Meine bescheidene Meinung:
Ja, die Franzosen und ihre Komödien. Was diese so schön macht ist, dass ihre Geschichten meistens ans Herz gehen und eine gewisse Tiefe innehaben. Dann wären da noch der Wortwitz und die französische-Schnoddrigkeit, schon hat man eine wundervolle Komödie. Nur leider, bauten auch diese Komödien stetig ab, es wurde Massenware produziert, wie es in Deutschland längst gang und gebe ist. Nur noch selten blitzt eine gut durchdachte und pointierte Komödie heraus. Das dachte sich wohl auch der Regisseur und Drehbuchautor Nicolas Bedos und wollte dies, ändern, mit seinem neuen Film Die schönste Zeit unseres Lebens, ist ihm dies auch, fast perfekt, gelungen.
Bedos zaubert uns mit Die schönste Zeit unseres Lebens eine mehr als gelungene Komödie auf die Kinoleinwand, voller Charme und Anmut, die prickelt, verführt und unfassbar gut unterhält. Seine Geschichte kommt leichtfüßig und mit viel Tiefgang um die Ecke. Nicolas Bedos wirft Fragen über die Haltbarkeit der Liebe, die Dauer der Gefühle und die Kraft, der oftmals betrügerischen Erinnerungen, auf. Das Tempo wird dabei immer ordentlich hochgehalten und einige Wendungen sind auch mit an Bord. Dazu kommt der wundervolle Score, das großartige Setting und jede einzelne Figur und sei sie noch so schwierig, strahlt eine unfassbare Sympathie aus. Das Drehbuch ist wirklich gut geschrieben und aufgebaut, die wunderbar ausgearbeiteten Figuren, die gut gesetzten Wendungen und vor allem, die spritzigen Dialoge sind es, die diesen Film so sehenswert machen. Klar, ein oder zwei Längen hat der Film zu verbuchen und man hätte noch mehr in die Tiefe gehen können oder sogar müssen, doch trotzdem ist aus Die schönste Zeit unseres Lebens eine wundervoll unterhaltsame Kinokomödie geworden, die sich vom sonstigen Einheitsbrei abhebt. Noch dazu, kann der Film mit zwei groß aufspielenden Darstellern, punkten. Daniel Auteuil und Fanny Ardant spielen einfach herzerwärmend charmant und zeigen warum französisches Kino so gut ist und auch wieder sein kann. Dann wäre da noch Doria Tillier, die hier wirklich eine ihrer besten Leistungen abliefert und den Zuschauer, in jeder ihrer Szenen verzaubert.