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#FilmKritik zu Dogma

Thomas P. Groh • 16. April 2020

DOGMA

Es geht weiter, mit meiner Kevin Smith-Woche. Als vierten Film habe ich mir Dogma ausgesucht. Ein, für mich, sehr prägender Film, der mein Verständnis für das Medium Film veränderte.  Ob mich der Film noch immer so fesselt und warum er für mich immer noch so gut funktioniert, das erfahrt ihr hier in meiner Review zu DOGMA!
INHALT
Tausende von Jahren saßen die beiden gefallenen Engel Loki und Bartleby auf der Erde fest. Nun wollen sie wieder in den Himmel zurückkehren. Dass sie dabei das gewaltsame Ende der Welt heraufbeschwören, kümmert sie keine Spur. Doch die himmlischen Kräfte sind wachsam. Bethany wird losgeschickt, die Erde zu retten. Zusammen mit dem schwarzen Apostel Rufus, der aufreizenden Muse Serendipity und den beiden ungehobelten Propheten Jay und Silent Bob macht sie sich auf einen abenteuerlichen Kreuzzug. Dabei trifft sie nicht nur auf Gott. Der Weg in den Himmel kann die Hölle sein. 

INFO
Titel: Dogma
Regie: Kevin Smith
Drehbuch: Kevin Smith
Kamera: Robert Yeoman
Darsteller: Ben Affleck, Linda Fiorentino, Alanis Morisette, Matt Damon, Alan Rickman, Salma Hayek, Chris Rock
Musik: Howard Shore, Alanis Morissette
Schnitt: Scott Mosier, Kevin Smith
Produktionsland: USA
Filmlänge: 120 Min
Genre: Komödie 
FSK: ab 16 
Verleih: STUDIOCANAL

Meine bescheidene Meinung: 

Kevin Smith wollte wohl mal größere Brötchen backen und schuf mit Dogma einen inspirierenden Genre-Mix der Extraklasse. Sein vierter Film, war bis dato sein größtes und teuerstes Filmprojekt. Dennoch blieb er sich und seinen Indie-Wurzeln treu. Er besticht mit seinem bekannten Humor, den großartigen Einsatz von Musik und Klängen, sowie seinen derb geistreichen Dialogen. Dazu kommt eine wohldosierte Portion an Brutalität und die nötige Respektlosigkeit, die diesem Stoff würdig ist. Smith war wohl von Anfang an klar, auf welch dünnes Eis er sich da wagte. Denn schon im Anfangs-Prolog, entschuldigt er sich für alles was noch kommen wird und nimmt somit den Kritikern den Wind aus den Segeln. Göttlich! Seine simple Begründung, für sein filmisches Unterfangen lautet: GOTT HAT HUMOR! Denn gleich vorneweg: Dogma ist keineswegs ein Film gegen Religion und auch kein allzu antikatholisches Werk. Nein, vielmehr ist der Film von Kevin Smith eine Ode an den Glauben und dass jeder die Freiheit hat, zu glauben was er will.  Dogma ist ein Seitenhieb gegen die institutionelle Religion und ein Mahnmal, der die Überheblichkeit der päpstlichen Arroganz ablehnt. Die Ablehnung gilt aber nicht für den Gottesglauben, denn Smith ist selbst ein Gläubiger. Vielmehr sollte man Dogma als Kritik an der Zivilisation, der Macht und Geldgier sowie den fatalen Umgang mit blindem Glauben, verstehen. 


Tausende quälende Jahre, saßen die aus dem Himmel verbannten Engel Loki (Matt Damon) und Bartleby (Ben Affleck) in Wisconsin fest. Doch durch eine Erneuerung der katholischen Kirche, wittern die beiden Ausgestoßenen endlich ihre Chance, wieder in ihre alte himmlische Heimat zurückzukehren. Alles was sie dafür tun müssen, ist durch die Pforten, einer neu geweihten Kathedrale in New Jersey, zu schreiten. Sie wären dann von all ihren Sünden losgesagt, aber würden gleichzeitig das Ende der Welt heraufbeschwören. Denn wäre mit ihrem Gelingen, doch auch die Fehlbarkeit Gottes bewiesen. Deshalb schickt Gott seine Stimme Metatron (Alan Rickman) auf die Erde, um den Plan der beiden gefallenen Engel zu vereiteln. Metatron beauftragt als Unterstützung ausgerechnet Bethany Sloane (Linda Fiorentino), die nicht an Gott glaubt und auch noch in einer Abtreibungsklinik arbeitet. Unterstützung bekommen sie von den ordinären Propheten Jay (Jason Mewes) und Silent Bob (Kevin Smith) und von dem schwarzen 13 Apostel Rufus (Chris Rock), sowie von der wunderhübschen Muse Serendipity (Salma Hayek). Der irrsinnige Kreuzzug, kann beginnen und er wird den Glauben aller Beteiligten auf eine harte Probe stellen. Denn Gott ist verschwunden und drei Jugendliche Skater haben es auf die Gefährten abgesehen. Außerdem haben auch der Dämon Azrael (Jason Lee)  und eine scheinbar unbekannte Macht, ihre Finger im Spiel. Hell Yeah! Lass den Kreuzzug beginnen...

Dogma, eine Geschichte wie sie nur ein Kevin Smith erzählen kann. Wunderbar abgedreht, blutig, witzig, intelligent, voller Referenzen an die Comic- und Filmkultur und dies alles verpackt, in einem kritisch religiösen Kontext. Oh Gott, ist das gut! Wer diesen Film nicht sympathisch findet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren und nebenbei bemerkt, wohl auch einen Kevin Smith nie wirklich verstanden ;) … Noch dazu haben die liebgewonnenen Figuren Jay und Silent Bob endlich ihren ersten storytragenden Einsatz. Der Film wandelt zwischen den Grenzen des tiefsinnigen Humors und dem des schlechten Geschmacks. Doch Kevin Smith versteht es, auf seine kindlich-naive und direkte Art, die Glaubensvorstellungen der Kirchenanhänger, mit einfachen Mitteln, Überspitzungen und gezielten Fragen zu demontieren, um somit die Absurdität dieser zu offenbaren. Angereichert wird seine religiöse Farce mit, Kevin Smith, typischen Dialogen und ganz vielen Anspielungen auf die Popkultur. Die irrsinnigen Dogmen, werden regelrecht veralbert und dennoch nicht verspottet. Wie Kevin Smith, auf seine charmante Weise, die Bibel zerpflückt, ist einfach biblisch! Seine Geschichte ist auch heute noch so aktuell und frisch, wie sie damals war und was sie unter andrem auch so besonders macht, ist die kindliche Unbekümmertheit die in ihr steckt. Das Pacing ist zügig, aber man kann der verrückten Geschichte dennoch problemlos folgen. Kevin Smith lässt ganz ungeniert, Dämonen aus Kacke, verrücktgewordene Engel und sexbesessene Propheten auf die unschuldigen Zuschauer los und das, ohne einen Funken von Zurückhaltung. Genau dafür lieben wir doch alle diesen nerdigen und liebenswerten Mann!

Die Figuren sind alle nah an der Realität angelegt, nur eben mit ganz viel abgedrehtem Humor versehen. Dennoch ist kein Charakter lächerlich oder driftet gar ins Stumpfsinnige ab. Denn selbst ein Dämon, der aus Kacke der Gekreuzigten von Golgota besteht, hat seine Würde. Alle Charaktere haben ihre besonderen Eigenschaften und wirklich jeder, spielt seine Figur mit wahrlicher Freude. Trotz dem großen Staraufgebot, ist es ausgerechnet der charmante Kevin Smith, der dem Zuschauer, durch seine liebevolle Performance von Silent Bob, im Gedächtnis bleiben wird. Auch der legendäre Alan Rickman, kann mit seiner frech-charmanten Darstellung Fan-Herzen höherschlagen lassen. 


Eine wahre Offenbarung!  


Ja, Dogma ist eine skurrile Offenbarung und für mich einfach KULT. Hier hat Kevin Smith sein ganzes Können, Herzblut und auch seine kritischen Gedanken hineingepackt und etwas Göttliches erschaffen. Dogma ist witzig, tiefsinnig, provokant und von großem Respekt geprägt: Respekt vor dem Glauben und den Sehnsüchten, der in ihm steckt – Respekt vor den gläubigen Menschen und ihre selbstbestimmte Freiheit über ihren eigenen Glauben selbst entscheiden zu dürfen. Dogma ist so VIELES aber vor ALLEM ein waschechter Kevin Smith! 

GENRE-BEWERTUNG
GESAMT-BEWERTUNG
Bilder: © STUDIOCANAL
von Thomas P. Groh 27. November 2022
Der Start einer neuen (Comic) PUNISHER-Reihe birgt so einige Abgründe, Überraschungen und neue Verbündete, seid gespannt, es lohnt sich...
von Thomas P. Groh 27. November 2022
Dies ist wirklich ein kleines, feines Meisterwerk, anders kann ich es nicht beschreiben. Dies liegt mit unter an der mitreißend wie ungewöhnlich erzählten Geschichte von Josh Vann (übrigens, sein Erstlingswerk, wie von allen Mitwirkenden auch), aber das wirkliche Highlight und das berauschende Augenmerk liegt an den wunderschönen und absolut einzigartigen Zeichnungen von der begnadeten Künstlerin Simone D`Armini und der beeindruckenden Kolorierung von Adrian Bloch. Einfach nur Wow! THE SPIDER KING ist ein über Crowdfunding finanzierter Comic, der die absurd fantastische Frage stellt: Was wäre passiert, wenn Aliens im Mittelalter auf die Erde gekommen wären? Kurz etwas zur Story: Als im Jahr 956 n. Chr. eine Flotte von Raumschiffen in Nordeuropa abstürzt, ist eine bunte Truppe heldenhafter Wikinger die letzte Phalanx gegen einen brutalen intergalaktischen Kriegsherrn. Stürzt euch gemeinsam mit diesen Wikingerkriegern in die alles entscheidende Verteidigungsschlacht: Ausgerüstet mit futuristischer Technologie und Waffen jenseits aller Vorstellungskraft liefern die Außerirdischen unseren ungewöhnlichen Helden einen unvergleichlichen Kampf … Meine Wenigkeit hat ja schon viel abgedrehtes Zeug gesehen oder gelesen, aber was THE SPIDER KING hier abfeuert ist sehr besonders. Besonders in der Bildersprache, besonders in der Story, besonders in den Feinheiten, besonders originell und vor allem besonders wundervoll. THE SPIDER KING ist gespickt mit schwarzen Humor, besticht mit wuchtiger Action und mit stilsicherer Brutalität. Ein Genre-Crossover der besonderen Art, welches sich in Science-Fiction sowie in Fantasy einordnen lässt. Der Lesefluss ist nahezu berauschend und man wird regelrecht hineingezogen, in diese bunt-düstere Welt, von der man eigentlich gar nicht mehr weg will. Charaktere zum Verlieben, Kämpfe zum Staunen, eine Geschichte zum Mitfiebern und ein Bilderrausch zum Wegträumen. THE SPIDER KING hat alles. Mein Review ist kurz und knapp, ja, das weiß ich, aber mehr gibt es nicht zu sagen - THE SPIDER KING ist ein kleines Meisterwerk, wie schon erwähnt... Der mir hier vorliegende Comicband enthält die Serie mit vier Ausgaben, plus zwei Bonus-Kurzgeschichten, des weiteren eine Kunstgalerie mit Covern und Pin-ups und ein Skizzenbuch mit Charakterdesigns von Simone D'Armini. Was will ein ComicHerz mehr? THE SPIDER KING hat alles was man sich von einem Comic wünschen kann – EIN COMIC MIT HERZ UND SEELE!
von Thomas P. Groh 12. November 2022
Was für ein kranker, geiler Scheiß! Was habe ich da nur gelesen ? Der Autor Garth Ennis (THE BOYS, PREACHER) präsentiert uns hier ein Werk welches doch sehr von seinem eigentlichen Schreibstil abweicht. Klar, sind seine Geschichten brutal und zynisch aber meist auch durchzogen von schwarzen Humor und leichtfüßigen Dialogen, die beiden letzten Komponenten lässt Ennis hier komplett außen vor. Seine neuster Streich A WALK THROUGH HELL ist ein alptraumartiger Trip in die Tiefen der menschlichen Abgründe und darüber hinaus... Kurz etwas zur Story: Es ist eine Routineuntersuchung. Die FBI-Spezialagenten Shaw und McGregor kümmern sich um die kleinen, alltäglichen Fälle – und Shaw ist das ganz recht so. Sie ist 40, dem Burnout nahe, und die Schatten ihres letzten Falls verfolgen sie noch immer. Ihr Partner McGregor hingegen ist jung und idealistisch, bereit es mit allem aufzunehmen, das ihm das Schicksal vor die Füße wirft. Doch dann verschwinden zwei Agenten in einer Lagerhalle. Shaw und Mc Gregor werden losgeschickt, um das Gebäude zu untersuchen … und finden dort einen Albtraum vor, der die Grenzen jeder Vorstellungskraft übersteigt. Diese Nacht wird nie enden... Die Story in A WALK THROUGH HELL ist intelligent geschrieben und sehr verschachtelt erzählt. Dies kommt der düsteren, sehr beklemmenden Prämisse sehr entgegen und hebt das Potenzial der Horror-Story um ein vielfaches. Die Wendungen und die Spannung sind kaum zu ertragen, so wie manche diabolische Grausamkeiten, die mit Wort und Bild beängstigend beschrieben werden. Ennis lässt uns den Schmerz, die Angst und die Dunkelheit wahrlich spüren, so sehr, dass man nach dem lesen doch etwas verstört sein könnte. So komplex und unkategorisierbar wie die Geschichte selbst sind auch die Figuren darin. Wir blicken tief in die tragischen Erlebnisse der Protagonistin und erblicken das absolut Böse des Antagonisten und nichts davon lässt uns kalt oder ist gar so wie es scheint. Die Kritik an Religionen, die Brutalität, der Symbolismus und das ständige Spiel mit der Angst, sowie mit den Erwartungen des Lesers sind allgegenwärtig und zerren an den Nerven. Ja, A WALK THROUGH HELL ist nicht für schwache Nerven, nichts für zwischendurch und schon gar nichts für unerfahrene Comicleser. Die hervorragende Geschichte wird durch die Zeichnungen von Goran Sudžuka (Y – THE LAST MAN, HELLBLAZER) so richtig lebendig. Die Zeichnungen sind sehr Detailreich, qualitativ hoch und spiegeln die d üstere Vision Ennis perfekt wider. A WALK THROUGH HELL ist ein Comic der dir alles abverlangen wird, dich aber mit einer intelligenten wie grausamen Geschichte belohnt und mit tollen wie verstörenden Bildern betören sowie verstören wird.
von Thomas P. Groh 11. November 2022
Ein Film übers Filmemachen, das klingt erst Mal nicht mehr so spannend, da es schon einige Vertreter davon gibt, kann aber durchaus funktionieren. Vor allem wenn dabei solch viele kreative wie talentierte Filmemacher und Schauspieler zusammenkommen um das Projekt zu realisieren. Kurz etwas zur Story: Als ein milliardenschwerer Unternehmer impulsiv beschließt, einen unvergesslichen Film zu drehen, ist nur das Beste gut genug. Die exzentrische Filmemacherin Lola Cuevas (Penélope Cruz) wird rekrutiert, um bei diesem ehrgeizigen Unterfangen Regie zu führen. Vervollständigt wird das All-Star-Team durch zwei Schauspiel-Legenden mit enormem Talent, aber noch größeren Egos: Hollywood-Frauenschwarm Félix Rivero (Antonio Banderas) und das Enfant Terrible der Theaterwelt Iván Torres (Oscar Martínez), die gegensätzlicher nicht sein könnten. Beide sind Legenden – und einander nicht gut gesonnen. Um die Dreharbeiten nicht zu gefährden, stellt Lola die beiden auf immer exzentrischere Proben. Félix und Iván müssen sich nicht nur den Fallstricken ihrer Eitelkeit stellen, sondern auch ihrem eigenen Vermächtnis.
von Thomas P. Groh 11. November 2022
Bilder: © Busch Media Group www.buschmediagroup.com www.facebook.com/buschmediagroup
von Thomas P. Groh 30. Oktober 2022
WALKING TALL das Remake des gleichnamigen Actionfilms von 1973, ist eine Ein-Mann-Show die einen unzerstörbaren Helden auf Selbstjustiz-Tour zeigt. Selbst in der Zeit, als WALKING TALL rauskam (2004) war diese Art Actionfilme zu machen schon altmodisch. Doch dafür bringen uns die Macher des Films für kurze Zeit die 80er/90er wieder zurück. Kurz etwas zur Story: Wenn es darum geht, der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen, sind alle Mittel heilig. Bei der Rückkehr in seine einstmals friedliche Heimatstadt findet der ehemalige Soldat Chris Vaughn (Dwayne Johnson) ein desolates Bild vor: Korruption und Kriminalität haben sich unter den Bürgern breitgemacht. Um dem Einhalt zu gebieten, lässt sich Vaughn kurzerhand zum Sheriff wählen und nimmt das Gesetz selbst in die Hand.
von Thomas P. Groh 29. Oktober 2022
Regisseur David Leitch, der schon Actionkracher wie ATOMIC BLONDE und DEADPOOL 2 inszenierte, wollte mal etwas noch dynamischeres machen und erschuf BULLET TRAIN, welcher auf den gleichnamigen Buch von Kotaro Isaka basiert, aber seine eigene Selbstständigkeit besitzt. Auch wenn es ein amerikanischer Actioner wurde, blieb das japanische Feeling dennoch erhalten, welches eine stilistische Mischung ergibt. Kurz etwas zur Story: L adybug (Brad Pitt), der vom Pech verfolgte Auftragskiller ist entschlossen, seinen Job in Ruhe und Frieden zu erledigen, nachdem in letzter Zeit zu viele Dinge aus dem Ruder gelaufen sind. Das Schicksal hat jedoch andere Pläne, denn Ladybugs neueste Mission setzt ihn auf einen direkten Kollisionskurs mit tödlichen Gegnern aus der ganzen Welt – die alle irgendwie miteinander verbunden sind, dabei aber gegensätzliche Ziele verfolgen. Das alles passiert an Bord des schnellsten Zuges, den es gibt - und Ladybug muss einen Weg finden, wie er ihn verlassen kann.
von Thomas P. Groh 28. Oktober 2022
Bilder: © Sony Pictures Entertainment
von Thomas P. Groh 27. Oktober 2022
Der Horrorfilm ist ein Genre, welches man anscheinend nicht totreiten kann, jährlich kommen hunderte Filme raus, aber nur sehr wenige sind wirklich schaubar. Bei asiatischen Horrorfilmen hingegen trifft dies nicht ganz zu, denn diese liefern meist solide oder herausragend ab. Nun bringt uns Busch Media Group das Horrordrama GHOST MASK: SCAR vom Kameramann des Zombie-Hits ONE CUT OF THE DEAD, Takeshi Sone. Kurz etwas zur Story: Vor zwei Jahren verschwand die Schwester der japanischen Studentin Miyu in der koreanischen Metropole Seoul. Geplagt von schmerzvollen Erinnerungen ist Miyu nach Korea gekommen und hat sich auf die Suche nach der Verschollenen begeben. Kurz nach ihrer Ankunft lernt sie die Schönheitschirurgin Hana kennen, die sie auf mysteriöse Weise an ihre Schwester erinnert. Als Miyu auch Hanas eifersüchtige Partnerin Hyoshin kennenlernt, wird es immer gefährlicher, die Wahrheit über die verschwundene Schwester ans Licht zu bringen.
von Thomas P. Groh 15. Oktober 2022
Wenn einem beim Lesen Gänsehaut über den ganzen Körper läuft, oder man vom Staunen nicht mehr herauskommt, dann weiß man definitiv, dies ist eine geniale Geschichte. Dafür muss die Story nicht einmal besonders innovativ sein, nein, es reicht wenn man sie gut erzählt und die Bildersprache dazu passt. Dies alles und noch so viel mehr vereint GOD COUNTRY und lässt den Leser für eine gewisse Zeit darin versinken. Kurz etwas zur Story: Emmett Quinlan. Der verwitwete ältere Herr, der an Demenz leidet, ist nicht nur ein großes Problem für seine Kinder – seine gewalttätigen Ausbrüche nehmen ein Ausmaß an, dem auch die örtliche Polizei nicht mehr Herr werden kann. Als ein Tornado sein Haus und die umliegende Stadt im Westen von Texas verwüstet, erhebt sich ein wiederhergestellter Quinlan aus diesen Trümmern: Ein verzaubertes Schwert aus dem Auge des Sturms hält jedoch mehr für ihn bereit als nur einen gesunden Geist und Körper. Emmett ist nun der einzige Mann weit und breit, der sich den überirdischen Kreaturen stellen kann, die seine Heimat terrorisieren. Jenen Ungeheuern, die das mysteriöse Schwert erst nach Texas gelockt hat … GOD COUNTRY hat alles was ein toller Comic braucht, reichlich Action, bisschen Drama, eine Prise Humor, Spannung und ganz viel mystischen Heldenkram. Die herzerwärmende, in sich schlüssige und abgeschlossene Geschichte handelt von Glauben, Vergebung, Schuld und Sühne, Familie und den ewigen Kampf Gut gegen Böse und macht daraus eine Heldensaga der Extraklasse. Obwohl die Fantasy und die (Götter)Kämpfe klar im Vordergrund stehen, ist GOD COUNTRY in den Tiefen seines Herzen ein emotional berührendes Familiendrama. - Eine Familie, die beinahe durch die Krankheit Demenz auseinander gerissen wird, ein sprechendes Schwert, das Schwert aller Schwerter, ein allmächtiger Gott der das Schwert zurück will, ein Held wider Willen, die Hölle und noch vieles mehr – das ist GOD COUNTRY - Die Macher schaffen es die Spannung bis zum Schluss aufrechtzuerhalten und es, trotz der Emotionalität, ohne Kitsch durchzuziehen. Ohne Angst vor großen Gefühlen, noch größeren Kämpfen und mit der nötigen Härte im Gepäck, erschufen Donny Cates (DOCTOR STRANGE, THANOS, THOR, VENOM) und Geoff Shaw (CONAN, CROSSOVER) einen brennenden Stern am ComicHimmel. Die Bilder, das Worldbuilding sind einfach fantastisch und auf höchstem Level. Das Pacing gönnt dem Leser keine Verschnaufpause, dies könnte auch der einzige Kritikpunkt sein, aber das wäre Meckern auf hohem Niveau. So um die ein oder zwei Kapitel mehr hätten der Geschichte sicher nicht geschadet, aber dafür kommt bestimmt keine Langeweile auf. GOD COUNTRY ist rundum stimmig und ein Gewinn für jeden der sich diesen Band zulegt.
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