Hermann Hesse mochte das Kino nicht und wollte dementsprechend auch seine Bücher nie verfilmen lassen. Trotzdem wurden, vor allem in den 1970er-Jahren, einige Werke des Literatur-Nobelpreisträgers verfilmt, so waren unter anderem SIDDHARTA (1972) und DER STEPPENWOLF (1974) auf der großen Leinwand zu sehen. Im Frühjahr 2020 folgte dann die Adaption von Hesses zu Lebzeiten erfolgreichstem Buch, NARZISS UND GOLDMUND, inszeniert vom österreichischen Regisseur und Oscarpreisträger Stefan Ruzowitzky.
Ob die mit einigen bekannten Namen besetzte Produktion zu überzeugen weiß, erfahrt ihr im folgenden Review.
Deutschland im Mittelalter: Seit sie sich in ihrer Kindheit in der Klosterschule Mariabronn kennenlernten, verbindet die beiden jungen Männer Narziss (Sabin Tambrea) und Goldmund (Jannis Niewöhner) eine tiefe Freundschaft. Sie unterstützen sich gegenseitig im harten Klosteralltag und gegen überstrenge Geistliche. Eines Tages jedoch beschließt Goldmund jedoch, das Kloster zu verlassen, um die Welt außerhalb des ihm bis dahin bekannten, streng geregelten Lebens kennenzulernen. Er möchte ein freieres Leben führen und vor allem seine Mutter finden, die er nie kannte und so begibt er sich auf Wanderschaft. Narziss jedoch entscheidet sich dafür, Mönch zu werden und somit im Kloster zu bleiben.
Fünfzehn Jahre später, Narziss ist mittlerweile Abt, kreuzen sich die Wege der beiden Freunde erneut, als Goldmund bei einem vermeintlichen Techtelmechtel mit der Ehefrau eines Fürsten erwischt und daraufhin verurteilt wird. Narziss hilft seinem schwer verwundeten Freund, zu entkommen und bietet ihm dann Zuflucht im Kloster, wo Goldmund seinem alten Weggefährten nach und nach von den Abenteuern seines Lebens erzählt.