Meine bescheidene Meinung:
Es wurde mal wieder Zeit für einen deprimierenden Film, dies hat wohl auch etwas mit der aktuellen Lage in unserem Land und auf der halben Welt zu tun. Und welches Genre eignet sich da besser, als ein deutscher Film über die Nazizeit. Da ich Deutschstunde im Kino leider verpasst habe, holte ich den Stoff, Zuhause und in Quarantäne einfach nach. Hier nochmal ein Dank an Capelight Pictures. Gleich vorneweg, ich habe keinerlei Kenntnis des Stoffes und habe das gleichnamige literarische Werk nicht gelesen. Somit werde ich nur auf den Film eingehen können, aber das ist ja auch genug. Die atmosphärisch dicht erzählte Verfilmung, des Lenz-Romans Deutschstunde, kann unter anderem mit darstellerischen Glanzleistungen punkten.
Nach dem blutigen und grausigen zweiten Weltkrieg, findet sich Siggi in einer Anstalt für schwererziehbare Jugendliche, in Rugbüll, Schleswig-Holstein, wieder. Dort soll er einen Aufsatz zum Thema „Die Freuden der Pflicht“ schreiben. Als er dies nicht tut, weil er keinen richtigen Ansatz findet, wird er als Strafe in eine Zelle gesperrt. Dort, in der Isolation, findet er die richtigen Worte und fängt zu schreiben an. Er schreibt die Erlebnisse, aus seiner Kindheit, nieder. Siggi bringt, wie besessen, den tristen Alltag mit seinem Vater Jens Ole, der ein nazitreuer Polizist war, aufs Papier. Er schildert in seinem Aufsatz, wie er als Elfjähriger, in einen Kleinkrieg, zwischen seinem Vater und dem Künstler Max Ludwig Nansen, geriet. Die einstigen Freunde geraten, wegen einem verhängten Malverbots, aneinander und beide Männer wollen den jungen Siggi für ihre Seite gewinnen…