Meine bescheidene Meinung:
Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum der Kinderbuchvorlage von Hugh Lofting um den berühmten, mit Tieren sprechenden, Arzt wird der skurrile Dolittle erneut auf eine tierische und abenteuerliche Reise entsendet.
Dieser Film musste ja, in den USA, schon einiges einstecken aber auch hier wird man Dr. Dolittles neues Abenteuer wohl nicht mit Wohlwollen aufnehmen. Gut, ich bin ehrlich, es ist wirklich kein guter Film geworden, für Erwachsene! Aber das will er auch nicht sein. Er ist grell, überdreht und zu keinem Zeitpunkt wirklich spannend oder gar sehr emotional. Es ist aber pure Unterhaltung für ganz kleine Zuschauer, die für zwei Stunden, Ruhe von ihren nörgelnden Eltern, haben wollen.
Die fantastische Reise des Dr. Dolittle hat ein paar wirklich beeindruckende Bilder auf Lager, vor allem wenn sie auf dem Meer schippern (was leider viel zu kurz geraten ist). Das Schiff bei Nacht, in dem Dolittle in die Ferne blickt und in Gedanken verweilt, oder wenn ein Wal kommt um ihr Schiff zu ziehen. Oder an Land, bei einer Verfolgungsjagd mit einer Giraffe und einem Fuchs. Sehr schön anzusehen. Dann wären da noch die verschiedenen “Krankheiten” oder seelischen Leiden, die thematisiert werden. Diese Einstreuungen sind vor allem für Kinder ganz tauglich, denn es ist für Kinder auch mal schön zu sehen, dass ein riesiger Gorilla auch Angst hat und dies durchaus in Ordnung ist, oder ein gestandener Tiger, eine Art Mutterkomplex entwickelte und selbst Dr. Dolittle nicht unfehlbar ist und durch den Tod seiner Frau, in ein tiefes depressives Loch fiel. Durch ihre Freundschaft werden aber alle wieder genesen und sei es nun Dolittle selbst oder seine tierischen Freunde, alle gehen mit den jeweiligen “Leiden” des Anderen, respektvoll und einfühlsam um. Diese Thematik ist besonders für Kinder etwas Lehrreiches. Durchaus negativ zu betrachten ist das Frauenbild, welches hier altbacken daherkommt. Die Königin (Jessie Buckley) ist die Frau in Nöten und die Tochter der Königin (Carmel Laniado) kommt nicht über eine Rolle als Tommys (Dolittles Lehrling) love interest hinaus. Noch dazu, müssen alle Frauen in der Heimat ausharren während sich die tapferen Männer in das gefährliche Abenteuer stürzen. Das weibliche Geschlecht ist somit nur da, um die Story voranzutreiben. Alle Charaktere bleiben nahezu ohne Profil und auch wenn der Film für Kinder ist, sollte man ihnen doch etwas mehr Anspruch zutrauen.