Eine Ikone des Action-Kinos kehrt, auf die große Leinwand, zurück. Und er sinnt auf Rache! John Rambo führt wieder einen Krieg gegen Kartelle und gegen die eigenen Dämonen! Ob mich der alternde Action-Gigant wieder in seinen Bann zog, das erfahrt ihr hier in meiner Review zu RAMBO: LAST BLOOD
INHALT
John Rambo (Sylvester Stallone) hat viele große Schlachten in seinem Leben geschlagen – nun soll endlich Schluss sein. Zurückgezogen lebt der Kriegsveteran inzwischen auf einer abgelegenen Farm in Arizona. Doch der einstige Elitekämpfer kommt nicht zur Ruhe. Als die Enkelin seiner Haushälterin Maria (Adriana Barraza) verschleppt wird, begibt sich Rambo auf eine Rettungsmission jenseits der amerikanischen Grenze nach Mexiko. Schon bald sieht er sich dort einem der mächtigsten und skrupellosesten Drogenkartelle gegenüber. Die vielen Jahre im Kampf mögen Rambo gezeichnet haben, aber sie haben ihn nicht weniger gefährlich gemacht.
INFO
Titel: Rambo V: Last Blood (2019)
Originaltitel: Rambo: Last Blood
Startdatum: 19.09.2019
FSK: ab 18
Regie: Adrian Grunberg
Darsteller: Sylvester Stallone, Paz Vega, Joaquín Cosio, Louis Mandylor, Oscar Jaenada
Drehbuch: Matthew Cirulnick, Sylvester Stallone
Filmlänge: 100 Min
Genre: Action, Thriller, Drama
Produktionsland: USA
Filmverleih: Universum Film / Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
Meine bescheidene Meinung:
John Rambo, vom Kriegsveteranen zur mordenden Ein-Mann-Armee…
…Na, das ist mal eine Laufbahn und Entwicklung (kann man mögen, muss man aber nicht) die John Rambo da hingelegt hat. Als Rambo (Originaltitel: First Blood) 1982 die Kinosäle stürmte, ahnte wohl niemand, dass die Macher und Stallone gerade eine Kult-Figur erschaffen hatten. Mit John Rambo war der amerikanische-Held geboren, den sie immer wollten und katapultierte Sylvester Stallone endgültig in den Schauspiel (Action)-Olymp. Siebenunddreißig Jahre später kommt nun schon der mittlerweile fünfte Teil der erfolgreichen Action-Reihe in die Kinos und immer noch mit Sly als Titelheld in der Hauptrolle. Wahnsinn!
RAMBO: LAST BLOOD
Ja, John Rambo fungierte schon des Öfteren als eine Art Bindeglied, zwischen Film und der politischen Lage im Land. So gewann er 1985 in Rambo II , nur für Ronald Reagan 😉 den schon längst verlorenen Vietnamkrieg und holte die tapferen Soldaten aus den Händen, der ach so bösen Vietcong. 1988 in Rambo III befreite er die Taliban von der Schreckensherrschaft der UDSSR und tötete sehr viele böse Russen. Hier, im fünften Aufguss, könnte man leicht hineininterpretieren, dass Rambo der weisse Menschenfeind, für Donald Trump, die Mexikaner abschlachtet. Doch John J. Rambo ist bestimmt kein weisser rechtspopulistischer Schlächter und Trump-Befürworter. Klar, der Feind ist hier in Mexico aber keinesfalls die Menschen, die aus ihm kommen. John J. Rambo ist auch kein Weisser, er ist von deutsch-indianischer Abstammung und ein zutiefst gebrochener Soldat. Er war schon immer ein Frauenbeschützer, ein Kämpfer für die Unterdrückten und ein Sinnbild für die bestialischen Auswirkungen, die Gewalt und Krieg, in einem Menschen erzeugen und welche „Monster“ somit erschaffen werden.
So, jetzt habe ich aber die Kampfmaschine meiner Kindheit genug verteidigt...
Der Film von Regisseur Adrian Grünberg ( Get The Gringo ), ist mit Sicherheit kein Werk, das viele Preise gewinnen wird, aber dennoch ein gelungener Actioner, so einer, den es in der heutigen Zeit, nicht mehr gibt. Würde nicht Rambo draufstehen, so würde der Film wohl in der Direct-to-DVD Hölle verschwinden.
Die Story passt auf ein kleines Blatt Papier und die Charakterausarbeitungen wurden mehr als nur vernachlässigt, so dass man diese, auch als fragwürdig, betrachten kann. Der ganze Film ist vollgepackt mit Klischees und dennoch schaffen sie es hier, John J. Rambo und auch wirklich nur diesem, eine Art Profil zu verleihen. Man gewehrt dem Zuschauer einen tieferen Blick in das Seelenleben, dieses gebrochenen Mannes. Hier darf Rambo, lachen, weinen, Musik hören, ja man erlebt die Kampfmaschine in ihrem ganz menschlichen Alltag. Stallones Gesicht ist sichtlich gealtert, nur sein Body ist immer noch eine gestählte Waffe. Die erste Hälfte von Rambo V ist ein ruhig erzähltes Drama, mit ein zwei Gewaltspitzen zwischendrin. Es gibt sogar eine wirklich bittere Szene, in der Rambo, mächtig einstecken muss. Da blutete das Rambo-Herz in mir! Erst in der letzten halben Stunde, geht ja mal so richtig die Post ab! Rambo metzelt, pfählt und ballert sich durch seine Gegner hindurch, wie es nur ein zutiefst verletzter John Rambo tun kann! Erbarmungslos! Es ist wohl das brutalste, was ich in den letzten Jahren in den Kinos erleben durfte. Rambo: Last Blood beginnt ruhig und endet mit einem blutverschmierten Anti-Helden, der nun endgültig alles verloren hat.
Rambo will und wollte doch immer nur in Frieden leben.
Die schauspielerischen Leistungen, muss man hier nicht erwähnen, da die meisten sowieso nur zum Sterben in diesem Film vorkommen. Sylvester Stallone, spielt seine Kultfigur routiniert und mit der nötigen Emotionalität. Er ist trainiert und muskelbepackt wie eh und je. Stallones Figur wird durch seine emotionslosen Tötungen, erst so richtig glaubhaft, denn all das, zeigt wie krank Rambo ist. Niemand muss sich auf seine Seite schlagen oder gar seine Brutalität beschönigen. Das zeigt uns Stallone auf seine Weise und macht uns in diesem Film klar, welchen Krieg John J. Rambo wirklich bestreitet. Seinen inneren! Rambo ist ein kaputter Mensch mit vielen Fehlern und einer vernarbten Seele! Der Score ist hörbar und passt zu dem, was einen Rambo-Film ausmacht. Das Setting ist, naja recht einfach und das CGI hätte gern etwas weniger eingesetzt werden dürfen.
Rambo: Last Blood funktioniert als Genre-Beitrag sehr gut und ist ein mehr als solider Action-Film geworden! Rambo V ist brutale, dreckige und nachdenkliche Actionkost. Darum bekommt Rambo V von mir 3 von 5 möglichen Punkten. Ein solider Action-Film mit handwerklichen Schwächen und zu plumpe Charakter, aber es ist eben die Kult-Figur John J. Rambo! Nur John Rambo sollte jetzt wirklich die Waffen ruhen lassen!
PUNKTEWERTUNG
1 Punkt - Katastrophe!
2 Punkte - Ein Hauch von Nichts!
3 Punkte - Kann man ansehen, muss man aber nicht!
4 Punkte - Sollte man sehen!
5 Punkte - Muss man sehen!