Seit vielen Jahren kurbeln Superheldenfilme unsere Fantasie und Träume an. Wäre es nicht wunderbar, eines Tages aufzuwachen und festzustellen, dass man Superkräfte besitzt? Wäre es nicht toll, unverwundbar, superstark oder unsichtbar zu sein? Und was würden wir damit anstellen? Würden wir Gutes tun und anderen helfen oder könnten wir der Versuchung nicht widerstehen und unsere besonderen Fähigkeiten nur zu unserem eigenen Vorteil nutzen?
Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich FREAKS – DU BIST EINE VON UNS, die neueste Netflix-Eigenproduktion aus Deutschland. Ob diese sich lohnt und wie sie sich im Vergleich zum Marvel Cinematic Universe, dem offensichtlichen Vorbild, schlägt, kläre ich im folgenden Review.
Wendy (Cornelia Gröschel) hat kein einfaches Leben. Tagtäglich schleppt sie sich zu ihrem frustrierenden, schlecht bezahlten Job in einem Imbiss, ihre angestrebte Beförderung wird fortwährend von ihrer herrischen Chefin abgelehnt, die Rechnungen stapeln sich, ihr kleiner Sohn wird von Mitschülern gemobbt. Immerhin kann sie sich noch auf ihren Ehemann Lars (Frederic Linkemann) verlassen.
Als nach einem besonders schlimmen Abend der Obdachlose Marek (Wotan Wilke Möhring) ihren Weg kreuzt und kurz darauf von einer Autobahnbrücke springt, ohne Verletzungen davonzutragen, nimmt Wendys eine plötzliche Wende. Sie setzt die Medikamente ab, die sie seit ihrer Kindheit nehmen muss und erlangt daraufhin ihre bis hierhin unterdrückten, doch schon immer vorhandenen Superkräfte. Wie wird sie damit umgehen? Wie reagiert ihre Familie auf die drastische Veränderung? Und warum wurde ihr ihr wahres Ich in ihrer Kindheit genommen?