Fisherman's Friends
ist ein britischer Feel-Good-Film, über singende Fischer, vor idyllischer Kulisse! Ob der Film ein Kinovergnügen zum Mitsingen wurde, erfahrt ihr jetzt sofort in meiner Kritik!
INHALT
Das Junggesellen-Wochenende im idyllischen Cornwall ist ein Reinfall: absolut nichts los hier. Musikmanager Danny und seine Kollegen aus London fallen in dem beschaulichen Fischerdorf Port Isaac peinlich auf – erst recht, als die ach so coolen Großstädter beim Stand-up-Paddling aus dem Meer gezogen werden müssen. Die freiwilligen Seenotretter um Fischer Jim sehen Danny und seine Jungs überraschend schnell wieder: Die kauzigen Seemänner treten als Chor Fisherman's Friends am Hafen auf und schmettern Shantys. Prompt wird Danny beauftragt, die Hobbysänger unter Vertrag zu nehmen. Dummerweise ist ihm nicht klar, dass seine neue Mission bloß ein Scherz ist. Und so quartiert sich Danny im Bed and Breakfast von Jims attraktiver Tochter Alwyn ein und heftet sich an die Gummistiefel der Fishermen. Das Werben um die 10 kornischen Fischer wird zu einem Kampf um den Respekt der Männer, die Familie, Freundschaft und die Gemeinschaft über Ruhm und Reichtum stellen. Während Danny immer tiefer in die traditionelle Lebensweise der Fischerfreunde gezogen wird, stellt sich ihm die Frage, was Erfolg im Leben wirklich bedeutet.
INFO
Titel: Fisherman's Friends (2019)
Originaltitel: Fisherman's Friends
Startdatum: 08.08.2019
FSK:
Genre: Komödie, Drama, Musical
Regie: Chris Foggin
Drehbuch: Piers Ashworth, Meg Leonard, Nick Moorcroft
Kamera: Simon Tindall
Darsteller: James Purefoy, Tuppence Middleton, Daniel Mays, David Hayman
Musik: Rupert Christie
Schnitt: Johnny Daukes
Produktionsland: Großbritannien
Filmlänge: 112 Min
Filmverleih: Splendid Film
Meine bescheidene Meinung:
Die schönsten Geschichten schreibt ja bekanntlich das Leben selbst! So wurde 2010, aus einem unbekannten Shanty-Chor namens The Fishermen‘s Friends, aus dem Städtchen Port Isaac an der Küste Cornwalls die Überraschungsband des Jahres. Mit ihrem Debütalbum „Port Isaac's Fisherman's Friends“ stiegen sie auf Platz 9 der britischen Album-Charts ein und zählen seither, mit über 150.000 verkauften Exemplaren, zu den erfolgreichsten Folk-Alben aller Zeiten. Man, was für eine Geschichte, wenn die mal nicht filmreif ist! Das dachte sich wohl auch der britische Regisseur Chris Foggin ( Kids In Love ) und machte daraus eine leicht verdauliche Feel-Good Komödie. Nur leider vertraut man nicht ganz auf das Potenzial der wahren Geschichte und ändert sehr viel ab, um in eine gewöhnliche und zu tiefst romantischer Geschichte abzudriften. Aber nun gut, so ist das nun eben! Rausgekommen ist dabei eine romantische Story voller postkartentauglichen Bildern, herrlich komischen Culture Clash zwischen abgehobenen Großstädtern und entschleunigten Landeiern, sowie gut eingestreuter Situationskomik. Dazu kommen noch, die wunderbar ruppigen und vom Leben geprägten Fischerlieder und fertig ist ein Film zum Wohlfühlen. Leider hat man halt das alles schon irgendwann einmal so gesehen, somit bleibt der Film vorhersehbar und dadurch auch erschreckend überraschungsarm, quasi konstruiert nach Schema F. Also Komödie und gute Laune Film funktioniert Fisherman’s Friends hingegen sehr gut, nur dramaturgisch darf man keine großen Sprünge erwarten.
Die Darsteller sind alle sympathisch und strotzen nur so vor Charme, egal ob Großstadtsnob oder Landei. Die Seele des Films ist ganz klar James Purefoy ( Altered Carbon ) der liefert als ruppiger und rumgrantelnder Brummbär, mit dem Herz am rechten Fleck eine starke Performance ab, doch leider verpasst man auch seinen Charakter einen klischeebeladenen Background und vergönnt ihm nur wenig Tiefe. Alle anderen Darsteller z.B. Daniel Mays ( Half Broken Things ) als typischer Großstädter und verweichlichter Musikproduzent oder die wunderbare Tuppence Middelton ( A Long Way Down ) als starke alleinerziehende Mutter Alwyn und Love Interest von Mays Charakter, spielen ihre Rollen hervorragend und tragen, zu dem wohligen Gefühl, welches der Film vermittelt, bei. Die Schauplätze sind traumhaft inszeniert und jedes Fleckchen was hier gezeigt wird könnte ein Motiv für eine Postkarte sein, hier will man gleich Urlaub machen und die Seele bei Bier und Fisch, mit der dazugehörigen Musik, genießen.
Der Film ist vollgepackt mit den üblichen Klischees und erzählt eine altbekannte Geschichte, ohne tiefer in die Geschichte der singenden Fischer einzutauchen. Nichtsdestotrotz ist Fisherman‘s Friends ein sympathischer Film mit einem noch sympathischeren Soundtrack, der das Herz und die Seele zu berühren vermag. Darum bekommt der Film von mir 3 von 5 möglichen Punkten! Für alle die sich wiedermal so richtig wohl fühlen wollen, aber dabei nicht zu viel Tiefgang wollen!
PUNKTEWERTUNG
1 Punkt - Katastrophe!
2 Punkte - Ein Hauch von Nichts!
3 Punkte - Kann man ansehen, muss man aber nicht!
4 Punkte - Sollte man sehen!
5 Punkte - Muss man sehen!