Das neueste Remake von einer Stephen King Schöpfung Namens Friedhof der
Kuscheltiere
läuft in den Kinos. Alle sind gespannt ob es wieder ein
Überraschungshit wird, wie bei dem gut gelungenen Remake von „ES“. Ob mich die
King-Verfilmung überzeugen konnte, lest ihr in meiner Kritik!
Inhalt:
Dr. Louis Creed, seine Frau Rachel und ihre beiden Kinder Gage und Ellie entfliehen der Großstadt für ein beschauliches Leben auf dem Land. Ganz in der Nähe ihres neuen Zuhauses und von dichtem Wald umgeben, befindet sich der unheimliche „Friedhof der Kuscheltiere“. Nach einem tragischen Zwischenfall bittet Louis seinen kauzigen Nachbarn Jud Crandall um Hilfe und löst damit ungewollt eine gefährliche Kettenreaktion aus, die etwas abgrundtief Böses freisetzt und das neu gewonnene Familienidyll bedroht. Schnell wird den Creeds klar, dass der Tod manchmal besser ist …
Info:
REGIE: Kevin Kölsch, Dennis Widmyer
DREHBUCH: Jeff Buhler
NACH DEM ROMAN VON Stephen King
BESETZUNG: Jason Clarke, Amy Seimetz, John Lithgow, Jeté Laurence u.a.
PRODUKTION: Lorenzo di Bonaventura, Mark Vahradian, Steven Schneider
Kinostart: 4. April 2019
Im Verleih von Paramount Pictures Germany
Horrorfilme sind ja immer so eine Sache. Vor allem in der heutigen Zeit, da man ja schon fast alles gesehen hat und einem nichts mehr so richtig schockt. Was macht die Filmindustrie dann? Richtig, sie dreht ein Horror-Remake nach dem anderen. Ob das die Lösung ist? ICH DENKE NICHT! Klar, es gibt Ausnahmen wie der 2017 erschienene „ES“. Aber das ist eher selten der Fall. Aber nun gut, ich schweife wohl ab.
Zu aller erst kann man mal die großartige Kameraarbeit und den doch ganz akzeptablen Score lobend erwähnen. Die Darsteller sind durch und durch gut ausgewählt und machen ihren Job mehr als gut. Außerdem kann ich auch schon vorweg behaupten, ich bin keine Remake-Freund und ich werde es auch durch Friedhof der Kuscheltiere (2019) nicht werden. Das Regie-Duo Kevin Kölsch und Dennis Widmyer ( „STARRY EYES“, „HOLIDAYS“ ) machen in ihrer Interpretation des Films zunächst vieles richtig. Die Atmosphäre ist stimmig und düster umgesetzt. Ein Schleier des Unbehagens, der Trauer und der bitteren Verzweiflung, legt sich über den Zuschauer. All dieses und der letzte Schuss Wahnsinn wird von den Darstellern überzeugend rübergebracht. Jason Clarke als verzweifelter Familienvater, Jon Lithgow als Nachbar, der den tragischen und entscheidenden Hinweis für das Unheil ebnet, sowie Amy Seimetz als Ehefrau und verzweifelte Mutter spielen stark auf. Und dennoch, wollte der Film bei mir nicht richtig zünden. Das Drehbuch von Jeff Buhlers weicht an einigen Stellen sehr von „Kings Vision“ ab und neigt zur starken Überzeichnung. Zum anderen mutiert der Film im letzten Drittel zu einer teilweise unfreiwillig, komischen Zombie-Geisterbahn-Show. Im künstlichen Nebel tapsen sie durch die Wälder, als wären die Darsteller aus einer Touristen-Attraktion. Es wird auch ein Twist eingebaut, der dem ganzen doch die Intensität raubt. Aber das ist ja, wie alles andere auch, Ansichtssache. Ich will hier auch gar nichts von der Handlung oder den Änderungen preisgeben. Schaut euch den Film einfach auf der großen Leinwand an und überzeugt Euch selbst.
Die Neuinterpretation von Friedhof
der Kuscheltiere
weiß an vielen Stellen durchaus zu überzeugen und gut zu
unterhalten. Doch die herausragenden Darsteller und selbst die handwerkliche Präzision,
kann den Film nicht über ein gutes Mittelmaß hieven. Nach dem Kinobesuch hat
man irgendwie das Gefühl, es hätte mehr daraus werden können. Der Film packt
einem emotional nicht so heftig wie der düstere und komplexe „original Stoff“
eigentlich hergibt. Daher bekommt der Film von mir 3 von 5 möglichen Punkten.