Meine bescheidene Meinung:
Mit The Lodge kommt der neue Psycho-Horror des österreichischen Regie-Duos Veronika Franz und Severin Fiala, auf uns zu. Nach ihrem gefeierten Ich Seh Ich Seh, welchen ich übrigens immer noch nicht gesehen habe, bleiben sie dem Horror-Genre treu und lehren uns erneut das Fürchten.
Sie verlegen ihre Horror-Vission in ein Holzhaus, welches in einer gottverlassenen nordamerikanischen Winterlandschaft sein Dasein fristet. Abgeschnitten von jeglicher Zivilisation und unberührt von jeglichem menschlichen Lebens. The Lodge nimmt sich Zeit, viel Zeit, um seine Charaktere vorzustellen und die Zeit, um eine Geschichte zu entwickeln. Hier und da kommen ein paar wohldosierte Jumpcuts, die ihre Wirkung haben und ein paar gute Schockmomente einbauen. Durch diese Langsamkeit und die Kamerafahrten durch die dunklen Fluren des Hauses, entsteht ein Unwohliges-Gefühl, welches sich bis zum Ende hin durchzieht. Dazu trägt auch das Puppenhaus bei, in dem immer wieder lange hineingezoomt wird. Vergleiche zu Hereditary sind hier unausweichlich. Durch die unwirtliche Schneelandschaft, die scheinbar nur im Nichts endet, wird die Verlorenheit, die Einsamkeit und die Aussichtlosigkeit die im Film gang und gebe ist, ganz trist und subtil verdeutlicht. Diese weiße Hölle verschlingt den Zuschauer regelrecht. Man kann das steigende Ungewisse, welches Unheil verspricht, in der Stille fühlen. Elvis-Enkelin Riley Keough und die beiden Jungdarsteller Lia McHugh und Jaeden Martell, machen einen verdammt guten Job und lassen dem Zuschauer eine Bandbreite an Gefühlen spüren.