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FilmReview zu ZOMBIELAND

Björn Stotko • 23. September 2020

Bill Murray-Woche Tag #4

"Rule #0: Don't shoot Bill Murray"

Ich bin normalerweise überhaupt kein Anhänger des Horrorfilmen, Ruben Fleischers komödiantischer Beitrag zu diesem Genre aus dem Jahr 2009 bildet dabei jedoch eine der wenigen Ausnahmen. Ich kann mittlerweile gar nicht mehr sagen, wie oft ich ZOMBIELAND schon gesehen habe, der herrliche Mix aus Untoten-Action und und herrlich schrägem Humor begeistert mich jedes Mal aufs Neue. Und dann ist da noch der wahrscheinlich witzigste Cameo-Auftritt der letzten Jahre.


Zwei Monate nach der Zombie-Apokalypse reist Columbus (Jesse Eisenberg), ein junger, eher ängstlicher Einzelgänger, durch die USA, um seine Eltern zu finden. Eines Tages trifft er dabei auf den Draufgänger Tallahasse (Woody Harrelson) und schließt sich mit ihm zusammen. Als die beiden auf der Jagd nach Twinkies (eine Süßigkeit, nach der Tallahassee ganz verrückt ist) in einem Supermarkt haltmachen, begegnen sie den Schwestern Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin), welche sie übers Ohr hauen und ihr Auto klauen. Nachdem das ungleiche Duo erfolglos versucht, sich dafür zu revanchieren, finden sich die vier nach einigem Hin und Her  schließlich zusammen und reisen gemeinsam weiter Richtung Osten, um einen vermeintlich sicheren Ort namens Pacific Playland aufzusuchen. Auf ihrem Weg dorthin erleben sie natürlich so einiges, neben Gefahren treffen sie nicht zuletzt auch noch auf einen weltberühmten Filmstar...

Allein der Anfang von ZOMBIELAND ist schon ein Genuss. Humorvoll werden die wichtigsten Regeln zum Überleben der Zombie-Apokalypse vorgestellt, welche sich dann auch als Running Gag durch den gesamten Film ziehen. Das ist ein ziemlich witziger Einfall und lockert das Ganze ungemein auf. Im Anschluss daran ist ein ikonisches Intro zu sehen, krachend inszeniert zu „For Whom the Bell Tolls“ der US-Metalband Metallica. Danach werden dann die ersten Hauptrollrn vorgestellt: zum einen der verweichlichte Alles-Phobiker Columbus, solide gespielt von Jesse Eisenberg (THE SOCIAL NETWORK), zum anderen der bärbeißige Twinkie-Verehrer Tallahassee, dargestellt von Schauspiel-Tausendsassa Woody Harrelson (NATURAL BORN KILLERS). Das Zusammenspiel der beiden ist unvergleichlich witzig, noch besser wird es jedoch, als Emma Stone (LA LA LAND) und Abigail Breslin (LITTLE MISS SUNSHINE) dazukommen und diese Gruppe von ungleichen Charakteren komplettieren. Stone spielt ihre Rolle routiniert und gewohnt gut, Breslin hingegen ist als für ihr Alter vollkommen abgezocktes Mädchen einfach nur herrlich. 

Alles in allem sorgt also allein schon das Hauptdarstellerensemble dafür, dass der Humor auf ganzer Linie funktioniert, doch für das absolute Sahnehäubchen sorgt dann die Schauspiellegende Bill Murray (LOST IN TRANSLATION) mit einem göttlich selbstironischen Cameo inklusive GHOSTBUSTERS-Referenzen und einem überraschend abruptem Ende.

Doch auch der dystopische Horror funktioniert in ZOMBIELAND sehr gut. Die Untoten sind gut gestaltet, das Make-Up sorgt für einen schaurigen Anblick, und auch auch das Kunstblut wird großzügig in der Gegend verteilt.

Besonders gut gelungen sind jedoch die authenthischen Sets. Die Überlebenden bewegen sich in verlassenen Städten und auf leeren Highways mit Auto- und Flugzeugwracks, durchsuchen Supermärkte voller Zombies und erkunden natürlich die pompöse Hollywoodvilla Bill Murrays inklusive Privatkino. Das absolute Highlight ist allerdings das fantastische Finale im Vergnügungspark. Dort dreht der Film nochmal richtig auf und überzeugt mit vielen verrückten Ideen wie Zombie-Zielschießen während einer Achterbahn-Fahrt, einem Freefall-Tower und einer gruseligen Verfolgungsjagd mit Untote im Spukhaus. Somit ist auch für alle Horror-Enthusiasten gesorgt.

FAZIT:

Schräge Ideen, schaurig-schöne Zombieaction und schrullige Charaktere machen ZOMBIELAND zu einer der sehenswertesten Horrorkomödien der Filmgeschichte und landet auf meiner persönlichen Lieblingsfilmliste ziemlich weit oben.


Und jetzt will ich meine Twinkies!

Bilder: © Sony Pictures  

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