Wer das Kino liebt, der liebt auch den neuen Film vonPedro Almodóvar Leid und Herrlichkeit. Ist das Leben Drama oder Komödie, das ist hier die Frage!? Ein Film von einem Träumer über einen Träumer und gespielt von einem Träumer (Antonio Banderas), das kann ja nur traumhaft werden.
INHALT
Regisseur Salvador Mallo (Antonio Banderas) entdeckte schon früh seine Leidenschaft für das große Kino und die Geschichten, die es erzählt. Aufgewachsen im Valencia der 60er Jahre, aufgezogen von seiner liebevollen Mutter (Penélope Cruz), die sich ein besseres Leben für ihn wünscht, zieht es ihn in den 80er Jahren nach Madrid. Dort trifft er auf Federico (Leonardo Sbaraglia), eine Begegnung, die sein Leben von Grund auf verändern wird. Gezeichnet von seinem exessiven Leben blickt Salvador jetzt auf die Jahre zurück, in denen er als Regisseur große Erfolge feierte, schmerzliche Verluste hinnehmen musste, aber auch zu einem der innovativsten und erfolgreichsten Filmschaffenden in Spanien wurde. Durch die Reise in seine Vergangenheit und die Notwendigkeit diese zu erzählen, findet Salvador den Weg in ein neues Leben….
INFO
Titel: Leid und Herrlichkeit (2019)
Originaltitel: Dolor Y Gloria
Startdatum: 25.07.2019
FSK: 6
Regie: Pedro Almodóvar
Darsteller: Antonio Banderas, Penélope Cruz, Raúl Arévalo, Cecilia Roth, Leonardo Sbaraglia
Drehbuch: Pedro Almodóvar
Kamera: José Luis Alcaine
Musik: Alberto Iglesias
Genre: Drama
Produktionsland: Spanien
Filmlänge: 112 Min
Filmverleih: STUDIOCANAL GmbH Filmverleih
Meine bescheidene Meinung:
Pedro Almodóvar ist wieder da: Der großartige „Leid und Herrlichkeit“ ist eine wunderbar spezielle autofiktionale Liebeserklärung an sich selbst!
Das spanische Kino war schon immer etwas speziell wie ich finde, aber ihr speziellster Vertreter war und ist Pedro Almodóvar. Der spanische Autorenfilmer und Oscarpreisträger Pedro Almodóvar ( Sprich mit ihr ) erschafft sich mit Leid und Ehrlichkeit seine ganz eigene und etwas andere filmische Biografie. Gut, das Ganze und natürlich den Film an sich, könnte man ein bisschen selbstverliebt nennen, aber Pedro darf das. Der Film strotzt nur so vor leidenschaftlicher Liebe zum Kino. Pedro feiert seine Leidenschaft zu alten Freunden oder verflossenen Männern, seiner Mutter und des Filmemachens. Dieses braucht er wohl, um nicht in dem ganzen Leid abzusaufen. Almodóvar balanciert seinen Film hervorragend, denn er triftet nie ins Weinerliche ab. Leid und Herrlichkeit atmet die wohltuende Luft von längst vergangenem Kino. Herrlich! Die Geschichte ist sein Leben, so intensiv und glaubwürdig wie nur möglich. Zwischen der Jetzt-Zeit, den 1960er und den 1980er Jahren, hüpft der Film exzellent hin und her, ohne sich dabei in, zu verwirrende, Erzählstränge, zu verheddern. Leise, feine Kinomagie, die den Zauber des alten Almodóvar in sich trägt.
Antonio Banderas ( Die Haut, in der ich wohne ) spielt hier mit ganzem Herzen und unermüdlicher Spiellaune. Er spielt seine Rolle voller feuriger und unwiderstehlicher Intensität. Eine brillante Darstellung voller Anmut und intensiver Schauspielkunst! Schon deswegen sollte man diesen Film nicht auf der großen Leinwand verpassen. Das restliche Ensemble u.a. Penélope Cruz ( Blow ) als die verehrte und geliebte Mutter des Hauptprotagonisten, sind hervorragend besetzt und in den Film gut integriert. Schauspielkino vom feinsten!
Die Musik von Alberto Iglesias ist schön, handwerklich ist der Film natürlich überragend und zu jeder Zeit gut in Szene gesetzt. Die Bilder sind kräftig, bunt und entwickeln so, ihre ganz eigene Wucht. Die Farben darin sind herrlich verrückt und knallbunt in vollmundiger Pracht. Ein Augenschmaus!
Mit Leid und Herrlichkeit kommt Pedro Almodóvars persönlichstes Werk. Der Film ist melancholisch, klug, intim und herzergreifend und vom Hauptdarsteller Antonio Banderas brillant performt. Darum bekommt Leid und Herrlichkeit von mir 4 von 5 möglichen Punkten! Pedro Almodóvars Alterswerk und melancholischer Rückblick auf sein Leben kommt auf leisen Sohlen, aber damit mit immenser Wucht in die Kinos.PUNKTEWERTUNG
1 Punkt - Katastrophe!
2 Punkte - Ein Hauch von Nichts!
3 Punkte - Kann man ansehen, muss man aber nicht!
4 Punkte - Sollte man sehen!
5 Punkte - Muss man sehen!