Laura Jennings
Genre: Drama, Thriller, Fantasy
Produktionsland: USA
Filmlänge: 106 Min
Filmverleih: Universum Film
Meine bescheidene Meinung:
Im Netz der Versuchung genießt ja keinen besonders guten Ruf, sei es bei Kritikern oder auch bei den Menschen, die sich diesen Film im Kino angesehen hatten. Da war einerseits die Vermarktung schuld, wegen irreführender Vermarktung, so dass sich die Kinobesucher vor dem Kopf gestoßen fühlten. Andererseits, wenn man dann nach der Hälfte des Films endlich wusste, was das für ein Film ist, war der Stoff wohl so verrückt, dass sich nur wenige darauf einlassen konnten. Der Film beginnt auch schon etwas seltsam wie ich finde, danach pendelt er sich ein und erzählt die Geschichte eines heruntergekommenen Fischers und nach über der Mitte, wird er völlig verrückt. Ja, nach diesem großen und wohl absurdesten Twist der Filmgeschichte, fällt der Film deutlich ab und verliert sich ein wenig in seiner verwirrenden Geschichte, weil man dann wohl selbst nicht mehr wusste, was man sein bzw. zeigen wollte. Trotzdem blieb ich gespannt dran. Im Netz der Versuchung gehört gewiss zu diesen Art von Filmen, die man gesehen haben sollte. Denn so viel Mut zum Gewagten, zum anders sein, abseits vom Mainstream, welches fast schon an Irrsinn grenzt, ist wohl wahrlich einzigartig und somit auch irgendwie lobenswert. Eigentlich ist es ein unbeschreiblicher Film, den mal zumindest einmal gesehen haben sollte, um mitreden zu können. Laut meiner Punktewertung, müsste Im Netz der Versuchung also ein 5 von 5 Wertung bekommen. Gut, soweit gehe ich jetzt nicht, aber ich bin auch keiner, der diesen Film vollkommen verreißen wird.Die Darsteller, angeführt von Matthew McConaughey, ( Interstellar ) spielen ihre Rollen gut bis solide. McConaughey kaufe ich einfach jede Rolle ab, egal wie verrückt sie auch angelegt ist, er macht immer das Beste daraus. So spielt er, auch hier seine Figur, den Fischer Baker Dill, überzeugend und voller Hingabe. Anne Hathaway ( Man lernt nie aus ) hingegen, legt ihre Rolle zu übertrieben und aufgesetzt an, ihre sexy anmutende und verzweifelte Art, wirkt einfach zu klischeehaft (obwohl im Nachhinein und nach dem Twist, ergibt vielleicht auch ihre Spielweise Sinn). Jason Clarke ( Friedhof der Kuscheltiere 2019 ) als böser und gewalttätiger Ehemann, funktioniert mit seinem Hang zum Overacting hervorragend und macht Spaß ihm zuzusehen. Die Bilder sind wunderschön, denn das kleine Strandidyll gibt einfach eine Menge her. Kameramann Jess Hall präsentiert uns sonnendurchflutete und hochglanzpolierte Postkartenbilder-Szenen. Knight will manchmal einfach zu viel mit seinem psychologischen Noir – Krimi – Drama mit philosophischen Ansätzen, welches dann auch noch zu einem waschechten Mysterium heranwächst. Vieles ist zu verwirrend und teils triftet der Film ins Trashige ab. Im Herzen will Knight mit Im Netz der Versuchung offenkundig und mutig von häuslicher Gewalt und den dadurch ausgelösten Traumata sowie den erschreckenden Folgen erzählen bzw. aufmerksam machen. Der Film hat also durchaus eine wichtige Botschaft!
Der Film ist kein Meisterwerk aber bestimmt auch nicht so schlecht wie er dargestellt wird. Klar, irgendwie ist die Story Gaga, wie The Truman Show auf Gras und stellenweise verwirrend. Dennoch finde ich die Geschichte interessant, die Schauspieler durchaus solide und die Optik wunderschön. Dieser Mut zum Absurden ist manchmal erfrischend und die Botschaft – Gegen häusliche Gewalt - des Films ist aller Ehren wert. Darum bekommt Im Netz der Versuchung von mir 3 von 5 möglichen Punkten. Ein Film, der die Gemüter spaltet, ist sehenswert, solche Filme kann man sich anschauen, muss man aber nicht. Eines ist bei Im Netz der Versuchung sicher - HIER IST NICHTS WIE ES SCHEINT!
PUNKTEWERTUNG
1 Punkt - Katastrophe!
2 Punkte - Ein Hauch von Nichts!
3 Punkte - Kann man ansehen, muss man aber nicht!
4 Punkte - Sollte man sehen!
5 Punkte - Muss man sehen!