FilmLiebe! Das Wunder von Marseille
hat fast alles warum ich Filme so liebe! Warum das so ist? Das erfahrt ihr in meiner Review zu Das Wunder von Marseille
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INHALT
Der achtjährige Fahim (Assad Ahmed) muss Hals über Kopf mit seinem Vater Nura (Mizanur Rahaman) von Bangladesch nach Paris fliehen. Dort beginnt für die beiden ein Spießrutenlauf. Wo sollen sie eine Unterkunft finden und der Vater einen Job herbekommen? Dank seines außerordentlichen Schachtalents findet Fahim in dem Schachtrainer Sylvain (Gérard Depardieu) einen Förderer und wahren Freund. Aber kurz vor den Meisterschaften droht dem Vater die Ausweisung. Fahim bleibt nur eine Wahl: Er muss französischer Champion werden, damit ihre Flucht nicht umsonst war.
INFO
Kinostart: 7. November 2019
Originaltitel: Fahim
Land: Frankreich
Genre: Drama
Filmlänge: 107 Minuten
FSK: ab 12 Jahren
Besetzung: Assad Ahmed, Gérard Depardieu, Isabelle Nanty, Mizanur Rahaman, u.v.a.
Regie: Pierre François Martin-Laval
Drehbuch: Pierre François Martin-Laval, Thiebault Vanhulle, Philippe Elno
Produktion: Patrick Godeau
Koproduktion: Wild Bunch, Alicèleo, France 3 Cinèma, CN8 Productions, Delta Cinèma, Fruits D'Hommes Productions
Kamera: Régis Blondeau
Schnitt: Reynald Bertrand
Musik: Pascal Lengane
Production Design: Franck Schwarz
Kostüme: Brigitte Calvet
Verleih: Tobis FilmsMeine bescheidene Meinung: (dieses Mal mit einem Spoiler, aber nur für Diejenigen, die die wahre Geschichte dahinter nicht kennen)
Diesen Film sehnte ich erwartungsvoll herbei, da ich ein riesiger Gérard Depardieu Fan bin und ich generell auf Dramen, mit echtem Hintergrund, stehe. Alleine der Trailer, zog mich schon in seinen Bann und ließ mich, auf einen wunderschönen Film und ein Highlight meines Filmjahres, hoffen. Sowie schon bei THE PEANUT BUTTER FALCON .
Regisseur Pierre François Martin-Laval machte zum Glück kein Schach-Sport-Drama daraus. Er setzte vielmehr auf die Geschichte eines Flüchtlings-Jungen und dessen Vater, die in der Bürokratie und ihrer Notlage fast daran zu zerbrechen drohen. Der Mittelpunkt von Das Wunder von Marseille ist daher die Integration des Jungen und die Konflikte mit seinem Vater und dem Leben, dass diese mit sich bringt. Das Herzstück hingegen, ist die Beziehung zu seinem Schachlehrer, der von der lebenden Legende Gérard Depardieu verkörpert wird. Die Geschichte wird menschlich, herzerwärmend und komisch wie kritisch zugleich erzählt, in dem jeder Darsteller sein Können beweisen kann. Martin-Laval setzt, trotz sympathischer Komik, vor allem auf einen nüchternen und geradlinigen Realismus. Das ist eine herausragende Herangehensweise, da nur solch ein Erzählton, diesem sensiblen Thema gerecht werden kann. Hier wird nichts dick aufgetragen oder künstlich herbeigeführt. Unspektakulär, berührend und zu jedem Zeitpunkt WUNDERVOLL!
In der Rolle des aufgeweckten Fahim, spielt der ebenfalls aus Bangladesch stammende Assad Ahmed auf. Er legt die Figur natürlich, witzig und sehr lebhaft an und verleiht ihr somit zutiefst liebenswerte Züge. Gérard Depardieu spielt den Schach-Lehrmeister des Jungen sehr aufopferungsvoll und mit einer wuchtigen Ruhe. Allein seine Aura, die bloße Präsenz von diesem großartigen Schauspieler, ist schon ein Kinoticket wert. Depardieu spielt diesen mürrischen aber herzensguten Menschen, unaufgeregt und authentisch wie nur er es kann. Isabelle Nantv hat hier auch eine wundervolle Rolle und ist entscheidend für das Glücken dieses wunderbaren Filmes.
Die deutliche Aussage des Films ist klar: Bürgerliches Engagement, herzliche Mitmenschlichkeit, Hilfsbereitschaft und fürsorgliches Einschreiten kann soviel bewirken und manches politisches- wie menschliches Versagen gegenüber Flüchtlingen aufwiegen. Genau deswegen ist Das Wunder von Marseille ein so wichtiger und zeitgemäßer Film geworden. Auch hier in unserem schönen Land, könnten sich manche „besorgten Bürger“ ein Stück Herz und Menschlichkeit abschauen. Der Film zeigt auf, wie Integration funktionieren kann. Durch persönliche Kontakte, Mitgefühl, erlebte Solidarität und gelebter Offenheit. Kurzgesagt, sei einfach MENSCHLICH!
Diese schicksalshafte Geschichte lässt niemanden kalt!
Die Geschichte zeigt natürlich nicht nur Gutmenschen, sondern zeigt deutlich, was in vielen Ländern schiefläuft. Auch ist die Integration von Fahim kein Akt der Menschlichkeit, Seitens der Regierung oder des Landes selbst. Sondern weil die Gesellschaft den jungen Landesmeister im Schach als verdienstvolles Mitglied anerkennt und ihm somit eine Zukunft in ihrem Land gewähren. Das ist zwar nicht nobel aber immerhin ein Anfang.
Das Wunder von Marseille überzeugt auf ganzer Linie. Es berührt auf eine herzerwärmende und sanfte Weise die einfach gut tut. Unspektakulär und ohne Kitsch erzählt es die Geschichte eines traurigen und gleichzeitig schönem Schicksals. Dieser Film trägt sein Herz am rechten Fleck! Darum bekommt Das Wunder von Marseille von mir 5 von 5 möglichen Punkten und ist somit eines meiner Highlights in diesem wundervollen Kinojahr! Berührend schön und offen menschlich!
PUNKTEWERTUNG
1 Punkt - Katastrophe!
2 Punkte - Ein Hauch von Nichts!
3 Punkte - Kann man ansehen, muss man aber nicht!
4 Punkte - Sollte man sehen!
5 Punkte - Muss man sehen!