Nun habe auch ich endlich Plötzlich Familie gesehen und will euch nun hiermit meine Meinung, wie ich diesen Film über Adoption und Familie fand, aufzwingen und unter die Nase reiben! Viel Spaß beim Lesen.
INHALT
Pete (Mark Wahlberg) und Ellie (Rose Byrne) entschließen sich, endlich eine eigene Familie zu gründen, und beschäftigen sich deshalb erstmalig mit dem Thema Adoption. Ergriffen von den treuen Kinderaugen auf der Webseite einer Agentur, sind sie sich schnell einig, dass sie einem Kind ein neues Zuhause geben wollen. Als sie ein Geschwister-Trio, darunter auch die fünfzehnjährige rebellische Lizzy (Isabela Moner), kennenlernen, ist es um die beiden endgültig geschehen. Über Nacht werden Pete und Ellie zusammen mit Lizzy und ihren süßen Geschwistern Juan und Lita zu einer echten Großfamilie. Plötzlich steht das Paar vor der Herausforderung, ihre neuen Aufgaben als Pflegeeltern von gleich drei Kindern zu meistern, immer in der Hoffnung, schon bald eine richtige Familie zu werden. Eine hinreißende und berührende Geschichte, die uns zeigt, dass das Leben unvorhersehbar und unvernünftig ist.
INFO
Titel: Plötzlich Familie (2018)
Originaltitel: Instant Family
Startdatum: 31.01.2019
FSK: 6
Genre: Komödie
Regie: Sean Anders
Drehbuch: Sean Anders, John Morris
Kamera: Brett Pawlak
Darsteller: Mark Wahlberg, Rose Byrne, Octavia Spencer, Eve Harlow, Tig Notaro
Musik: Michael Andrews
Schnitt: Brad Wilhite
Produktionsland: USA
Filmlänge: 118 Min
Filmverleih: Paramount Pictures Germany
Meine bescheidene Meinung:
Es gibt ja so Schauspieler die kann man einfach nicht ab und man weiß nicht mal genau warum. So geht es mir bei Mark Wallberg. Aus diesem Grunde hatte ich auch einen großen Bogen um Plötzlich Familie gemacht und das war, wie sich nun herausstellte, ein mächtiger Fehler. Sorry Mark ;)! Ja, der Film ist klischeehaft und auf typisch Hollywood-Schema gestylt, aber es funktioniert dennoch wunderbar und herzergreifend.
Plötzlich Familie setzt sich humorvoll und zugleich überraschend ehrlich mit dem Thema Adaption und Familie auseinander, ohne dabei allzu bestimmend zu werden. Inspiriert von seinem eigenen Leben und Erlebnissen inszeniert Regisseur und Drehbuchautor Sean Anders ( Daddys Home ) Plötzlich Familie. Seine persönliche Nähe und Einblicke zum Stoff, sind auch dem fertigen Film anzumerken und positiv zu erwähnen. Dass der Regisseur seine eigenen Erfahrungen mit einbringt, macht den Film authentisch und noch ein großes Stück herzlicher. Mir sind nach den ersten 20 Minuten schon die ersten, aber nicht die letzten, Tränen runtergekullert. Man, was bin ich nur für ein Sensibelchen, wenn es um Kinder und Familie geht. Eine wunderbare Story voller Herz und Liebe, einfach toll. Ein ständiger Wechsel zwischen Gänsehaut- und Lacher Momenten, machen diesen Film so sehenswert, ein ergreifender Augenblick wird durch eine komische Situation abgelöst und umgekehrt, einfach perfekt ausbalanciert. Gut, man hätte die Probleme der Kinder besser durchleuchten und thematisieren können. Wie haben sie sich gefühlt, in einer Drogenküche aufzuwachsen und eine Junkie-Mutter als Vormund zu haben? Oder, wie war es, solange Opfer des Systems gewesen zu sein und wie Vergessenen behandelt zu werden? Warum hat der Sohn Albträume usw.? So hätte der Film noch mehr an Tiefe gewonnen, aber schließlich handelt es sich bei Plötzlich Familie ja um eine Komödie und nicht um ein Drama oder eine Charakterstudie.Die Darsteller agieren alle dem Genre entsprechend und wissen was ihr Job ist. Besonders hervorheben möchte ich Isabela Moner ( Sicario 2 ) die die resolute Teenagerin Lizzy spielt und auf der klar der Fokus des Films liegt. Sie spielt ihre Rolle so charmant, dominant und auch noch herzlich rotzfrech, dass es ein Vergnügen ist ihr zuzusehen, man weiß auch bis zum Schluss nicht, ob man sie liebhaben oder sie hassen soll, dieses Pubertier! Rose Byrne und Mark Wahlberg performen die sichtlich überforderten Eltern, mit einer gefühlvollen und ansteckenden Spielfreude, dass man sie zu jedem Zeitpunkt, bei jeder Gefühlslage verstehen und mitfiebern kann. Die beiden jüngeren Geschwister Juan (Gustavo Quiroz) und Lita (Julianna Gamiz) fungieren dann leider nur als liebevolles Beiwerk und dienen meistens nur für die witzigen Szenen im Film, was wirklich sehr schade ist! Der Score ist kitschig und manipulativ, so wie es sich für so eine Produktion gehört, aber wer etwas anderes erwartet, der sieht sich auch nicht diesen Film an. 😉
Die Botschaft, die der Film vermittelt, ist herzerwärmend und extrem wichtig zugleich! Adoption ist so ein wertvolles und zutiefst menschliches Gut, dass es unbedingt mehr Aufmerksamkeit verdient und ganz bestimmt viel mehr Aufklärung! Es ist nicht einfach ein Kind zu adoptieren, nein, es ist intensiv, befremdlich, herausfordernd und bestimmt am Anfang seltsam und glückbringend schön. Aber vor allem und ohne Zweifel ist es eine verdammt gute und wundervolle Tat, sich aufzuopfern, mit viel Arbeit und noch mehr Liebe, eine Familie aus dem Nichts zu erschaffen! Genau darum geht es diesen Film, er will etwas vermitteln und gleichzeitig eine wundervolle Geschichte erzählen! Darum bekommt Plötzlich Familie von mir 4 von 5 möglichen Punkten! Hoch lebe die Familie, egal welcher Art!
PUNKTEWERTUNG
1 Punkt - Katastrophe!
2 Punkte - Ein Hauch von Nichts!
3 Punkte - Kann man ansehen, muss man aber nicht!
4 Punkte - Sollte man sehen!
5 Punkte - Muss man sehen!