Über den Ausbruch aus dem KZ Sobibor ranken sich viele
Legenden und es gibt schon viele filmische so wie literarische Ergüsse zu
diesem Thema. Kann der neueste Film-Stoff überzeugen? Lohnt sich Sobibor
? Erfahrt mehr in meiner Kritik!
Originaltitel: Sobibor
Land: Russland
Jahr: 2018
Regie: Konstantin Khabensky
Darsteller: Konstantin Khabensky, Christopher Lambert, Mariya Kozhevnikova, Michalina Olszanska, Philippe Reinhardt, Maximilian Dirr, Wolfgang Cerny, Mindaugas Papinigis
FSK: 16
Genre: Krieg / Drama
Vö Datum Kauf: 25.04.2019
Vö Datum Leih: 25.04.2019
Vö Datum Stream: 08.04.2019
Label: NewKSM Cinema
Vertrieb:
KSM
Filme
über den 2. Weltkrieg oder speziell über die damaligen KZ’s, sind beliebte
Stoffe in der Filmbranche. Zu diesem Thema wird sehr viel produziert und somit wird
auch sehr viel Müll gedreht, um schnelles Geld zu machen. So eine Art Film ist Sobibor
schon mal nicht, das kann ich
vorneweg nehmen. Das Regiedebüt von Konstantin Khabenskiy (Wächter der Nacht)
fängt ruhig an und offenbart uns erst nach ca. 15 Minuten wer der wahre
Hauptdarsteller des Filmes ist. Der Regisseur und gleichzeitig Hauptdarsteller Khabenskiy, möchte mit Sobibor dem Aufstandsführer Alexander Pechersky ein filmisches
Denkmal setzen. Somit liegt auch der Fokus des Films auf den Soldaten Pechersky.
Leider stellt er den zweiten und ebenso wichtigen Mitstreiter des Aufstands Leon
Feldhendler (Dainius Kazlauskas) somit nur in den Schatten.
Handwerklich gesehen, ist der Film sehr wertig gehalten und
kann sich sehen lassen. Die Ausstattung, sowie die Kostüme sind präzise und detailgetreu
gestaltet. Ebenso Kamera und die Schauspieler verstehen etwas von ihrem Beruf. Der
Score von Kuzma Bodrov verspricht großes Kino. Das Drehbuch ist zwar meist historisch
korrekt, aber verleiht den Charakteren, sowie der Handlung, einfach zu wenig Tiefe
wie Spannung. Die Gräueltaten der damaligen Nazis werden mit ungemütlichen und schonungslosen
Bildern gezeigt, so dass es einem das eine oder andere Mal kalt über den Rücken
läuft. Leider weiß der Film nicht genau wo er hin will, er schwankt stetig
zwischen Krimi, Exploitation und Drama und wirkt an manchen Stellen ziemlich
zerfahren. Die Figuren sind einfach zu wenig ausgearbeitet, allen voran Christopher
Lamberts ( Highlander
) Rolle als böser
Lagerkommandant Karl Frenzel, bleibt bis zum Ende ein Rätsel. Auch allen weiteren
Figuren bleibt eine Background Geschichte oder zumindest eine charakterliche -Tiefe
verwehrt. So ist, aus dem sehr ambitionierten Film Sobibor,
leider nicht mehr als ein mittelmäßiger KZ-Film geworden. Nur
die eindimensionalen Charaktere und die unspektakuläre erzählerische Handlung
stören gewaltig. Daher bekommt der Film von mir 3 von 5 möglichen Punkten. Ein Film,
der durch die gezeigten und ungeschönten Gräueltaten der Nazis nachwirkt, aber
dennoch nicht in den Köpfen bleiben wird.