Mit Romans – Dämonen der Vergangenheit
kommt ein
düsteres und sehr intensives Missbrauchs-Drama in unsere Heimkinos. Sehr speziell und deprimierend, erfahrt mehr in meiner Kritik!
Inhalt
Malky ist ein Abrissarbeiter in den Dreißigern. Als er in seine Heimatstadt zurückkehrt, um dort beim Abriss der örtlichen Kirche mitzuhelfen, wird er mit den Dämonen seiner Vergangenheit konfrontiert. In jener Kirche wurde er als Junge vom damaligen Priester sexuell missbraucht. Das Trauma der Vergangenheit hat Spuren hinterlassen. Malky hat Probleme, eine normale Beziehung zu führen und neigt schnell zu Gewalt. Sein Leben gerät endgültig aus den Fugen, als er seinem Peiniger aus Kindertagen plötzlich unerwartet gegenübersteht. Rachegedanken keimen in ihm auf. Doch soll wirklich eine Vergeltungstat sein künftiges Schicksal bestimmen?
INFO
Erscheinungstermin : 27.06.2019
Originaltitel: Romans
Produktionsjahr: 2017
Produktionsland: USA
FSK: ab 16
Filmlänge: ca. 95
Regie: Ludwig Shammasien, Paul Shammasien
Darsteller: Orlando Bloom, Janet Montgomery, Alex Ferns, Anne Reid u.a.
Verleih:
OFDb Filmworks
Meine bescheidene Meinung:
Die Brüder Ludwig und Paul Shammasien wurden 2008, durch ihren aufwühlenden und preisgekrönten Kurzfilm Romans 12:20 international, als Regie-Duo bekannt und angesehen. Der Name des Kurzfilms leitet sich von der Bibelstelle Römer 12:20 ab: „So nun dein Feind hungert, so speise ihn; dürstet ihn, so tränke ihn. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf dein Haupt sammeln.“
Sie machten aus ihrem Kurz- einen Langfilm! Der Film ist geschwängert von Themen wie Schuld, Sühne, Rache, Religion und Missbrauch. Die Themengebiete des Films wiegen schwer, vor allem der unterschwellige Missbrauchs-Vorfall, lässt immer wieder ein ungutes Gefühl aufkeimen. Keine leichte Kost, aber das Thema „Priester missbrauchen Kinder“ wird sowieso viel zu oft totgeschwiegen! Hier wird in vielen Szenen, eindrucksvoll und beängstigend, gezeigt was so ein Missbrauch aus einem Menschen machen kann. Was bleibt, ist eine leere und kaputte Hülle eines zu tiefst verletzten Menschen.
Romans – Dämonen der Vergangenheit ist trist, unangenehm und eindringlich. Doch leider schleichen sich, wie bei Langfilmen, die aus Kurzfilmen entstehen üblich, immer wieder Stillstand ähnliche Längen ein, die dem Film etwas die düstere Wucht nehmen. Nichts desto trotz, ist Romans ein sehenswertes Drama, das manchmal echt weh tut. Man muss sich auf so ein Thema einlassen können, um diesen Film zu überstehen.
Die Darsteller sind hier eigentlich alle gut gewählt und spielen meist glaubwürdig. Allen voran, Orlando Bloom, er spielt sich hier die Seele aus dem Leib und zeigt uns aufopferungsvoll seine bis dato beste Performance. Er bringt die Zerrissenheit und die Dämonen, die in seiner Figur schlummern, eindrucksvoll rüber. Das Setting und die handwerkliche Machart ist einfach gehalten und wirkt daher besonders echt und nahbar. Der immer wieder düster und bedrückend aufpoppende Score untermalt diese wenigen Szenen prägend.
Romans – Dämonen der Vergangenheit
ist beileibe
nichts für zwischendurch. Es ist ein sehr mutiges, intensives und bedrückendes
Drama, welches einen als Zuschauer auch lange nach dem Abspann noch verfolgen
wird. Die Thematik des Films ist mehr als bitter und trägt leider
einen wahren Kern. Denn diese Geschichte ist nicht frei erfunden. Traurig, aber
wahr! Darum bekommt Romans
von mir 4 von 5 möglichen Punkten, denn so
viel Mut zu einem schwierigen Thema gehört belohnt und geschaut!
Der Film ist ab dem 27.06.2019 auf DVD und Blu-ray
erhältlich.