Zwei Ü40 Brüder sind mit ihren alten Mofas auf Selbstfindung. Davon handelt der neue Film von Friendship RegisseurMarkus Goller, mit dem Titel 25 km/h ! Was diesen Road-Trip so sehenswert macht, das erfahrt ihr in meiner Kritik!
INHALT:
Nach 30 Jahren treffen sich die beiden Brüder Georg (Bjarne Mädel) und Christian (Lars Eidinger) auf der Beerdigung ihres Vaters wieder. Beide haben sich zunächst wenig zu sagen: Georg, der Tischler geworden ist und seinen Vater bis zuletzt gepflegt hat, und der weitgereiste Top-Manager Christian, der nach Jahrzehnten erstmalig zurück in die Heimat kommt. Doch nach einer durchwachten Nacht mit reichlich Alkohol beginnt die Annäherung: Beide beschließen, endlich die Deutschland-Tour zu machen, von der sie mit 16 immer geträumt haben – und zwar mit dem Mofa. Völlig betrunken brechen sie noch in derselben Nacht auf. Trotz einsetzendem Kater und der Erkenntnis, dass sich eine solche Tour mit über 40 recht unbequem gestaltet, fahren sie unermüdlich weiter. Während sie schräge Bekanntschaften machen und diverse wahnwitzige Situationen er- und überleben, stellen sie nach und nach fest, dass es bei ihrem Trip nicht alleine darum geht, einmal quer durch Deutschland zu fahren, sondern den Weg zurück zueinander zu finden.
INFO
Titel: 25 km/h (2018)
Startdatum: 01.11.2018
Heimkino – Veröffentlichung: 02.05.2019
FSK: 6
Regie: Markus Goller
Darsteller: Lars Eidinger, Bjarne Mädel, Jördis Triebel, Alexandra Maria Lara, Franka Potente
Drehbuch: Oliver Ziegenbalg
Kamera: Frank Griebe
Genre: Komödie / Drama / Road Movie
Produktionsland: Deutschland
Filmlänge: 116 Min
Filmverleih: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
Meine bescheidene Meinung:
Es gibt solche Filme, von denen man zwar im Vorfeld etwas hört, man sie dann auch unbedingt im Kino sehen will, aber die dann dennoch an einem vorbeirauschen. Zu meinem Bedauern, war das bei mir bei 25 km/h der Fall! Gut, dass ich diesen groben Fehler jetzt ausgemerzt habe und ihn mir im gemütlichen Heimkino angesehen habe. Dennoch wäre das für mich, ein Film für die große Leinwand gewesen! Leider habe ich das verpasst...
Die zwei Stepptanz Legenden aus dem Schwarzwald 😂
Man was für ein wundervoller Film! Es ist immer wieder beeindruckend mit welch einfachen Mitteln man einen wunderbaren Film erschaffen kann. Man braucht kein CGI, keine Horrorfiguren oder Superhelden, nein, es reichen zwei Durchschnittstypen auf ihren Mofas die sich wieder selbst und vor allem zueinander finden müssen. Zwei Brüder über 40 auf Mofas, die ihre Fahrt an die Ostsee nachholen, von der sie als Teenager träumten. Das ist mal die grobe Handlung und mehr braucht man dazu auch nicht wissen. Seht Euch den Film einfach an!
Auf den Mofas zur Selbstfindung
Der Regisseur Markus Goller findet die perfekte Balance zwischen ruhigen und humorvollen Szenen. 25 km/h bringt die ernsten Untertöne so nahbar und liebevoll auf den Punkt, wie es nur sehr selten zu sehen ist. Gut, die Geschichte an sich ist jetzt nicht sonderlich originell und wandert meistens auf bekannten Road Movie Pfaden. Dennoch versteht es der Film, auf seine ganz spezielle Weise zu überzeugen und kommt somit auch frisch und einfallsreich daher. 25 km/h ist ein Film für Menschen die sich, wie ich, im Alltag schon oft verloren haben. Die den Irrgarten des Lebens entfliehen wollen und das wahre Leben noch einmal spüren wollen. Eine Ode an das Leben und die Jugend sowie an das innere Kind, welches wir nie verlieren sollten! Wer würde nicht gern einfach aus dem ganzen Trott und Stress ausbrechen um das zu machen, was man schon immer machen wollte!?
Das Abenteuer wartet hinter jeder Kurve
Die beiden Hauptdarsteller spielen ihre Rollen hervorragend und zu jeder Zeit glaubwürdig, als hätte man ihnen ihre Rollen auf dem Leib geschrieben. Lars Eidinger kann, als erfolgsorientierter Manager Christian, hervorragend punkten. Doch Bjarne Mädel als Christians Bruder Georg kann gleich alle Sympathiepunkte für sich beanspruchen. Zusammen ergänzen sie sich hervorragend und machen den Film zu dem Vergnügen, welches er geworden ist. Die Beiden in Trauer-Anzug und auf den Mofas = GUTE LAUNE!
Der Score ist gut ausgewählt und in den jeweiligen Szenen perfekt platziert, so dass die Stimmung im Film, zu jeder Zeit, gut eingefangen werden kann. Das Setting und vor allem die großartigen und wunderschönen Landschaftsaufnahmen umrahmen das wundertolle Filmgemälde.
25 km/h ist ein Wohlfühlfilm und eine Ode an das Abenteuer namens Leben. Er besticht mit leisem Humor und vermischt es mit ernsten Untertönen, so dass aus 25 km/h ein gelungener Mix wurde. Die zwei Hauptdarsteller holen das Maximum aus sich heraus und ihre Spielfreude überträgt sich auf den Zuschauer. Die kleinen Längen seien dem liebenswerten Werk verziehen, denn 25 km/h hat sein Herz zu jeder Zeit am rechten Fleck. Darum bekommt der Film von mir 4 von 5 möglichen Punkten! So viel Herz und so viel Gefühl wie eine Mutter, die gerade ihr Neugeborenes Baby das erste Mal in ihren Händen hält! Das ist 25 km/h !
Die humorvolle deutsche Antwort auf Easy Rider 😉
PUNKTEWERTUNG
1 Punkt - Katastrophe!
2 Punkte - Ein Hauch von Nichts!
3 Punkte - Kann man ansehen, muss man aber nicht!
4 Punkte - Sollte man sehen!
5 Punkte - Muss man sehen!