Meine bescheidene Meinung:
Der Film-Noir bzw. die Inszenierung, langsamer und ruhiger Erzählstrukturen oder Krimistoffen, ist längst ausgestorben und musste den schnellen Schnitten und Krawall-Blockbustern weichen. Doch jetzt kommt mit Motherless Brooklyn ein Film in die Kinos, der dieses Genre und die Art Geschichten zu erzählen huldigt. Dieser Film-Noir wandelt ganz klar auf den Spuren von Chinatown! Klar, diesen wundervollen Klassiker mit dem besten Schauspieler der Welt, Jack Nicholson, ist wohl kaum zu übertreffen, aber man kann eine Hommage mit ganz viel Herz und Seele machen. Das ist ja auch schon mal etwas!
Edward Norton, der übrigens auch einer der besten Schauspieler dieses Planeten ist, passt ja, kämpfte eine lange Zeit um sein Herzensprojekt. Nach der Veröffentlichung des gleichnamigen Romans, im Jahr 1999, war für Norton klar, dass er diesen Stoff unbedingt in die Kinos bringen musste. Nun, ein paar Jahre später, machte er diesen Traum zur Wirklichkeit und machte Motherkess Brooklyn zu seiner zweiten Regiearbeit. Außerdem zeichnet sich das Multitalent auch noch für das Drehbuch, als Produzent und natürlich als Hauptdarsteller verantwortlich. Das nennt man dann wohl LIEBE zum eigenen Projekt.
Mit voller Hingabe und mit ganzem Herzen dabei, erschuf Norton einen fast klassischen Film-Noir. Er weicht zwar stark vom Plot des Romans ab, aber dadurch erschuf er, optisch wie erzählerisch, noch ein klareres Bild des Film Noir. Seine Hommage ist vollgepackt mit skurrilen und ambivalenten Figuren, Hüte, dunkle und versiffte Jazz-Bars, finstere Hinterhöfe, Verschwörungen und ist getränkt in eine ständige Melancholie.