Meine bescheidene Meinung:
Dieses Kinojahr beginnt ja wirklich fantastisch wie ich finde, wir haben schon Filmperlen wie 1917 oder Jojo Rabbit oder den deutschen Thriller Freies Land bestaunen dürfen und es könnten noch einige folgen und das noch im Januar. Dieser Film reizte mich besonders, da es um ein wichtiges Thema geht und es wirklich vielen Menschen, da draußen so ergeht, und das nicht nur in England, durchaus auch, in unserem schönen Land.
Regisseur Ken Loach der schon 2016 mit I, Daniel Blake die Goldene Palme, aus Cannes, mit nach Hause nehmen durfte, nahm sich wieder einen Film, mit Fokus auf die Arbeiter, die jeden Tag ums nackte Überleben kämpfen müssen, an. Mit Sorry We Missed You geht es auch irgendwie um die Ausbeutung, die durch den Kapitalismus entsteht und was dabei alles kaputt gehen kann. Es ist ein eindringliches, zu tiefst aufrüttelndes, Sozialdrama über eine Familie der Mittelschicht, die langsam auf den finanziellen und menschlichen Ruin zusteuert. Sorry We Missed You veranschaulicht auch den sogenannten Null-Stunden-Vertrag (Ein Null-Stunden-Vertrag (englisch zero-hours contract) ist ein Vertrag, bei dem die Parteien vereinbaren, dass die eine Partei Dienste für die andere Partei erbringt und dafür eine Vergütung erhält. Die Besonderheit besteht darin, dass vertraglich eine Mindestbeschäftigungszeit von null Stunden festgelegt wird. *Quelle Wikipedia) und dessen Folgen. Wir erleben im Film eine Tour de France der Qual, in dem die Protagonisten durch ihre Jobs hetzen, dadurch ihre Familie vernachlässigen und daran nahezu zerbrechen, nur um um die Runden zu kommen. Moderne Sklavenhaltung!
Die Arbeit als Paketfahrer wird regelrecht seziert und bis auf das kleinste Detail zerpflückt, so dass man diesen Stress und den unmenschlichen Druck, die diese Menschen ausgesetzt sind, regelrecht fühlen kann.