Mit Dragged Across Concrete kommt ein knallharter Neo-Noir-Thriller auf uns zu. Inszeniert von S. Craig Zahler ( Brawl in Cell Block 99 ). Mel Gibson zeigt hier mal wieder sein schauspielerisches Können als Bullen-Arschloch der alten Schule. Lest mehr in meiner Kritik!
INHALT:
Die beiden Cops Brett Ridgeman und Anthony Lurasetti werden aufgrund eines Videos, das sie bei einem außergewöhnlich hart ausgeführten Einsatz gegen einen Drogenkriminellen zeigt, suspendiert. Ridgeman fühlt sich ungerecht behandelt und befürchtet, dass er durch das fehlende Gehalt nicht mehr richtig für seine Familie sorgen kann. Gemeinsam mit Anthony plant er als ausgleichende Gerechtigkeit, eine Bankräuber-Gang um deren Beute zu erleichtern. Doch sie suchen sich hierfür leider die falschen Kriminellen aus - denn die psychopathischen Räuber besitzen keinerlei Skrupel, ihren Fluchtweg mit unzähligen Leichen zu pflastern…
INFO:
Originaltitel: Dragged Across Concrete
Land: Kanada/USA
Laufzeit: 159 Minuten
Regie: S. Craig Zahler
Drehbuch: S. Craig Zahler
Cast: Mel Gibson, Vince Vaughn, Tory Kittles, Don Johnson, Jennifer Carpenter u.a.
Genre: Action, Drama, Krimis
FSK: ab 16
VÖ: Ab 23.08.2019 auf Blu-ray oder DVD im Handel
Im Verleih von Universum Film
Meine bescheidene Meinung:
Nach Bone Tomahawk
und Brawl In Cell Block 99
kommt nun S. Craig
Zahlers dritte Regiearbeit auf uns zu und dieses Mal setzt er zwar wieder auf Gewalt, aber auch auf viele Dialoge. Hier erwartet dich kein Buddy Film mit Happy End oder Verfolgungsjagden sowie Schießereien am Fließband. Nein! Dragged
Across Concrete
ist knallhart, langsam regelrecht nihilistisch erzählt, dreckig, unberechenbar und bestimmt nichts, was man jeden Tag zu sehen bekommt.
In der fiktiven Stadt Bulwark agieren die beiden Cops Brett
Ridgeman (Mel Gibson) und Anthony Lurasetti (Vince Vaughn). Sie sind für ihre
rassistische und brutale Vorgehensweise bekannt und gehen mit den Verbrechern
wenig zimperlich um. Genau jenes wird den beiden zum Verhängnis und so werden sie
vorübergehend suspendiert. Wütend wechseln die Cops die Seiten, um einen Coup
zu landen. Zahler landete mit der Verpflichtung von Mel Gibson und Vince Vaughn
als Hauptdarsteller-Duo einen wahren Volltreffer. Ja, beide sind sehr
kontroverse Persönlichkeiten, aber diese brauchte es auch für diesen Film.
Beide spielen sich hier die Seele aus dem Leib. Gibson und Vaughn verkörpern
zwei knallharte Haudegen mit fragwürdigen Ansichten und Moralvorstellungen, die
immer einen flotten Spruch auf den Lippen haben. Mit der Einstellung und Meinung
über Recht und Ordnung der Hauptfiguren, sowie der komplette Film selbst,
erinnert er an Klassiker wie Bad Lieutenant
oder Dirty Harry
. Dragged Across Concrete
fällt eindeutig
aus den heutigen Sehgewohnheiten und wirkt als wäre er in einer anderen Zeit
gedreht worden. Wunderbar Oldschool! Der Regisseur legt sein Hauptaugenmerk
klar auf die Charakter und dessen Dialoge. Dieses funktioniert, da die Chemie
zwischen Gibson und Vaughn einfach stimmt. Der Film wirkt extrem entschleunigt,
ohne dabei auf der Stelle zu treten. Geduldig baut Zahler die Geschichte sowie
die Spannung auf und schwankt mit diesem Werk, zwischen Genres wie Heist – Drama
und Exploitation, hin und her. Langsam und doch dynamisch!
Die Gewalt wird hier so dargestellt wie sie eben ist, roh, brutal und ohne einen theatralischen Score. Wenn hier gestorben wird, dann auf einen kurze, aber sehr brutale Weise. Hier wird nichts in die Länge gezogen nur um besser auszusehen, nein hier wirkt alles doch sehr realistisch. Der Tod ist eben einfach nichts Schönes.
In Dragged Across Concrete gibt es keine Helden, hier ist alles dreckig, verkommen und jeder hat hier Dreck am Stecken. Dieser Film ist provokant und hat eine stille Wucht wie ein Schlag in die Fresse. Die Darsteller sind durch die Bank gut besetzt und die Chemie stimmt. Die Bilder sind düster, schmutzig und dem ungeschönten Szenario angepasst. Die Dialoge, sowie eigentlich alles im Film, sind auf Realismus getrimmt. Die Musik im Film stammt von Zahler selbst und er verzichtet passenderweise auf einen spannungsfördernden Score.
S. Craig
Zahler
avanciert immer mehr zu einem der vielschichtigen und
aufregendsten Genreregisseure der heutigen Zeit.
PUNKTEWERTUNG
1 Punkt - Katastrophe!
2 Punkte - Ein Hauch von Nichts!
3 Punkte - Kann man ansehen, muss man aber nicht!
4 Punkte - Sollte man sehen!
5 Punkte - Muss man sehen!
Heimkino-Veröffentlichung: 23.08.2019