Ein neuer Tier-Horror kommt in die Kinos. Nein, dieses Mal keine Haie, Überraschung es sind Alligatoren! Crawl wurde von Sam Raimi produziert und von Piranha 3D Regisseur Alexandre Aja inszeniert. Ob es ein weiterer Beitrag für das unrühmliche Tierhorror-Trash Genre wurde oder sich als ein kleines Highlight entpuppt, das kläre ich in meiner Kritik!
INHALT
Als ein heftiger Sturm auf die Küste Floridas trifft, ignoriert Haley alle Aufforderungen zur Evakuierung, um nach ihrem vermissten Vater zu suchen. Sie findet ihn von den Fluten eingeschlossen im Keller seines abgelegenen Hauses vor. Doch als die Zeit immer knapper wird, um dem Sturm zu entkommen, müssen die beiden am eigenen Leib erfahren, dass das steigende Wasser noch eine weitere, weitaus größere Gefahr birgt …
INFO
Titel: Crawl (2019)
Originaltitel: Crawl
Startdatum: 22.08.2019
FSK: 16
Regie: Alexandre Aja
Darsteller: Kaya Scodelario, Barry Pepper, Ross Anderson, Colin McFarlane, Morfydd Clark
Drehbuch: Michael Rasmussen Shawn Rasmussen
Kamera: Maxime Alexandre
Schnitt: Elliot Greenberg
Genre: Horror
Produktionsland: USA
Filmlänge: 87 Min
Filmverleih: Paramount Pictures Germany GmbHMeine bescheidene Meinung:
Schon wieder ein langweiliger Tierhorror-Trash, nur dieses Mal sind es Alligatoren und keine Haie, wie einfallsreich! Das waren meine ersten Gedanken, als ich den Trailer zu Crawl sah. Tatsächlich wurde ich dann bei der Pressevorführung enttäuscht. Ja, meine Erwartungen wurden regelrecht zerfetzt, denn ich hatte gar nichts erwartet. Der Film hatte mich wirklich überrascht. Mit dem Franzosen Alexandre Aja ( High Tension ) wurde ein Mann als Regisseur beauftragt, den die Tierhorror-Fangemeinde längst kennt, schließlich war dieser der Verantwortliche des splattrig- spaßigen Piranha 3D . Doch sein neuester Film, sollte keine überdrehte Tierhorror-Komödie sein, nein aus Crawl wurde ein ernstzunehmender und waschechter Creature-Thriller! Gleich zu Beginn bekommt der Zuschauer, ein handwerklich sowie animationtechnisch auf hohem Niveau, beeindruckendes Hurrikan-Unwetter zu bestaunen, hier merkt man auch schon, dass es sich hier wohl doch nicht um Trash handelt. Mit einem geringen Budget von 13,5 Millionen Dollar ist das schon ziemlich gut, was man hier geboten bekommt. Sehr gut ist auch, das Aja seine Monster bzw. die Alligatoren auch nicht bis zum Schlussversteckt, nein man sieht sie gleich von Anfang an in ihrer ganzen Pracht, die furchteinflößenden Tiere, die erstaunlich gut animiert sind. Der beengte Kellerraum rundet dann das Horror-Szenario perfekt ab, so dass Alexandre Aja die Spannungsschraube permanent anziehen kann.
Die Darstellung von Kaya Scodelario ( Maze Runner ) als taffe Schwimm-Stipendiatin, ist so richtig schön anzusehen und macht mächtig Laune! Barry Pepper ( The Green Mile ) macht seinen Job als Vater ebenfalls gut und trägt mit seinem guten Schauspiel zur Intensität und Stärke des Films bei. Beide vermitteln ein tolles und inniges Vater-Tochter-Gespann, die den hungrigen Alligatoren die Stirn bieten!Man nimmt ihnen ihre Angst, die Verzweiflung, die Wut und den unbedingten Willen zu überleben, in jeder Szene ab!
Klar, dient die Leidenschaft der Hauptdarsteller für das Wettkampfschwimmen der Story und die Stereo-Typen, wie etwa Polizisten oder Plünderer dienen nur als Alligator-Futter, aber das ist in dem Genre eben so. Kleine Krabbelviecher, für die Arachnophobiker, wurden eingebaut aber leider nicht sonderlich gut animiert, das ganze Geld floss wohl in die Alligatoren 😉. Was mir positiv auffiel, sind die gut platzierten Jump Scares oder die doch recht ordentliche Brutalität. Die dunkle, ungemütliche sowie klaustrophobische Atmosphäre zieht sich unermüdlich durch den Film. Erfreulich fand ich auch, dass man die Alligatoren wirklich oft sieht und mit ihren Auftritten nicht sparsam umging. Man zeigt die Kraft und die Wucht dieser furchteinflößenden Tiere so realistisch und beängstigend wie selten zuvor. Das eindringliche Geräusch der Alligatoren, wenn sie sich auf dem Land bewegen, bekommt man nur schwer wieder aus dem Kopf! In manchen Einstellungen weiß man warum Sam Raimi ( Armee der Finsternis ) diesen Stoff mitproduzierte!
In seiner Geradlinigkeit und Einfachheit mit kurzer Lauflänge ist Crawl wirklich ein wuchtiger Film!
Crawl
ist meine erste wirkliche Überraschung in
diesem Jahr, da ich von diesem Film überhaupt nichts erwartet habe. Für
Tierhorror-Fans ein MUSS und für alle anderen definitiv ein Blick wert. Hier
wird ein kurzweiliges, aber dennoch spannendes Kinovergnügen geboten. Darum
bekommt Crawl
von mir 4 von 5 möglichen Punkten! Old-School Tierhorror
vom feinsten! Kein Lake Placid
aber deutlich besser als MEG
😉! Kein Meilenstein der Filmgeschichte aber
dennoch geil!
PUNKTEWERTUNG
1 Punkt - Katastrophe!
2 Punkte - Ein Hauch von Nichts!
3 Punkte - Kann man ansehen, muss man aber nicht!
4 Punkte - Sollte man sehen!
5 Punkte - Muss man sehen!