Die Geschichte der K-141 Kursk und ihre 118 Besatzungsmitglieder hielt die Welt in Atem. Nun nimmt sich Thomas Vinterberg den Stoff aus dem Jahre 2000 an und bringt uns seine Version ins Kino.
INHALT
Am 10. August 2000 läuft das russische U-Boot K-141 Kursk zu einem Manöver der russischen Nordflotte in der Barentssee aus. An Bord befinden sich 118 Mann Besatzung. Am zweiten Tag der Übung kommt es durch die Explosion eines Torpedos an Bord zur Katastrophe. Die Kursk erleidet schwere Schäden und sinkt auf den Meeresboden. Lediglich 23 Männer überleben und können sich in einen sicheren Abschnitt des U- Bootes retten, darunter Kapitänleutnant Mikhail Kalekov (Matthias Schoenaerts). Aus Prestigegründen und Angst vor Spionage verweigert die russische Regierung zunächst jede internationale Hilfe. Auch die Angehörigen werden lange im Unklaren über die Ausmaße der Katastrophe gelassen. Die Frauen, allen voran Tanya (Léa Seydoux), die Ehefrau von Offizier Kalekov, fordern verzweifelt Aufklärung, doch vergeblich. Der britische Commodore David Russel (Colin Firth) persönlich bietet dem russischen Admiral Gruzinsky (Peter Simonischek) seine Unterstützung an. Doch die Russen bleiben stur. Und die Zeit für die Überlebenden läuft…
INFO
Titel: Kursk (2018)
Originaltitel: Kursk
Startdatum: 11.07.2019
FSK: 12
Regie: Thomas Vinterberg
Darsteller: Colin Firth, Matthias Schoenaerts, Léa Seydoux, Max von Sydow, Michael Nyqvist, August Diehl
Genre: Drama / Geschichte
Drehbuch: Robert Rodat
Kamera: Anthony Dod Mantle
Produktionsland: Belgien, Luxemburg
Filmlänge: 117 Min
Filmverleih: Wild Bunch Germany
Meine bescheidene Meinung:
Filme auf wahren Begebenheiten sind ja immer ein gern gesehener Gast im Kino. Ob wirklich relevant? Das ist ein anderes Thema! Diese Geschichte hier, von dem U-Boot Kursk , ist definitiv eine erschütternde Geschichte, die erzählt werden musste. Der Film erzählt eine unrühmliche Story der Russen und ihren katastrophalen Umgang mit der im Film geschilderten Situation.
Der Regisseur Thomas Vinterberg ( Die Jagd ) inszenierte den Film mit großer internationaler Starbesetzung (u.a. Collin Firth, Max von Sydow). Einen Film, übers Abschiednehmen, Trauer, Liebe, Kameradschaft und einer Botschaft, dass man seinem Leben, auch in ein paar Augenblicken, einen tieferen Sinn geben kann! Denn Zeit spielt hier eine wichtige Rolle. Denn eines ist von Anfang an ganz klar, die Besatzung hat nicht viel Zeit und wir, die Zuschauer, wissen alle wie es letztendlich ausgeht. Der Film wechselt immer wieder zwischen den faktischen und fiktionalen Momenten und verwebt das Ganze zu einem Gefühls-Kriegs-Drama mit mystischen Anleihen. Man wollte hier keinen zweiten Das Boot konstruieren, nein man wollte eine reife und vor allem realitätsnahe Geschichte dieses Dramas erzählen. Obwohl der Film oft in einem U-Boot spielt, überkommt einem nur sehr selten ein klaustrophobisches Gefühl, was durchaus sehr schade ist.
Der Belgier Matthias Schoenaerts ( Red Sparrow ) mimt hier die Hauptrolle und macht seinen Job ganz ordentlich. Für die deutschen Kinogänger sind auch gleich mehrere Schauspieler vertreten, da wäre zu einem Matthias Schweighöfer, der hier zeigt, dass er mehr kann als Klamauk und zum anderen wäre noch August Diel ( Der junge Karl Marx ) oder Joel Basman sowie Pit Bukowski. Allesamt und natürlich auch der Rest von dem doch sehr namhaften Ensemble, geben ihr Bestes. Sie bringen die Aussichtslosigkeit ihrer Lage, mit vollem Körpereinsatz und guter Mimik, glaubhaft rüber.
Die Musik ist vielleicht, mal hier und da, etwas zu dominant und die Bilder sind mir viel zu oft in der Totalen. Leider schlichen sich auch ein paar Längen mit ein. Man könnte noch ein paar Kleinigkeiten rauspicken, aber das will ich hier jetzt nicht tun, denn an und für sich ist Kursk doch ein ganz guter Film geworden, mit einem wichtigen Thema und einer noch wichtigeren Botschaft!
Vinterberg und der Drehbuchautor Robert Rodat ( Der Soldat James Ryan ) wollen mit ihrem Film Kursk vor allem die vertane Chance, auf eine wenig angespanntere Völkerverständigung, anprangern und natürlich das man Politik und Stolz über das Leben an sich stellte! Der Film ergreift ganz klar, Partei für alle Opfer des Unglücks von 2000. Für wen auch sonst? Der Film wird die Zuschauer bestimmt spalten und spannend zu beobachten wird wohl auch sein, ob der Film tatsächlich in Russland aufgeführt werden wird und wie die Zuschauer dieses Landes darauf reagieren, vor allem die Politik!
Mit Kursk bringt uns Vinterberg sicherlich seinen mainstreamtauglichsten Film in die Kinos, welches ihm keinesfalls zu einem schlechten Film macht. Denn trotz bekannten Ausgangs, weiß der Film die Spannungskurve weit oben zu halten und kann den Zuschauer bis zum Schluss fesseln. Über die Schwächen und Kritikpunkte des Films lässt sich, durch die Botschaft des Films, ganz klar hinwegsehen, darum kann ich eine klare Empfehlung aussprechen! Dennoch hat mich Kursk nicht so mitgerissen wie ich es gerne hätte! Darum bekommt der Film von mir 3 von 5 möglichen Punkten, mit Tendenz nach oben!
PUNKTEWERTUNG
1 Punkt - Katastrophe!
2 Punkte - Ein Hauch von Nichts!
3 Punkte - Kann man ansehen, muss man aber nicht!
4 Punkte - Sollte man sehen!
5 Punkte - Muss man sehen!