Mit Ein Becken voller Männer
kommt eine Verlierer-Komödie aus
Frankreich zu uns in die Kinos! Ob der Nr.1 Hit Frankreichs auch mich
überzeugen konnte, erfahrt ihr in meiner Kritik!
INHALT:
Eine Gruppe Männer im besten Alter und jeder davon mitten in einer handfesten Lebenskrise: Was liegt da näher, als kurzerhand das erste männliche Synchronschwimmteam ihrer lokalen Badeanstalt zu gründen? Mit Badehose und Schwimmhaube wollen sie es mit der eigenen Midlife-Crisis und der internationalen Konkurrenz im Wasserballett aufnehmen. Der Skepsis und dem Spott ihrer Mitmenschen zum Trotz, und gedrillt von zwei ebenfalls ein wenig vom Weg abgekommenen Trainerinnen, begeben sich die wassersportliebenden „Schönschwimmer“ auf ein unwahrscheinliches Abenteuer, an dessen Ende sie über sich hinauswachsen müssen.
INFO
Titel: Ein Becken voller Männer (2018)
Originaltitel: Le grand bain
Internationaler Titel: Sink or Swim
Startdatum: 27.06.2019
Regie: Gilles Lellouche
Drehbuch: Gilles Lellouche Ahmed Hamidi Julien Lambroschini
Kamera: Laurent Tangy
Darsteller: Guillaume Canet, Mathieu Amalric, Leïla Bekhti, Jean-Hugues Anglade, Benoît Poelvoorde, Marina Foïs
Schnitt: Simon Jacquet
Genre: Komödie / Drama
Produktionsland: Frankreich
Filmlänge: 122 Min
Filmverleih: Studio Canal
FSK:
ab 6
Meine bescheidene Meinung:
Ein Film über Außenseiter und Menschen denen das Schicksal übel mitgespielt hat. Ja, solche Filme mag ich, für solche Geschichten bin ich
anfällig! Egal, wie plump diese Vertreter des Genres auch oft rüberkommen mögen,
z.B. Big Daddy
oder Die Vollpfosten
, ich mag sie trotzdem und
finde immer etwas Positives! So, nun aber zum Film um den es hier gehen soll!
Regisseur Gilles Lellouche ( Kleine Wahre Lügen
) dreht mit
bekannter Formel diese durchaus witzige Loser-Komödie. Er setzt dabei seinen
Fokus auf leichten Humor bis hin zu unnötigen "auf andere Kosten-Schenkelklopfern",
streut aber immer wieder typisch dramatische Momente ein. Genau da liegt das
Problem. Der Film bzw. Lellouche kann sich nicht wirklich entscheiden, wo er
eigentlich hin will und verheizt somit viel Potenzial. Die Geschichte ist
vorhersehbar und kommt fast ohne wirkliche Höhepunkte daher.
EINE KOMÖDIE NACH BEKANNTEN MUSTERN
Hier wird nicht auf Realität oder den Sport an sich aufgebaut, nein, denn
hier stehen die Figuren im Rampenlicht und ihre Entwicklung zurück ins Leben. Das
Schauspiel-Ensemble kann sich auch wirklich sehen lassen, denn diese geben ihren Figuren
die nötige Präsenz. Mathieu Amalric, Guillaume Canet und Benoît Poelvoorde
spielen wirklich souverän auf, ohne dabei den Film komplett an sich zu reißen.
Jean-Hugues Anglade weiß, mit seinem reichlichen Erfahrungsschatz der Schauspielerei, zu überzeugen und der Musiker Philippe Katerine hat die Sympathien auf seiner
Seite. Auch der Rest der Truppe kann, in ihren jeweiligen Rollen, durchaus
überzeugen.
Der Retro-Score ist, naja schön Retro eben und passt zum Film. Handwerklich
ist Ein Becken voller Männer
durchaus gut gelungen. Der mittlerweile schon oft verfilmten Geschichte, kann nur selten etwas Neues dazugewonnen werden. So schwimmt der Film
auf altbekannten Bahnen und droht in der Mitte gar abzusaufen, kann sich aber
am Schluss doch noch routiniert ins Ziel retten.
Ein Becken voller Männer
ist eine
gutgemeinte
Wohlfühl-Tragikomödie geworden. Nur leider findet sie nicht die richtige Balance
zwischen Komödie und Drama, so dass die Übergänge recht holprig vonstatten
gehen und der Humor öfters übers Ziel hinausschießt. Dennoch ist Ein Becken
voller Männer
durchaus ein sehenswerter und vor allem unterhaltsamer Film
geworden. Darum bekommt der Film von mir 3 von 5 möglichen Punkten! Wer eine
wunderbare und in erster Linie ausgewogene Außenseiter-Komödie sehen will, soll
sich dann doch lieber Ganz oder gar nicht
ansehen! Eine Komödie für alle Träumer und Stehaufmännchen dieser Welt! Ein Hoch
auf die Verlierer, die Ausgestoßenen, die Andersdenker und die Außenseiter, die
dem Alltagsgrau die Stirn bieten!