Kommt, mit Der Fall
Collini,
endlich wieder ein guter deutscher Film in die Kinos? Mehr erfahrt
ihr in meiner Kritik!
INHALT
Anwalt Caspar Leinen (Elyas M‘Barek) gerät über eine Pflichtverteidigung an einen spektakulären Fall: Über 30 Jahre lang hat der 70jährige Italiener Fabrizio Collini (Franco Nero) unbescholten in Deutschland gearbeitet und dann tötet er anscheinend grundlos den angesehenen Großindustriellen Hans Meyer (Manfred Zapatka) in dessen Berliner Hotelsuite. Für Caspar steht weit mehr auf dem Spiel als sein erster großer Fall als Strafverteidiger. Das Opfer ist der Großvater seiner Jugendliebe Johanna (Alexandra Maria Lara) und war wie ein Ersatzvater für Caspar. Zudem hat er mit der Strafverteidiger-Legende Richard Mattinger (Heiner Lauterbach) als Vertreter der Nebenklage einen Gegner, der ihm haushoch überlegen scheint. Caspar muss herausfinden, warum Collini ausgerechnet einen vorbildlichen Menschen wie Meyer ermordet hat. Auch das öffentliche Interesse an dem Fall ist immens, doch Collini schweigt beharrlich zu seinem Motiv. Als Caspar gegen alle Widerstände immer tiefer in den Fall eintaucht, wird er nicht nur mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert, sondern stößt auf einen der größten Justizskandale der deutschen Geschichte und eine Wahrheit, von der niemand wissen will.
INFO
Titel: Der Fall Collini
Regie: Marco Kreuzpaintner
Darsteller: Elyas M’Barek, Alexandra Maria Lara, Franco Nero, Heiner Lauterbach, Manfred Zapatka, Jannis Niewöhner, Rainer Bock, Catrin Striebeck, Pia Stutzenstein, Peter Prager, Hannes Wegener u.v.m.
Drehbuch: Christian Zübert, Robert Gold, Jens-Frederik Otto
KINOSTART: 18. April 2019
Lauflänge: 123 Minuten
FSK: 12
Genre: Gericht, Drama, Thriller
im Verleih von Constantin Film
Meine bescheidene Meinung:
Regisseur Marco Kreuzpaintner ( Beat ) tut sich für seinen neuen Film Der Fall Collini mit Deutschlands Superstar Nr. 1 Elyas M'Barek ( Dieses bescheuerte Herz ) zusammen.
Die erste Hälfte des Films beginnt sehr gemächlich, während die zweite Hälfte die Schlagzahl deutlich erhöht. Thematisch ist Der Fall Collini nach dem Roman von Ferdinand von Schirach auf jeden Fall interessant und kinotauglich.
Der Film braucht zwar etwas, um in Schwung zu kommen, doch dann bekommen wir einen spannenden und emotionalen Justiz-Krimi, der sich sehen lassen kann. In verschiedenen Zeitebenen wird dem Zuschauer die komplette Geschichte, nach und nach, nahegebracht. Es schlichen sich leider auch ein paar Längen ein, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Der Cast ist hervorragend gewählt. Elyas M'Barek überzeugt als engagierter und pflichtbewusster Junganwalt Caspar Leinen und präsentiert uns hier, die bis dato beste Performens seiner Karriere. Rainer Bock ( Das weiße Band ) als Oberstaatsanwalt, sowie Heiner Lauterbach ( Willkommen bei den Hartmanns ) als Strafverteidiger Professor Mattinger, spielen gewohnt groß auf. Heiner Lauterbach als Gegenspieler geht sowieso immer. Die Western-Legende Franco Nero ( Django ) trägt auch seinen Teil zum guten Seherlebnis bei.
Der Score ist passabel, er diktiert dem Zuschauer feinsäuberlich
die Reaktionen, sowie die Emotionen. Der visuelle Look ist hingegen herausragend.
Alles wirkt hier elegant und wunderschön. Die Bilder von Kameramann Jakub Bejnarowicz
( Abgeschnitten
) können sich durchaus
sehen lassen, sie haben mehr als Klasse.
Der Film behandelt große Themen wie Justiz, Selbstjustiz und Familie. Damit gewinnt er an einer gewissen Dringlichkeit und Intensität. Somit ist, aus Der Fall Collini
, ein hochemotionaler
und spannender Gerichtsthriller geworden, der mit eleganten Bildern und einem verdammt guten Hauptdarsteller zu überzeugen und zu packen weiß. Darum bekommt Der Fall Collini
von mir 4 von 5
möglichen Punkten. Ja euer Ehren, ich bekenne mich schuldig, dies ist ein guter
deutscher Film! 😉