FilmReview zu L.I.S.A. - DER HELLE WAHNSINN

Meine bescheidene Meinung:

John Hughes war eine Legende, egal ob als Drehbuchautor, Produzent oder Regisseur, seine Filme kennt jeder. Seien es die KEVIN - ALLEIN ZU HAUS Filme, die Komödien über die schräge GRISWALD-Familie oder der legendäre THE BREAKFAST CLUB, seine Filme sind längst Klassiker. Nun präsentiert uns Capelight Pictures eine wunderbar detailreich restaurierte Version von John Hughes L.I.S.A. - DER HELLE WAHNSINN. Ob mich der freakige Film noch immer so begeistert wie in meinen jungen Jahren, das erfahrt ihr wie immer in den folgenden Zeilen.

Die beiden Freunde Gary (Anthony Michael Hall) und Wyatt (Ilan Mitchell-Smith) sind Nerds bis ins Mark. Sie sind nicht gerade beliebt, werden von den "coolen" Jungs schikaniert, haben keine Freunde und werden somit auch auf keine Party eingeladen. Ihr Leben ist nicht gerade beneidenswert und eine echte Freundin ist in weiter Ferne. Doch eines Nachts, als sich die beiden Nerds während ihres  Filmabends, den alten Frankenstein ansehen, kommt ihnen ein Geistesblitz. Sie bauen sich einfach selbst ihre Traumfrau. Mit Hilfe eines Computers, den Hacker-Künsten von Wyatt, vielen Zeitungsschnipsenl und einer Puppe, erschaffen sie sich ihre Traumfrau. Das verrückte Experiment gelingt und plötzlich steht vor ihnen eine waschechte und attraktive Frau (Kelly LeBrock). Sie geben ihr den Namen L.I.S.A. und von nun an wendet sich ihr ereignisloses Dasein. Dank Lisa erleben die Beiden ein paar wahnsinnige Tage, die sie nie vergessen werden. Ein verrückter Spaß beginnt... 

L.I.S.A. DER HELLE WAHNSINN ist ein Kind seiner Zeit, mit dem Filmherz am rechten Fleck.

Nicht gerade subtil oder besonders großes Kino aber pure nostalgische Unterhaltung. Regisseur und Drehbuchautor John Hughs erschuf mit L.I.S.A. - DER HELLE WAHNSINN einen wahren Kult-Klassiker der 80er, der auch bis heute nichts von seinem Charme verloren hat. Hughes setzt bei seinem fantastischsten Werk auf ein flottes Pacing, schnelle Handlungsabläufe, weniger auf sinnvolle Erklärungen und genau dies macht diese wunderbare Perle der 80er so unsagbar liebenswert. Die Kamera bleibt immer nah an dem verrückten Geschehen und der kultige Soundtrack ist auch heute noch legendär. Die herrlichen überdrehten Dialoge muntern das sowieso schon schräge Treiben, fast schon satirisch auf und die beiden Hauptdarsteller hauen einen witzigen Spruch nach dem anderen raus. Ein Paradebeispiel für kultige 80er-Filmunterhaltung. John Hughes schafft es auch in diesem Film wieder einmal mehr, die Probleme der vorwiegend männlichen Jugendlichen überspitzt darzustellen. Hughes packte so viele Reize und Situationen in seinen Film, welches jedes Herz eines männlichen Teens höher schlagen ließ. Gut, L.I.S.A. - DER HELLE WAHNSINN war damals nicht gerade ein Kassenschlager, aber dafür wurde er durch die glorreiche VHS- und TV-Zeit zu einem regelrechten Kultfilm. Dieser abgedrehter Filmspaß funktioniert auch heute noch und braucht sich von so manchen Komödien, der heutigen Zeit. nicht zu verstecken. Die damals genutzten Effekte sind meiner Meinung nach auch gut gealtert und können sich noch immer sehen lassen. Alles in allem also eine humorvolle FRANKENSTEINS BRAUT- 

Eine Hommage über die Tücken des Erwachsenwerdens und dies alles so unterhaltsam inszeniert, wie nur möglich.

Flotte Sprüche, sexy Frauen, Killermutanten auf Motorrädern, eine menschengroße Kröte, eine Atomrakete mitten im Haus und eine weiße Taube, die den Frieden symbolisieren soll, hier ist alles geboten. Hughes baute außerdem ein paar Referenzen über seine eigene Filme mit ein und ein paar kleine Hommagen auf Filme wie FRANKENSTEIN, MAD MAX 2 oder HÜGEL DER BLUTIGEN AUGEN. Das verleiht dem ohnehin schon charmanten Film noch etwas mehr Charme, den man als Filmfan dann nur allzu gerne verfällt.

Die beiden Hauptdarsteller Anthony Michael Hall und Ilan Mitchell-Smith agieren mit einer ansteckenden Spielfreude, so dass man ihnen die verunsicherten Nerds vollkommen abkauft. Die Chemie der beiden Jungs ist erfrischend ehrlich und zu jedem Zeitpunkt höchst amüsant, zu weilen auch wirklich süß vertraut. Es sei auch der junge Bill Paxton erwähnt, denn seine Performance als älterer Arschlochbruder von Wyatt ist erfrischend sehenswert. Dann wäre da noch die wundervolle und wunderhübsche Kelly LeBrock, die die titel-gebende L.I.S.A. verkörpert. Sie spielt diese liebenswerte FRANKENSTEINS BRAUT-Hommage so erotisch, warmherzig und witzig, wie man sich eine Frau im pubertierenden Alter eben vorgestellt hat. Denn seien wir mal ehrlich, wer wollte oder will in denn keine L.I.S.A. haben?