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#FilmKritik zu Die Fantastische Reise des Dr. Dolittle

Thomas P. Groh • 28. Januar 2020
Dr. Dolittle kehrt auf die große Leinwand zurück und das mit niemand geringeren als mit Hollywood-Star Robert Downey Jr. in der Hauptrolle. Ob es einen neuen Dolittle Film gebraucht hat oder ob mir der Film gefiel, das erfahrt ihr hier in meiner Review zu DIE FANTASTISCHE REISE DES DR. DOLITTLE.
INHALT 
Auch sieben Jahre nach ihrem Tod hat der exzentrische Arzt Dr. Dolittle (Robert Downey Jr.) den Verlust seiner Frau nicht überwunden. Gemeinsam mit einer bunt zusammengewürfelten Truppe exotischer Tiere hat er sich aus der viktorianischen Welt Englands zurückgezogen und hinter den hohen Mauern seines Familienanwesens Dolittle Manor verschanzt. Als die junge Queen Victoria (Jessie Buckley) aber schwer erkrankt, muss Dolittle zunächst widerwillig sein Heim verlassen und sich auf der Suche nach einem Heilmittel auf die Reise zu einem sagenumwobenen Eiland begeben.  
Es ist eine gefährliche Mission, doch während er sich alten Feinden stellen muss und neuen wundersamen Kreaturen begegnet, erwachen Stück für Stück auch wieder sein Lebensmut und Witz.  
Begleitet wird Dolittle auf dieser halsbrecherischen Odyssee von seinem selbst ernannten Lehrling (Harry Collett) und natürlich von seiner lautstarken tierischen Familie, bestehend aus einem ängstlichen Gorilla, einer begeisterten, aber nicht sonderlich weit denkenden Ente, einem zynischen Strauß, einem gut gelaunten Eisbär und einem eigensinnigen Papagei, Dolittles wichtigstem Berater in allen Lebenslagen. 

 
INFO 
Titel: Die fantastische Reise des Dr. Dolittle (2020) 
Originaltitel: Dolittle 
Startdatum: 30.01.2020 
FSK: 6  
Regie: Stephen Gaghan 
Drehbuch: Stephen Gaghan, Chris McKay, Thomas Shepherd, John Whittington 
Kamera: Guillermo Navarro 
Darsteller: Robert Downey Jr., Michael Sheen, Antonio Banderas, Jim Broadbent 
Musik: Danny Elfman 
Schnitt: Craig Alpert 
Produktionsland: USA 
Filmlänge: 106 Min 
Genre: Kinderfilm 
Filmverleih: Universal Pictures International Germany GmbH 

Meine bescheidene Meinung:  

Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum der Kinderbuchvorlage von Hugh Lofting um den berühmten, mit Tieren sprechenden, Arzt wird der skurrile Dolittle erneut auf eine tierische und abenteuerliche Reise entsendet. 


Dieser Film musste ja, in den USA, schon einiges einstecken aber auch hier wird man Dr. Dolittles neues Abenteuer wohl nicht mit Wohlwollen aufnehmen. Gut, ich bin ehrlich, es ist wirklich kein guter Film geworden, für Erwachsene! Aber das will er auch nicht sein. Er ist grell, überdreht und zu keinem Zeitpunkt wirklich spannend oder gar sehr emotional. Es ist aber pure Unterhaltung für ganz kleine Zuschauer, die für zwei Stunden, Ruhe von ihren nörgelnden Eltern, haben wollen. 


Die fantastische Reise des Dr. Dolittle hat ein paar wirklich beeindruckende Bilder auf Lager, vor allem wenn sie auf dem Meer schippern (was leider viel zu kurz geraten ist). Das Schiff bei Nacht, in dem Dolittle in die Ferne blickt und in Gedanken verweilt, oder wenn ein Wal kommt um ihr Schiff zu ziehen. Oder an Land, bei einer Verfolgungsjagd mit einer Giraffe und einem Fuchs. Sehr schön anzusehen. Dann wären da noch die verschiedenen “Krankheiten” oder seelischen Leiden, die thematisiert werden. Diese Einstreuungen sind vor allem für Kinder ganz tauglich, denn es ist für Kinder auch mal schön zu sehen, dass ein riesiger Gorilla auch Angst hat und dies durchaus in Ordnung ist, oder ein gestandener Tiger, eine Art Mutterkomplex entwickelte und selbst Dr. Dolittle nicht unfehlbar ist und durch den Tod seiner Frau, in ein tiefes depressives Loch fiel. Durch ihre Freundschaft werden aber alle wieder genesen und sei es nun Dolittle selbst oder seine tierischen Freunde, alle gehen mit den jeweiligen “Leiden” des Anderen, respektvoll und einfühlsam um. Diese Thematik ist besonders für Kinder etwas Lehrreiches. Durchaus negativ zu betrachten ist das Frauenbild, welches hier altbacken daherkommt. Die Königin (Jessie Buckley) ist die Frau in Nöten und die Tochter der Königin (Carmel Laniado) kommt nicht über eine Rolle als Tommys (Dolittles Lehrling) love interest hinaus. Noch dazu, müssen alle Frauen in der Heimat ausharren während sich die tapferen Männer in das gefährliche Abenteuer stürzen. Das weibliche Geschlecht ist somit nur da, um die Story voranzutreiben. Alle Charaktere bleiben nahezu ohne Profil und auch wenn der Film für Kinder ist, sollte man ihnen doch etwas mehr Anspruch zutrauen.  

Noch dazu wirkt der Film hektisch zusammengeschustert, so als wäre er aus vielen kleinen Ersatzteilen entstanden. Das hat zur Folge, dass nie ein richtiger Fluss entstehen kann. Fast wie eine Art Stückwerk. Das kommt wohl vor allem davon, weil der Regisseur Stephen Gaghan, der einst diesen Film inszenierte, abgelöst wurde und Jonathan Liebesman die 21 tägigen Nachdrehs übernahm und den Film den finalen Schliff verlieh. Auch wenn Gaghan noch im Abspann als Regisseur aufgelistet wird, ist es dennoch nicht mehr sein Film, das ist gewiss. Darum hat man wohl auch während dem ganzen Film über, das Gefühl, dass Szenen fehlen oder tiefergehende Handlungen einfach rausgeschnitten wurden. Zu den ganzen negativen Aspekten, gesellt sich dann noch die komplette Spannungsarmut, denn auch ein bisschen Spannung, hätte den Kindern beim Zusehen nicht geschadet.  


Robert Downey Jr. spielt seine Rolle wie immer gut, charmant und mit Witz aber eben auf Autopiloten. Denn die Performance, die er uns hier präsentiert, ist mit der des Iron Man ziemlich ähnlich. Dennoch kann man ihm keine Lustlosigkeit vorwerfen. Der kleine Harry Collett ist definitiv eine Fehlbesetzung und geht einem nach einer Weile auf die Nerven. Sein uninspiriertes und emotionslose Spiel, macht fast den ganzen Film kaputt. Wenn da nicht die fantastischen Synchronsprecher und die einigermaßen gut animierten Tiere wären. Im Original geben sich die Sprecher wie z.B. Tom Holland, Emma Thompson, Rami Malek oder Wrestler John Cena wirklich Mühe und heben den Film essentiell aus dem größten Schlamassel. Und auch die deutschen Synchronsprecher, haben hier exzellente Arbeit geleistet. Die Ausstattung sowie die Animationen sind mehr als solide gestaltet und der Score ist ein typischer Familienfilm- klingender Heitermacher.   


Die fantastische Reise des Dr. Dolittle ist eindeutig ein Kinderfilm und zielt genau auf eine sehr junge Zielgruppe ab. Für die süßen Kleinen, wird der Film sehr gut funktionieren und sehr viel Spaß machen. Das ist doch alles was zählt oder? Die Kinder sind das Licht unserer Welt und besonders wenn sie lachen und es sie glücklich macht. Also ab, geht mit euren kleinen Schätzen in die Kinos. Für alle anderen, macht lieber einen großen Bogen darüber. 

GENRE-BEWERTUNG
GESAMT-BEWERTUNG
Bilder: © Universal Pictures International Germany GmbH
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Der Start einer neuen (Comic) PUNISHER-Reihe birgt so einige Abgründe, Überraschungen und neue Verbündete, seid gespannt, es lohnt sich...
von Thomas P. Groh 27. November 2022
Dies ist wirklich ein kleines, feines Meisterwerk, anders kann ich es nicht beschreiben. Dies liegt mit unter an der mitreißend wie ungewöhnlich erzählten Geschichte von Josh Vann (übrigens, sein Erstlingswerk, wie von allen Mitwirkenden auch), aber das wirkliche Highlight und das berauschende Augenmerk liegt an den wunderschönen und absolut einzigartigen Zeichnungen von der begnadeten Künstlerin Simone D`Armini und der beeindruckenden Kolorierung von Adrian Bloch. Einfach nur Wow! THE SPIDER KING ist ein über Crowdfunding finanzierter Comic, der die absurd fantastische Frage stellt: Was wäre passiert, wenn Aliens im Mittelalter auf die Erde gekommen wären? Kurz etwas zur Story: Als im Jahr 956 n. Chr. eine Flotte von Raumschiffen in Nordeuropa abstürzt, ist eine bunte Truppe heldenhafter Wikinger die letzte Phalanx gegen einen brutalen intergalaktischen Kriegsherrn. Stürzt euch gemeinsam mit diesen Wikingerkriegern in die alles entscheidende Verteidigungsschlacht: Ausgerüstet mit futuristischer Technologie und Waffen jenseits aller Vorstellungskraft liefern die Außerirdischen unseren ungewöhnlichen Helden einen unvergleichlichen Kampf … Meine Wenigkeit hat ja schon viel abgedrehtes Zeug gesehen oder gelesen, aber was THE SPIDER KING hier abfeuert ist sehr besonders. Besonders in der Bildersprache, besonders in der Story, besonders in den Feinheiten, besonders originell und vor allem besonders wundervoll. THE SPIDER KING ist gespickt mit schwarzen Humor, besticht mit wuchtiger Action und mit stilsicherer Brutalität. Ein Genre-Crossover der besonderen Art, welches sich in Science-Fiction sowie in Fantasy einordnen lässt. Der Lesefluss ist nahezu berauschend und man wird regelrecht hineingezogen, in diese bunt-düstere Welt, von der man eigentlich gar nicht mehr weg will. Charaktere zum Verlieben, Kämpfe zum Staunen, eine Geschichte zum Mitfiebern und ein Bilderrausch zum Wegträumen. THE SPIDER KING hat alles. Mein Review ist kurz und knapp, ja, das weiß ich, aber mehr gibt es nicht zu sagen - THE SPIDER KING ist ein kleines Meisterwerk, wie schon erwähnt... Der mir hier vorliegende Comicband enthält die Serie mit vier Ausgaben, plus zwei Bonus-Kurzgeschichten, des weiteren eine Kunstgalerie mit Covern und Pin-ups und ein Skizzenbuch mit Charakterdesigns von Simone D'Armini. Was will ein ComicHerz mehr? THE SPIDER KING hat alles was man sich von einem Comic wünschen kann – EIN COMIC MIT HERZ UND SEELE!
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Was für ein kranker, geiler Scheiß! Was habe ich da nur gelesen ? Der Autor Garth Ennis (THE BOYS, PREACHER) präsentiert uns hier ein Werk welches doch sehr von seinem eigentlichen Schreibstil abweicht. Klar, sind seine Geschichten brutal und zynisch aber meist auch durchzogen von schwarzen Humor und leichtfüßigen Dialogen, die beiden letzten Komponenten lässt Ennis hier komplett außen vor. Seine neuster Streich A WALK THROUGH HELL ist ein alptraumartiger Trip in die Tiefen der menschlichen Abgründe und darüber hinaus... Kurz etwas zur Story: Es ist eine Routineuntersuchung. Die FBI-Spezialagenten Shaw und McGregor kümmern sich um die kleinen, alltäglichen Fälle – und Shaw ist das ganz recht so. Sie ist 40, dem Burnout nahe, und die Schatten ihres letzten Falls verfolgen sie noch immer. Ihr Partner McGregor hingegen ist jung und idealistisch, bereit es mit allem aufzunehmen, das ihm das Schicksal vor die Füße wirft. Doch dann verschwinden zwei Agenten in einer Lagerhalle. Shaw und Mc Gregor werden losgeschickt, um das Gebäude zu untersuchen … und finden dort einen Albtraum vor, der die Grenzen jeder Vorstellungskraft übersteigt. Diese Nacht wird nie enden... Die Story in A WALK THROUGH HELL ist intelligent geschrieben und sehr verschachtelt erzählt. Dies kommt der düsteren, sehr beklemmenden Prämisse sehr entgegen und hebt das Potenzial der Horror-Story um ein vielfaches. Die Wendungen und die Spannung sind kaum zu ertragen, so wie manche diabolische Grausamkeiten, die mit Wort und Bild beängstigend beschrieben werden. Ennis lässt uns den Schmerz, die Angst und die Dunkelheit wahrlich spüren, so sehr, dass man nach dem lesen doch etwas verstört sein könnte. So komplex und unkategorisierbar wie die Geschichte selbst sind auch die Figuren darin. Wir blicken tief in die tragischen Erlebnisse der Protagonistin und erblicken das absolut Böse des Antagonisten und nichts davon lässt uns kalt oder ist gar so wie es scheint. Die Kritik an Religionen, die Brutalität, der Symbolismus und das ständige Spiel mit der Angst, sowie mit den Erwartungen des Lesers sind allgegenwärtig und zerren an den Nerven. Ja, A WALK THROUGH HELL ist nicht für schwache Nerven, nichts für zwischendurch und schon gar nichts für unerfahrene Comicleser. Die hervorragende Geschichte wird durch die Zeichnungen von Goran Sudžuka (Y – THE LAST MAN, HELLBLAZER) so richtig lebendig. Die Zeichnungen sind sehr Detailreich, qualitativ hoch und spiegeln die d üstere Vision Ennis perfekt wider. A WALK THROUGH HELL ist ein Comic der dir alles abverlangen wird, dich aber mit einer intelligenten wie grausamen Geschichte belohnt und mit tollen wie verstörenden Bildern betören sowie verstören wird.
von Thomas P. Groh 11. November 2022
Ein Film übers Filmemachen, das klingt erst Mal nicht mehr so spannend, da es schon einige Vertreter davon gibt, kann aber durchaus funktionieren. Vor allem wenn dabei solch viele kreative wie talentierte Filmemacher und Schauspieler zusammenkommen um das Projekt zu realisieren. Kurz etwas zur Story: Als ein milliardenschwerer Unternehmer impulsiv beschließt, einen unvergesslichen Film zu drehen, ist nur das Beste gut genug. Die exzentrische Filmemacherin Lola Cuevas (Penélope Cruz) wird rekrutiert, um bei diesem ehrgeizigen Unterfangen Regie zu führen. Vervollständigt wird das All-Star-Team durch zwei Schauspiel-Legenden mit enormem Talent, aber noch größeren Egos: Hollywood-Frauenschwarm Félix Rivero (Antonio Banderas) und das Enfant Terrible der Theaterwelt Iván Torres (Oscar Martínez), die gegensätzlicher nicht sein könnten. Beide sind Legenden – und einander nicht gut gesonnen. Um die Dreharbeiten nicht zu gefährden, stellt Lola die beiden auf immer exzentrischere Proben. Félix und Iván müssen sich nicht nur den Fallstricken ihrer Eitelkeit stellen, sondern auch ihrem eigenen Vermächtnis.
von Thomas P. Groh 11. November 2022
Bilder: © Busch Media Group www.buschmediagroup.com www.facebook.com/buschmediagroup
von Thomas P. Groh 30. Oktober 2022
WALKING TALL das Remake des gleichnamigen Actionfilms von 1973, ist eine Ein-Mann-Show die einen unzerstörbaren Helden auf Selbstjustiz-Tour zeigt. Selbst in der Zeit, als WALKING TALL rauskam (2004) war diese Art Actionfilme zu machen schon altmodisch. Doch dafür bringen uns die Macher des Films für kurze Zeit die 80er/90er wieder zurück. Kurz etwas zur Story: Wenn es darum geht, der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen, sind alle Mittel heilig. Bei der Rückkehr in seine einstmals friedliche Heimatstadt findet der ehemalige Soldat Chris Vaughn (Dwayne Johnson) ein desolates Bild vor: Korruption und Kriminalität haben sich unter den Bürgern breitgemacht. Um dem Einhalt zu gebieten, lässt sich Vaughn kurzerhand zum Sheriff wählen und nimmt das Gesetz selbst in die Hand.
von Thomas P. Groh 29. Oktober 2022
Regisseur David Leitch, der schon Actionkracher wie ATOMIC BLONDE und DEADPOOL 2 inszenierte, wollte mal etwas noch dynamischeres machen und erschuf BULLET TRAIN, welcher auf den gleichnamigen Buch von Kotaro Isaka basiert, aber seine eigene Selbstständigkeit besitzt. Auch wenn es ein amerikanischer Actioner wurde, blieb das japanische Feeling dennoch erhalten, welches eine stilistische Mischung ergibt. Kurz etwas zur Story: L adybug (Brad Pitt), der vom Pech verfolgte Auftragskiller ist entschlossen, seinen Job in Ruhe und Frieden zu erledigen, nachdem in letzter Zeit zu viele Dinge aus dem Ruder gelaufen sind. Das Schicksal hat jedoch andere Pläne, denn Ladybugs neueste Mission setzt ihn auf einen direkten Kollisionskurs mit tödlichen Gegnern aus der ganzen Welt – die alle irgendwie miteinander verbunden sind, dabei aber gegensätzliche Ziele verfolgen. Das alles passiert an Bord des schnellsten Zuges, den es gibt - und Ladybug muss einen Weg finden, wie er ihn verlassen kann.
von Thomas P. Groh 28. Oktober 2022
Bilder: © Sony Pictures Entertainment
von Thomas P. Groh 27. Oktober 2022
Der Horrorfilm ist ein Genre, welches man anscheinend nicht totreiten kann, jährlich kommen hunderte Filme raus, aber nur sehr wenige sind wirklich schaubar. Bei asiatischen Horrorfilmen hingegen trifft dies nicht ganz zu, denn diese liefern meist solide oder herausragend ab. Nun bringt uns Busch Media Group das Horrordrama GHOST MASK: SCAR vom Kameramann des Zombie-Hits ONE CUT OF THE DEAD, Takeshi Sone. Kurz etwas zur Story: Vor zwei Jahren verschwand die Schwester der japanischen Studentin Miyu in der koreanischen Metropole Seoul. Geplagt von schmerzvollen Erinnerungen ist Miyu nach Korea gekommen und hat sich auf die Suche nach der Verschollenen begeben. Kurz nach ihrer Ankunft lernt sie die Schönheitschirurgin Hana kennen, die sie auf mysteriöse Weise an ihre Schwester erinnert. Als Miyu auch Hanas eifersüchtige Partnerin Hyoshin kennenlernt, wird es immer gefährlicher, die Wahrheit über die verschwundene Schwester ans Licht zu bringen.
von Thomas P. Groh 15. Oktober 2022
Wenn einem beim Lesen Gänsehaut über den ganzen Körper läuft, oder man vom Staunen nicht mehr herauskommt, dann weiß man definitiv, dies ist eine geniale Geschichte. Dafür muss die Story nicht einmal besonders innovativ sein, nein, es reicht wenn man sie gut erzählt und die Bildersprache dazu passt. Dies alles und noch so viel mehr vereint GOD COUNTRY und lässt den Leser für eine gewisse Zeit darin versinken. Kurz etwas zur Story: Emmett Quinlan. Der verwitwete ältere Herr, der an Demenz leidet, ist nicht nur ein großes Problem für seine Kinder – seine gewalttätigen Ausbrüche nehmen ein Ausmaß an, dem auch die örtliche Polizei nicht mehr Herr werden kann. Als ein Tornado sein Haus und die umliegende Stadt im Westen von Texas verwüstet, erhebt sich ein wiederhergestellter Quinlan aus diesen Trümmern: Ein verzaubertes Schwert aus dem Auge des Sturms hält jedoch mehr für ihn bereit als nur einen gesunden Geist und Körper. Emmett ist nun der einzige Mann weit und breit, der sich den überirdischen Kreaturen stellen kann, die seine Heimat terrorisieren. Jenen Ungeheuern, die das mysteriöse Schwert erst nach Texas gelockt hat … GOD COUNTRY hat alles was ein toller Comic braucht, reichlich Action, bisschen Drama, eine Prise Humor, Spannung und ganz viel mystischen Heldenkram. Die herzerwärmende, in sich schlüssige und abgeschlossene Geschichte handelt von Glauben, Vergebung, Schuld und Sühne, Familie und den ewigen Kampf Gut gegen Böse und macht daraus eine Heldensaga der Extraklasse. Obwohl die Fantasy und die (Götter)Kämpfe klar im Vordergrund stehen, ist GOD COUNTRY in den Tiefen seines Herzen ein emotional berührendes Familiendrama. - Eine Familie, die beinahe durch die Krankheit Demenz auseinander gerissen wird, ein sprechendes Schwert, das Schwert aller Schwerter, ein allmächtiger Gott der das Schwert zurück will, ein Held wider Willen, die Hölle und noch vieles mehr – das ist GOD COUNTRY - Die Macher schaffen es die Spannung bis zum Schluss aufrechtzuerhalten und es, trotz der Emotionalität, ohne Kitsch durchzuziehen. Ohne Angst vor großen Gefühlen, noch größeren Kämpfen und mit der nötigen Härte im Gepäck, erschufen Donny Cates (DOCTOR STRANGE, THANOS, THOR, VENOM) und Geoff Shaw (CONAN, CROSSOVER) einen brennenden Stern am ComicHimmel. Die Bilder, das Worldbuilding sind einfach fantastisch und auf höchstem Level. Das Pacing gönnt dem Leser keine Verschnaufpause, dies könnte auch der einzige Kritikpunkt sein, aber das wäre Meckern auf hohem Niveau. So um die ein oder zwei Kapitel mehr hätten der Geschichte sicher nicht geschadet, aber dafür kommt bestimmt keine Langeweile auf. GOD COUNTRY ist rundum stimmig und ein Gewinn für jeden der sich diesen Band zulegt.
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